Ein Wal war am Freitag in der Wismarer Bucht gestrandet, Angler halfen ihm zurück ins Wasser. Jetzt stellt sich heraus: Das Tier ist ein seltener Sowerby-Zweizahnwal.
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© DPAAngler schoben das Tier vom Strand wieder in tieferes Wasser.
In der Wohlenberger Wiek vor Mecklenburg-Vorpommern schwimmt zurzeit ein seltener Sowerby-Zweizahnwal. Ein Wal dieser Art war bislang nur einmal - 1913 an der Greifswalder Oie - vor deutschen Ostseegewässern nachgewiesen worden.

Der Schnabelwal war am Freitag an der Ostseeküste gestrandet. Angler schoben das Tier vom Strand wieder in tieferes Wasser.

Vier Forscher des Deutschen Meeresmuseums sind inzwischen in der Wohlenberger Wiek unterwegs, um den Wal zu beobachten. Nachdem die Meeresbiologen neue Aufnahmen ausgewertet haben, sind sie sich sicher, dass es sich um einen jungen Sowerby-Zweizahnwal (Mesoplodon bidens) handelt. Der Direktor des Museums, Harald Benke, sagte, das dreieinhalb bis vier Meter lange Tier mache einen aktiven Eindruck. Es jage Fischen hinterher und sei sogar beim Springen beobachtet worden.

Das Tier ist nach Angaben des Meeresmuseums als Irrgast in die Ostsee gelangt. Die Forscher hoffen, dass es den Weg zurück in sein natürliches Verbreitungsgebiet - in Nordsee und Atlantik - findet. Nicht weit von der Fundstelle des Schnabelwals entfernt war nach Benkes Angaben 2006 ein Finnwal gestrandet. Er hatte den Ausgang aus der Wohlenberger Wiek nicht gefunden und war verendet.

mls/dpa