Was will JP Morgan bloß mit all dem Silber? Über 55 Millionen Unzen Silber hat die Großbank mittlerweile zusammengetragen, dabei waren es Anfang 2012 noch weniger als fünf Millionen Unzen.
Silber
© Aleksandar Mijatovic / Shutterstock, ZeroHedge

Ganz offensichtlich ist jemand bei JP Morgan der Ansicht, dass Silberbarren eine tolle Anlage sind. Aber in der jüngsten Vergangenheit ist der Silberpreis sogar ein klein wenig gefallen. Während ich dies schreibe, ist der Silberpreis mit 15,66 Dollar pro Unze auf einem lachhaft niedrigen Stand. Bislang also hat sich JP Morgans Silberwette definitiv nicht ausgezahlt. Aber das wird sie, und zwar richtig, wenn wir schon bald in die nächste große Finanzkrise eintreten.

Während Krisenzeiten flüchten sich Anleger gern in physisches Gold und physisches Silber. Wie ich erst kürzlich schrieb, sprach JP-Morgan-Chef Jamie Dimon unlängst in einem Aktionärsschreiben davon, dass es »eine weitere Krise geben wird«:
»Einige Dinge ändern sich nie - die nächste Krise kommt und ihre Folgen werden auf den Finanzmärkten zu spüren sein.

Der Auslöser der nächsten Krise wird ein anderer sein als der Auslöser der vorigen Krise - aber eine Krise wird es geben.

Die Gründe könnten geopolitischer Art sein (Nahostkrise 1973), eine Rezession, bei der die Fed die Zinsen rasch anhebt (Rezession 1980-82), ein Einbruch bei den Rohstoffpreisen (Öl Ende der 1980er-Jahre), eine Immobilienkrise (Anfang der 1990er-Jahre), die Asienkrise (1997), die sogenannten »Blasen« (Internetblase von 2000 und Hypotheken-/Immobilienblase von 2008) und so weiter.

Frühere Krisen hatten unterschiedliche Auslöser (und man könnte lang und breit darüber diskutieren, inwieweit geopolitische, wirtschaftliche oder rein finanzielle Faktoren die eine oder die andere Krise ausgelöst haben), aber gemein war ihnen allen, dass sie sich stark auf die Finanzmärkte auswirkten.«
Dimon lässt seinen Worten offensichtlich Taten folgen. Wenn Dimon davon ausgeht, dass die nächste Krise kommen wird, würde es die Logik diktieren, gewaltige Mengen an Edelmetallen anzuhäufen.

Vor allem Silber ist aus einer ganzen Reihe von Gründen heraus ein gewaltiges Schnäppchen. Ich persönlich mag Gold, Silber dagegen liebe ich - vor allem bei den aktuellen Preisen.

In den vergangenen Jahren hat JP Morgan mit großer Begeisterung physisches Silber aufgekauft, und zwar in einem Ausmaß, wie man es zuvor noch nie beobachtet hat.

Allein während der vergangenen Wochen hat JP Morgan seine Bestände um über acht Millionen Unzen physisches Silber aufgestockt. Hier ein längerer Ausschnitt aus einem aktuellen Artikel von Mac Slavo:
»In einem ausführlichen Bericht schreibt The Wealth Watchman, dass JP Morgan Chase gewaltige Mengen an physikalischem Silber zusammengetragen hat, vermutlich in Erwartung eines größeren Liquiditätsereignisses.

Sie sind wieder daaaaaaa! Jawoll, ›Old Faithful‹ ist wieder am Werk!

So richtig raus aus dem Silbergeschäft waren sie ja nie und auf dem Futures-Markt haben sie unablässig und fleißig an den Preisen gedreht, aber eine Zeitlang war nichts davon zu hören, dass sie in ihren Comex-Lagerhäusern neue Silberbarren in Empfang genommen haben. [Anm. d. Red.: Comex ist die New Yorker Warenterminbörse unter anderem für Silber]

Nachdem in ihren Comex-Safes 16 Monate lang ›Winterschlaf‹ angesagt war, sind sie jetzt wieder da, und zwar mit Schmackes.

