- Die Zahl der "Kleinen Waffenscheine" ist seit Mitte 2015 um knapp 50 Prozent auf etwa 402 000 gestiegen.
- Der Schein berechtigt zum Führen von Signal-, Reizstoff- und Schreckschusswaffen.
- Viele Menschen kaufen Waffen, weil sie glauben, sich schützen zu müssen. Besonders viele Anträge wurden nach der Kölner Silvesternacht gestellt.
- Die Grünen fordern eine Verschärfung des Waffenrechts.
Mehr Schusswaffen haben sich die Deutschen dagegen nicht zugelegt. Die Zahl der sogenannten Waffenbesitzkarten lag im ersten Halbjahr 2016 bei 1,894 Millionen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren noch 1,898 Millionen Waffenbesitzkarten registriert.
Kölner bewaffnen sich nach den Übergriffen in der Silvesternacht
Besonders die Menschen in Nordrhein-Westfalen scheinen sich mit Waffen schützen zu wollen. In Köln und Leverkusen beantragten 3273 Einwohner in der ersten Jahreshälfte den Kleinen Waffenschein. Das sind ungefähr sechsmal so viele wie im gesamten Vorjahr, 2015 waren es bloß 547 Anträge. Ein Großteil entfällt dabei auf den Januar, also die Wochen nach den Silvesterübergriffen auf der Domplatte. Derzeit sind es pro Monat mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr.
Der Kleine Waffenschein war 2002 nach dem Amoklauf von Erfurt eingeführt worden. Er berechtigt zum Führen von Signal-, Reizstoff- und Schreckschusswaffen. Behörden stellen ihn gegen eine Gebühr aus. Sie überprüfen die Zuverlässigkeit und Eignung der Antragsteller, die zum Beispiel nicht drogen- oder alkoholabhängig sein dürfen.
Die Grünen bringen eine Verschärfung des Waffenrechts ins Spiel
Irene Mihalic, Innenexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion, forderte angesichts der zunehmenden Verbreitung von Waffen gesetzliche Verschärfungen. "Wir halten es für geboten, dass auch für den Erwerb von Reizstoffwaffen die Vorlage des kleinen Waffenscheins notwendig wird", sagte sie der WamS. Bisher kann jeder Volljährige diese Waffen kaufen. Der Waffenschein ist nur notwendig, wenn man sie mitführen will.
Zusätzlich verlangt Mihalic höhere Auflagen für die Deaktivierung von Schusswaffen: "Es ist seit Jahren bekannt, dass diese Waffen viel zu oft, viel zu leicht wieder zu schussfähigen Waffen zurückgebaut werden können." Der Amokläufer von München hat für seine Tat eine reaktivierte Glock 17 aus der Slowakei verwendet. Er hatte die Waffe im Darknet gekauft.
Pfefferspray aus dem Supermarkt
Der Verband Deutscher Büchsenmacher und Waffenhändler (VDB) lehnt ein schärferes Waffenrecht dagegen ab. Das Hauptproblem seien illegale Schusswaffen, die über Schwarzmärkte und das Darknet beschafft würden. Bereits seit den Pariser Anschlägen im November 2015 beobachtet der Verband eine Zunahme der Verkäufe von Waffen zum Selbstschutz.
Der VDB hält es für gefährlich, dass auch Supermärkte, Autobahnraststätten und Drogeriemärkte Pfeffersprays verkaufen dürfen. Das Reizgas sei "im Notwehrfall äußerst effektiv", deshalb sei eine persönliche Beratung im Fachhandel erforderlich.
Kommentar: Mit Angst lässt sich sehr viel Geld verdienen und viele Deutsche folgen leider diesem Trend und folgen ebenso einer großen Lüge, dass alle Flüchtlinge Verbrecher sind. Der Teufel steckt wie immer im Detail und Einzelfälle sind niemals alle Menschen, zudem kann die offizielle Geschichte bis heute bezweifelt werden, wer wirklich junge Frauen in Köln belästigte.