Sicherheitskräfte haben in der Hauptstadt von Bangladesch, Dhaka, ein Café gestürmt. Dort hatten sich zehn Kämpfer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ verschanzt. Sie nahmen dutzende Geiseln und töteten 20 Menschen. Die Polizei befreite 13 der Geiseln und tötete sechs IS-Kämpfer.
Anschlag Bangladesh Juli 2016
© Reuters
„Die Operation ist vorüber und die Situation ist unter Kontrolle“, sagte Militärsprecher Raschidul Hasan gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Um acht Uhr am Morgen rückten 100 Sicherheitskräfte in das Kaffee ein. Zuvor waren 13-stündige Verhandlungen mit den Terroristen gescheitert. Das Café befindet sich im Diplomaten-Bezirk der Hauptstadt von Bangladesch.

Unter den Geiseln befanden sich Italiener, Japaner und Inder, berichteten Medien. Italiens Botschafter zu Bangladesch, Mario Palma, bestätigte, dass sich zum Zeitpunkt des IS-Angriffs sieben Italiener im Café aufhielten.

Wie die Polizei informierte, kam es zu „intensiven“ Feuergefechten. Auch zwei schwere Explosionen waren demnach aus der Gaststätte zu vernehmen. Es sei bislang unklar, was die Explosionen auslöste.

Laut dem Pressesprecher der japanischen Regierung konnten zwölf Personen befreit werden. Weitere Details, etwa ob sich unter den Befreiten auch Ausländer befanden, gingen aus den bislang vorliegenden Quellen nicht hervor. Nur kurze Zeit nach ersten Berichten über den terroristischen Angriff in Dhaka bekannte sich der „Islamische Staat“ dazu.

Ein Angreifer soll mit einem Schwert bewaffnet gewesen sein, die übrigen mit Maschinengewehren, sagte ein Angestellter des Cafés gegenüber RT. Er schätzte die Zahl der Geiseln auf mindestens 30. Ein Küchenarbeiter, der es vermochte, rechtzeitig aus dem Gebäude zu fliehen, sagte, die Terroristen hätten wiederholt „Allahu Ekber“ geschrien. „Sie sprengten mehrere Bomben und verursachten Panik. Ich habe es geschafft, während der kurzen Phase der allgemeinen Verwirrung zu fliehen“, sagte er gegenüber dem Nachrichtenportal The Daily Star.

Der „Islamische Staat“ behauptete, im Café 24 Menschen getötet zu haben. Die Polizei von Bangladesch ihrerseits gab an, dass bei der Befreiung zwei Polizisten starben und 20 weitere Menschen verletzt wurden.