französischer Politiker Mariani
© Sputnik/ Ramil Sitdikov
Der französische Abgeordnete Thierry Mariani, der gemeinsam mit anderen Abgeordneten in der vergangenen Woche die Krim besucht hat, will seinen Kollegen von der Sozialistenpartei Alexis Bachelay verklagen. Diese hatte Marianis Delegation als „Pro-Putin-Marionette“ beschimpft.

Mariani hatte während der Krim-Reise unter anderem geäußert, dass die Krim zu einem weiteren Kriegsgebiet - nach Lugansk und Donezk in der Ostukraine - hätte werden können, wäre die Schwarzmeerhalbinsel nicht zu Russland beigetreten.

Eine Meinung, die in den westlichen Staaten nicht gerne gehört wird. Der Abgeordnete Alexis Bachelay von der Parti socialiste bezeichnete Mariani und die anderen Mitglieder der Delegation via Twitter als „Pro-Putin-Marionetten“.

Mariani wies die Anschuldigungen als „unbegründet und unbewiesen“ zurück. Er habe das von Gerichtsvollziehern konstatieren lassen und werde demnächst die Klage einreichen, sagte Mariani in einem Gespräch mit Sputnik. „Wir haben Bachelays haltlose Anschuldigungen satt“, sagte er weiter. Bachelay sei Abgeordneter und müsse sich seiner Verantwortung bewusst sein. „Seine Äußerungen sind nicht annehmbar.“

Die Krim im März 2014 — nach gut zwei Jahrzehnten in der unabhängigen Ukraine — wieder Russland beigetreten, nachdem die Bevölkerung der Halbinsel in einem Referendum mit überwältigender Mehrheit von mehr als 90 Prozentdafür gestimmt hatte. