Als Reaktion auf den Abschuss eines russischen Bombers hat Russlands Präsident Wladimir Putin Strafmaßnahmen gegen die Türkei angeordnet. Die Sanktionen reichen von Importstopp bis hin zum Verbot der Einstellung türkischer Arbeitskräfte.
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Am Samstag unterzeichnete der Kreml-Chef einen „Erlass über die Gewährleistung der nationalen Sicherheit und besondere Wirtschaftsmaßnahmen gegen die Türkei“. Der auf der Webseite des Kremls veröffentlichte Erlass verbietet Charterflüge in die Türkei und untersagt Reiseveranstaltern, Reisen in die Türkei anzubieten. Russische Arbeitgeber dürfen ab dem 1. Januar keine türkischen Arbeitnehmer mehr einstellen.

Zudem soll die Tätigkeit türkischer Organisationen in Russland eingeschränkt werden. „Bestimmte“ türkische Waren werden mit einem Importverbot belegt. Zuvor hatte Russlands Außenminister Sergej Lawrow angekündigt, dass die Visafreiheit mit der Türkei ab Januar aufgehoben werde.

Putin hatte bereits nach dem Abschuss des russischen Jagdbombers Su-24 der Türkei Konsequenzen in Aussicht gestellt. Den türkischen Angriff auf die Su-24, die im syrischen Grenzgebiet Latakia Angriffe gegen Stellungen der Terrormiliz Daesh (Islamischer Staat, IS) flog, bezeichnete Putin als einen „Stoß in den Rücken“.

Einer der Piloten des russischen Bombers kam bei dem Abschuss ums Leben, der zweite konnte gerettet werden. Nach türkischen Angaben verletzte die Maschine den Luftraum der Türkei. Moskau bestreitet das. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums ist der Jet ununterbrochen im syrischen Luftraum geflogen.

Nach dem Vorfall stellte Russland in Syrien Langstrecken-Flugabwehrraketen vom Typ S-400 auf, die für die Sicherheit russischer Kampfjets am Himmel über Syrien sorgen und „alle gefährlichen Ziele vernichten“ sollen.

Die russische Luftwaffe fliegt seit dem 30. September auf Bitte der Regierung in Damaskus Angriffe gegen die Terrororganisationen IS und al-Nusra, die in den vergangenen Jahren weite Teile Syriens unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Russische Jets haben laut Angaben aus Moskau bereits mindestens 2.700 Ziele zerbombt und Hunderte Dschihadisten getötet.