Kampfflugzeuge der US-geführten Anti-IS-Koalition haben nach Angaben der syrischen Regierung am Montag ein Militärcamp in der östlichen Deir-Ezzor-Provinz bombardiert. Dabei sollen drei Regierungssoldaten getötet und zahlreiches Militärgerät zerstört worden sein. Damaskus nannte den Vorfall einen „Akt der Aggression“. Die USA bestreiten den Angriff auf syrische Truppen in Deir Ezzor.


Kommentar: Im Bestreiten von eigenen Untaten hat die US-Elite ja reichlich Erfahrung...


Bomb
© Reuters
Insgesamt seien von US-Kampfflugzeugen laut Angaben des syrischen Verteidigungsministerium neun Raketen auf ein Militärcamp der Regierungstruppen in der Provinz Deir Ezzor abgefeuert worden. Die Region wird mehrheitlich vom selbsternannten „Islamischen Staat“ gehaltenen, die Assad-Regierung verfügt dort nur über wenige, isolierte Militärbasen.

Zum ersten Mal griffen US-geführte Kampfflugzeuge demnach Truppen der syrischen Regierung an. Sollte der IS von diesem Zwischenfall militärisch profitieren, wirft die Bombardierung die Frage auf, ob der Angriff auf eine klar identifizierte Militärbasis der syrischen Armee mit einem Strategiewechsel der US-Koalition einhergeht?


Das syrische Außenamt reagierte unverzüglich mit einem Protestschreiben an den UN-Sicherheitsrat, berichtete die staatlich-syrische Nachrichtenagentur SANA.

Auf der anderen Seite leugnet die Anti-IS-Koalition, dass ihre Kampfflugzeuge das Saika-Militärcamp ins Visier genommen hätten. Luftangriffe seien 55 Kilometer von diesem Ort entfernt durchgeführt worden. Pressesprecher Oberst Steve Warren sagte:
„Wir haben von diesen syrischen Berichten gehört, aber wir haben keinerlei Luftschläge in diesem Teil von Deir Ezzor durchgeführt [...] Wir sehen keine Beweise.“
Die Deir-Ezzor-Provinz im Osten Syriens ist von elementarer strategischer Bedeutung für den „Islamischen Staat“, da er in dieser Region eine Vielzahl von Ölraffinerien unterhält. Diese dienen der Gruppe als wichtige Einnahmequelle, um die Expansion des „Kalifats“ nachhaltig zu finanzieren.

Russland führt seit dem 30. September eine umfassende Luftkampagne gegen den IS und andere dschihadistischen Gruppen in Syrien durch.


Die Luftschläge begannen, nachdem die syrische Regierung eine offizielle Anfrage an Moskau übermittelt hatte. Ihre Einsätze fliegt die russische Luftwaffe vom Khmenmim-Luftwaffenstützpunkt unweit der Provinzhauptstadt Latakia am Mittelmeer.

Während Moskau eine offizielle Einladung aus Damaskus, im Rahmen des Konflikts aktiv zu werden, erhalten hatte, ist die Mission der US-geführten Anti-IS-Koalition völkerrechtlich de facto illegal. Weder hatte Damaskus die Koalition eingeladen, noch ermächtigt sie ein Mandat der Vereinten Nationen dazu, in Syrien militärisch zu intervenieren. Vor diesem Hintergrund forderte die syrische Regierung unter Baschar al-Assad den Westen wiederholt auf, die militärischen Aktivitäten im Land mit Damaskus zumindest abzustimmen.