Bei Ausgrabungen in Frankreich entdeckte eine junge Hobby-Archäologin einen Zahn. Dieser ist 100.000 Jahre älter als der so genannte Tautavel-Mensch, dessen Überreste in der Region gefunden wurde.
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© EPA/Denis Dainat
Tautavel - Eine 16-jährige französische Hobby-Archäologin hat bei Ausgrabungen einen rund 560.000 Jahre alten Zahn gefunden. Camille und ein anderer freiwilliger Helfer fanden den Zahn in der berühmten Ausgrabungsstätte im südfranzösischen Tautavel, wie die Paläontologin Amlie Viallet am Dienstag sagte.

Es handle sich um einen „bedeutenden Fund“, schließlich seien in Europa nur sehr wenige menschliche Fossilien aus dieser Zeit entdeckt worden. „Bei Grabungen wurde der Zahn eines Erwachsenen - der Schneidezahn eines Mannes oder einer Frau - in einer Schicht Erdreich gefunden, von der wir wissen, dass sie zwischen 580.000 und 550.000 Jahre alt ist“, sagte Viallet. Der Zahn ist damit rund 100.000 Jahre älter als der sogenannte Tautavel-Mensch, dessen Überreste in der Region gefunden worden waren und der vor rund 450.000 Jahren lebte.

Gefunden wurde der Zahn in der Höhle von Arago bei Tautavel, das rund 35 Kilometer nordwestlich von Perpignan liegt. Es handelt sich um eine der bedeutendsten prähistorischen Stätten in Europa. Tausende Freiwillige haben sich dort in den vergangenen 50 Jahren an Ausgrabungen beteiligt. Bisher wurden fast 150 Skelett-Reste vom Tautavel-Menschen gefunden.

(APA/AFP)