Die Regierung des Irak nennt den Einmarsch türkischer Truppen im Norden einen „feindlicher Akt“ und fordert von Ankara den sofortigen Rückzug.


Kommentar: Es ist nicht nur ein Kriegsakt sondern verstößt gegen das Völkerrecht...


Die Türkei spricht dagegen von einem „turnusmäßigen Wechsel“ im Zuge einer Ausbildungsmission.
Ursula Khaled al-Obaidi
© dpaDer irakische Verteidigungsminister, Khaled al-Obaidi und seine deutsche Amtskollegin Ursula von der Leyen, am 26.10.2015 in Bagdad.
Im Streit um den Einsatz Hunderter türkischer Soldaten im Irak hat das Außenministerium in Bagdad den türkischen Botschafter einbestellt. Die Truppen müssten unverzüglich abgezogen werden, hieß es am Samstag in einer Erklärung des Ministeriums weiter. Ihr Einsatz sei „ein feindlicher Akt“. Zuvor hatte Iraks Präsident Fuad Massum bereits den Abzug der Soldaten gefordert. Bereits zuvor hatte Bagdad gegen die Verletzung der Souveränität protestiert.

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu erklärte dagegen, die Einheiten befänden sich seit bereits fast einem Jahr in Absprache mit den irakischen Behörden im Land. „Dieser Stützpunkt wurde eingerichtet als Ausbildungslager für Freiwillige aus der Region, die gegen den Terrorismus kämpfen“, sagte er in einer vom türkischen Fernsehsender NTV übertragenen Rede. Bislang seien mehr als 2000 Kämpfer ausgebildet worden. Die neu eingetroffenen Soldaten seien Teil eines turnusmäßigen Personalwechsels.

Die türkischen Soldaten sind in der Nähe der Stadt Mossul stationiert. Die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) brachte die Millionenstadt 2014 unter ihre Kontrolle.