Amerikanische Kampfflugzeuge haben am Mittwoch die syrische Stadt Aleppo beschossen, wie der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konaschenkow, mitteilte.
Aleppo
„Wir haben unseren amerikanischen Partnern versprochen, keinerlei Informationen zu verheimlichen. Gestern sind um 13:55 Uhr Moskauer Zeit vom Territorium der Türkei aus zwei Kampfflugzeuge vom Typ A-10 der US-Luftwaffe mit direktem Kurs auf Aleppo in den syrischen Luftraum geflogen und haben mit vollem Einsatz Objekte in der Stadt ‚bearbeitet‘“, sagte Konaschenkow gegenüber Journalisten.


Dabei erinnerte der russische Militärsprecher daran, dass der offizielle Pentagon-Vertreter Steven Warren, der sich zu diesem Zeitpunkt im Irak aufhielt, Moskau am Mittwoch vorwarf, dass russische Flugzeuge angeblich zwei Krankenhäuser in Aleppo zerbombt hätten. „Seinen Angaben zufolge hätten deswegen angeblich fast 50.000 Syrer keinen Zugang mehr zu lebensnotwendigen Maßnahmen“, so Konaschenkow.

„Wenn Londoner Aktivisten und Menschenrechtler solch einen Unsinn aussprechen, ist das eine Sache. Aber wenn der Vertreter des Pentagons, der als militärischer Profi gilt, solche Erklärungen macht, ist das etwas völlig anderes“, fügte der Sprecher hinzu.


Laut Konaschenkow würden alle Ziele, die gestern in Aleppo getroffen wurden, analysiert. „Vor allem werde ich wahrscheinlich Oberst Warren unglücklich machen, denn er hat falsch geraten“, sagte er.

„Gestern waren keine russischen Flugzeuge im Stadtgebiet Aleppos eingesetzt. Das nächste Ziel war 20 Kilometer von der Stadt entfernt. Direkt über der Stadt ist gestern jedoch die Luftwaffe der sogenannten Anti-IS-Koalition aktiv geflogen: Flugzeuge und Angriffsdrohnen“, so Konaschenkow.

„Ich will es nicht dem amerikanischen Oberst gleichtun und werde offen sprechen: Wir hatten nicht genug Zeit, um die neun, gestern von ihnen in Aleppo zerbombten Objekte genau zu identifizieren. Vielleicht waren darunter auch zwei Krankenhäuser. Wir werden das genauer untersuchen“, schloss der russische Militärsprecher.