Schwere Unwetter in Bayern: Der Ort Triftern ist vom Wasser überspült worden. 250 Kinder sitzen in einer Schule fest. Der Bürgermeister nennt die Situation dramatisch.
flut triftern
© Walter Geiring/PNP/dpa
Der Landkreis Rottal-Inn hat in Niederbayern den Katastrophenfall ausgerufen. Betroffen davon seien die Orte Simbach am Inn, Triftern und Tann, teilte das Landratsamt mit. In Triftern habe sich die Situation "dramatisch zugespitzt", sagte Bürgermeister Walter Czech (CSU). "Der ganze Ortskern wurde von dem Altbach überspült."

Auch Kinder seien betroffen. So sei die Schule in Triftern von Wasser umgeben. "Etwa 250 Schulkinder sind noch in ihren Klassen. Zum Glück liegt das Gebäude aber auf einem Berg. Vielleicht müssen die Kinder aber die Nacht in der Turnhalle verbringen, weil die Zufahrtswege nicht passierbar sind", sagte Czech. Verletzt wurde bisher niemand.

Eine Schulklasse sei im bayerischen Ort Regen während einer Exkursion vom Unwetter überrascht worden. Die Lehrer und 20 Kinder brachen ihren Bootsausflug ab. Auf einer Insel mussten sie warten, bis sie gerettet wurden. Ein Mädchen erlitt einen Schock, ein Mädchen eine Unterkühlung. "Letztlich ist das glücklich ausgegangen", sagte ein Sprecher der Polizei.


In Simbach am Inn musste eine Turnhalle evakuiert werden, in der Asylbewerber untergebracht worden waren. Über den Dörfern fliegen Rettungshubschrauber. Helfer versuchen Menschen zu retten, die von dem Wasser eingeschlossen sind. Zufahrtsstraßen und Brücken sind überschwemmt. "Es herrscht Land unter. Die Wassermassen kamen sehr schnell", sagte der Polizist Emil Burnberger in Pfarrkirchen. Auch die Mitarbeiter der Wasserwacht seien in dem Gebiet angekommen und im Einsatz.


Auf der Bundesstraße 12 kletterten Lkw-Fahrer auf ihre Lastwagen. Sie hätten Angst gehabt, von den Fluten weggeschwemmt zu werden, berichteten Helfer. Nahe dem österreichischen Braunau sei eine Brücke komplett überspült worden. Das Wetter werde sich vorerst nicht ändern, teilte das Landratsamt mit. "Es hört nicht auf zu regnen." Die Fluten hätten auch Autos mitgerissen. "Mit dieser Wucht hat wohl niemand gerechnet."


ZEIT ONLINE, dpa, nsc