Der Appell des Ex-Nato-Oberbefehlshabers Philip Breedlove an das nordatlantische Bündnis, einen guten Dialog mit Russland zu pflegen, stößt bei dem Chef des Auswärtigen Ausschusses der russischen Staatsduma Alexej Puschkow offensichtlich auf Befremdung: Zuvor hatte der US-General Russland mehrmals als Bedrohung für die Nato bezeichnet.

Breedlove
© AP Photo/ Visar Kryeziu
„Der ehemalige Nato-Oberbefehlshaber Philip Breedlove hat die Allianz zu Verhandlungen mit Russland aufgerufen. Bisher rief er zum Kalten Krieg auf. Der hat wohl was Falsches gegessen“, schrieb Puschkow in seinem Twitter-Account.

Zuvor hatte Breedlove erklärt, die Nato müsse zielgerichtet qualitative Kommunikationskanäle mit den Russen aufbauen. Die US-Präsidentschaftswahlen im November könnten laut dem General den USA die Möglichkeit bieten, einen Neuanfang mit Russland zu starten.

Ausgerechnet Breedlove war aus Sicht vieler Experten jedoch derjenige, der die Verstärkung der osteuropäischen Flanke der Nato sowie die Aufstockung der Nato-Truppen und der Militärtechnik in den baltischen und osteuropäischen Staaten angeregt hatte. Als Chef der Nato-Streitkräfte in Europa habe er Washington wiederholt aufgerufen, sich auf die „wachsende Militärmacht Moskaus zu konzentrieren“.