Die britische Zeitung „The Daily Mail“ hat bei einer eigenen Ermittlung eine Fabrik in der Türkei entdeckt, wo syrische Flüchtlingskinder Militärkleidung für IS-Terroristen herstellen. Einige Kinder seien jünger als neun Jahre.

Flüchtlinge
© AP Photo/ Lefteris Pitarakis
Die Kinder syrischer Flüchtlinge arbeiten zwölf Stunden pro Tag, weil die Familien in großer Armut leben, schreibt The Daily Mail.

Der Eigentümer der Werkstatt streitet jegliche Solidarität mit der Ideologie der Terrormiliz Daesh („Islamischer Staat“, IS) ab. Er produziert nach eigenen Worten Militäruniformen für Terroristen, weil er Geld verdienen muss.

„Unsere Kunden sagen nicht, dass sie aus Rakka sind (Hochburg der IS), weil sie denken, dass keiner ihnen etwas verkaufen wird, wenn bekannt wird, dass sie von dort kommen“, zitiert die Zeitung Abu Zakour, den Chef der Werkstatt.

„Ich werde diese Kleidung aber verkaufen, für mich spielt es keine Rolle, woher meine Kunden kommen. Das ist nicht mein Problem. Natürlich ist das ein Problem im Großen und Ganzen. Ich will aber meine Kleidung verkaufen und meinen Lebensunterhalt verdienen“, sagte Zakour.

Die Militärkleidung wird über die türkisch-syrische Grenze geschmuggelt. Unter den Kunden der Fabrik seien nicht nur IS-Kämpfer, sondern auch die Al-Nusra-Front und andere Gruppierungen. Für jede von ihnen wird eine eigene Uniform genäht. Zakour zufolge sind die nach US-amerikanischen Standards genähten besonders gefragt.