Halbherzige Maßnahmen im Rahmen des Schengen-Abkommens können die nötige Sicherheit in Europa, besonders im Hinblick auf die anhaltende Migrationskrise und die im Nahen Osten andauernden Konflikte, nicht gewährleisten, wie Russlands Außenminister Sergej Lawrow in einem schriftlichen Interview gegenüber RIA Novosti mitteilte.
Lawrow
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„In der heutigen vernetzten Welt kann man es kaum als effiziente Versuche bewerten, sich von Nachbarregionen mit Zäunen abzugrenzen. Dies haben die jüngsten Terroranschläge in Paris und London sowie die beispiellosen Migrationsströme nach Europa bestätigt“, so Lawrow.

Laut dem Minister ist „eine gemeinsame Arbeit der Weltgemeinschaft mit führender Rolle des Völkerrechtes und der UNO-Satzung nötig“ für die Lösung des Terrorproblems im Nahen Osten, der den wachsenden Flüchtlingsstrom in die EU hauptsächlich verursacht habe.

„Gleichzeitig dürfen die Anstrengungen zu einer politischen Regelung der Nahost-Krisen, vor allem in Syrien, zur Erarbeitung einer umfassenden Strategie der politischen Stabilisierung und des sozial-wirtschaftlichen Wiederaufbaus der Region unter Beachtung der Souveränität der dort liegenden Staaten nicht geschwächt werden. Dann müssen, das betonte bereits Präsident Wladimir Putin, auch keine Flüchtlingsunterkünfte errichtet werden“, so der Außenminister.