Roy Jones jr. hat während seines Krim-Besuchs die ukrainischen Schwergewichts-Champions Vitali und Wladimir Klitschko zu einem Titelkampf herausgefordert. Damit reagierte der 46-jährige Ex-Weltmeister in vier Gewichtsklassen auf die Entscheidung der Kiewer Regierung, ihn auf die „Feindesliste“ zu setzen.

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Er sei bereit, gegen einen der Brüder in den Ring zu steigen, erklärte Jones, der unter Experten lange als bester Profiboxer überhaupt galt, nach Angaben der Zeitung BoxingScene.

„Wenn die Klitschkos alle Probleme in einem Zwölf-Runden-Kampf erledigen wollen, dann wissen sie, wie sie mich finden.“ Er wäre bereit, "an jedem Ort außerhalb der Ukraine zu boxen, darunter auch auf der Krim". „Anderenfalls ist diese ganze Sache mit der schwarzen Liste nichts anderes als ein Versuch, meine Bemühungen um eine Normalisierung zwischen Ost und West zu politisieren.“

Jones war am 19. August auf die Krim gekommen. In Jalta beantragte er die russische Staatsbürgerschaft. Davor hatte er Präsident Putin in Simferopol getroffen. Der Kremlchef hatte dem Boxer den russischen Pass in Aussicht gestellt. Daraufhin setzte das ukrainische Innenministerium die US-amerikanische Boxlegende wegen der „Verletzung der Grenze“ auf die Liste „Mirotworez“. Auf dieser Liste werden seit Januar 2015 „Feinde“ des ukrainischen Staates geführt. Auch die französischen Parlamentarier, die im Juli die Krim besucht haben, sind auf dieser Liste gelandet.

Die Krim war im März vergangenen Jahren - nach gut zwei Jahrzehnten in der unabhängigen Ukraine - wieder zu Russland beigetreten, nachdem die Bevölkerung der Halbinsel in einem Referendum dafür mehrheitlich gestimmt hatte. Der Anlass für das Referendum war der Februar-Umsturz in Kiew, bei dem die Opposition Präsident Viktor Janukowitsch entmachtet und eine von Nationalisten geprägte Regierung gestellt hatte. Die neue ukrainische Regierung betrachtet die Krim noch immer als ihr Gebiet und verspricht, die Halbinsel zurückzuholen.