Unsere alten Freunde bei JP Morgan Chase sehen nicht nur hier den Wert von Silber, sondern nehmen derzeit in solchen Mengen auf eigene Rechnung Silber in Empfang, dass das durchaus einen zweiten Blick wert ist. Was ich damit meine? Das zeige ich Ihnen gerne.
JP Morgan Silber
Hier eine Auflistung der jüngsten Silberlieferungen der Comex an JP Morgan:

7. April: 1.110.000 Unzen

8. April: 1.280.000 Unzen

9. April: 893.037 Unzen

10. April: 1.200.224 Unzen

14. April: 1.073.000 Unzen

15. April: 1.191.275 Unzen

16. April: 1.183.777.295 Unzen

Das ist eine gewaltige Menge innerhalb sehr kurzer Zeit
. In der Welt der Comex ist es eine dermaßen außergewöhnliche Menge, dass sogar auf der Langzeitübersicht über die Silberbestände von JP Morgan die Nadel stark ausschlägt, wie die Grafik zeigt.

Alles in allem hat JP Morgan allein in den vergangenen zwei Wochen mehr als 8,3 Millionen Unzen Silber erworben.

Den vollständigen Bericht finden Sie bei The Wealth Watchman (über Steve Quayle und Realist News) Was hat JP Morgan vor? Was weiß man bei der Bank, das wir nicht wissen? Aber damit nicht genug: Auch in anderer Hinsicht verhält sich JP Morgan Chase gerade sehr merkwürdig.

Berichten zufolge schränkt die Bank auf einigen Märkten die Nutzung von Bargeld ein, teilweise verbietet sie sogar »die Lagerung von Bargeld in Tresorfächern«.
»Erstaunlich, wie wenig Beachtung die neue Politik von Chase bislang erhalten hat. Seit März hat Chase damit begonnen, in ausgewählten Regionen die Verwendung von Bargeld einzuschränken, beispielsweise in der Metropolregion Cleveland. Im Rahmen der neuen Politik fällt es Kreditnehmern schwerer, mit Bargeld Zahlungen auf Kreditkarten, Hypotheken, Kreditlinien und Auto-Krediten zu tätigen.Chase geht sogar so weit, die Lagerung von Bargeld in seinen Tresorfächern zu untersagen. In einem auf den 1. April 2015 datierten Schreiben an seine Kunden schreibt das Kreditinstitut unter anderem: ›Sie stimmen zu, keine Geldscheine und Münzen einzulagern, sofern sie keinen Sammlerwert haben.‹ Ob sich dies auch auf Gold- und Silbermünzen ohne numismatischen Wert bezieht, wird nicht erläutert.«
Was in aller Welt ist denn da bloß los? Warum ist JP Morgan denn auf einmal so stark gegen Bargeld eingestellt? Ich glaube, hinter den Kulissen läuft deutlich mehr ab, als man uns wissen lässt.

JP Morgan Chase ist die größte der sechs amerikanischen »Too big to fail«-Banken, der Kreditinstitute also, die als zu wichtig für das System gelten, als dass man sie scheitern lassen könnte. Das Gesamtvermögen, das JP Morgan Chase kontrolliert, erreicht eine Größenordnung, die dem jährlichen Bruttoinlandsprodukt Großbritanniens entspricht. Wir reden hier über ein Unternehmen mit gewaltiger Macht und sehr engen Verbindungen zur amerikanischen Regierung.
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Kann es sein, dass JP Morgan Chase eine weitere große Wirtschaftskrise erwartet? Fällig wäre sie jedenfalls. Sehen Sie sich nur diese Grafik von Zero Hedge an. Sie lässt den Schluss zu, dass unser Finanzsystem bereit ist für den nächsten »7,5-Jahres-Crash«: Bei JP Morgan zumindest scheint man sich auf das Schlimmste einzustellen.