Washington übt Druck auf Tokio aus, was den Dialog zwischen Russland und Japan verschlechtert, wie die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, in einem Interview mit RT sagte.
Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa
© Sputnik/ Ramil SitdikovSprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa
„Der Druck auf Japan seitens der Vereinigten Staaten sowie ihre dringlichen Empfehlungen haben sozusagen unsere Kontakte (mit Japan - Anm. d. Red.) verschlechtert und die bilaterale Arbeit untergraben, das ist sicher“, sagte Sacharowa in Bezug auf Meldungen japanischer Medien darüber, dass US-Präsident Barack Obama Japans Premierminister Shinzo Abe angerufen und gebeten habe, nicht nach Russland zu reisen.

Der Außenamtssprecherin zufolge hatte Washington auch zuvor Tokio gesagt, „dass man nicht (nach Russland - Anm. d. Red.) reisen sollte... und das auf eine ziemlich grobe Art“.

Dabei erwähnte Sacharowa, dass Japan zurzeit ein nichtständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates sei, aber danach strebe, ein ständiges Mitglied der Organisation zu werden. Dabei entstehen Fragen, so die Sprecherin, wie ein Land, welches Entscheidungen über bilaterale Treffen „mit seinem Nachbarn ausschließlich unter Druck“ treffe, „eine selbstständige Rolle in der Außenpolitik, auch im Rahmen des UN-Sicherheitsrats, beanspruchen kann“, so Sacharowa.

Außerdem beeinflussen laut der Politikerin die Sanktionen, die Tokio gegen Moskau verhängt hatte, die Beziehungen zwischen Russland und Japan. Dies habe Tokio „aus Solidarität“ getan, „obwohl wir begreifen, dass daran der Druck schuld war, unter anderem seitens der USA“, fügte sie hinzu.

Zurzeit gebe es jedoch „Hoffnung, dass Vernunft, Pragmatismus sowie der Verstand vorherrschen, dass es notwendig ist, nachbarliche Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu entwickeln“, so Sacharowa abschließend.