Auch am Sonntag regnet es in Teilen Oberbayerns weiter, in einigen Landkreisen wird mit Starkregen gerechnet. Besonders kritisch ist die Lage im Landkreis Weilheim-Schongau. Hier ein Überblick:
überschwemmung
© Emanuel Gronau
München - Kritisch bleibt die Lage im Landkreis Weilheim-Schongau, dort wurde am Sonntagmorgen Katastrophenalarm ausgelöst. Es handle sich um "ein größeres Schadensereignis unterhalb des Katastrophenfalls", hieß es gegenüber dem BR. Betroffen ist vor allem der Altlandkreis Weilheim: Nachdem am Freitag erneut Teile der Gemeinde Peißenberg unter Wasser standen und in Hohenpeißenberg ein Hang abgerutscht ist, stehen am Sonntag die Orte Oberhausen und Polling im Zentrum der Bemühungen der Helfer.

Die Bahnstrecke München-Mittenwald musste am Sonntag wegen eines Murenabgangs bei Huglfing gesperrt werden. Eine örtliche Einsatzleitung wurde eingerichtet. Angehörige sämtlicher Hilfsorganisationen wurden um Hilfe beim Füllen von Sandsäcken gebeten. In einigen Bereichen der betroffenen Gemeinden steht das Wasser inzwischen kniehoch.

Auch der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ist betroffen. Laut Polizeipräsidium Oberbayern Süd vor allem die Stadt Wolfratshausen, sowie Königsdorf. In beiden Orten stehen (Stand Sonntagvormittag) mehrere Straßen unter Wasser, mussten zwischenzeitlich gesperrt werden.

Auch die Staatsstraße 2072 zwischen Ascholding und Egling ist halbseitig vom Hochwasser betroffen.

Im Landkreis Ebersberg führte ein unterspülter Hang bereits am Freitag zu einem Verkehrsunfall: Durch das Unwetter wurde ein Hang entlang der Kreisstraße EBE 14 so stark unterspült, dass sich Geröll und Schlamm lösten, die auf die Fahrbahn rutschten. Ein vorbeifahrendes Fahrzeug wurde von dem erodierten Untergrund erfasst und in den Straßengraben geschwemmt. Der BMW einer 39-jährigen Frau aus dem Landkreis Ebersberg, die mit ihren beiden 4 Jahre alten Zwillingen unterwegs war, wurde an der Front stark beschädigt. Verletzt wurde niemand. Die EBE 14 war stundenlang gesperrt.

Drei Einsätze meldet die Feuerwehr-Einsatzzentrale für den Landkreis München. Am Samstagabend wurden in Hofolding (Gemeinde Brunnthal) drei Straßen überflutet. In Taufkirchen wurde eine Fahrbahn überschwemmt. In Garching stand das Elektro-Festival "Schall im Schilf" offenbar wegen Gewittern kurz vor der Räumung. Dort hatten laut Feuerwehr rund 5000 Menschen am Samstagabend beim Open Air gefeiert. Ein großes Polizeiaufgebot war vor Ort.

Unwetterwarnungen des DWD

Der Deutsche Wetterdienst hat seine Warnungen am Sonntagmorgen aktualisiert. Schwere Gewitter drohen demnach in den Kreisen Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen, Starnberg, Landsberg am Lech, Ober- und Ostallgäu. Für diese Landkreise gilt zudem die Warnung vor Starkregen und Warnstufe 2 (markantes Wetter).

Für das Münchner Umland, die Kreise Ebersberg, Erding, Freising, Dachau und Fürstenfeldbruck wird ebenfalls im Tagesverlauf mit teils schweren Gewittern gerechnet, allerdings soll hier kein Starkregen fallen, hier herrscht Warnstufe 1.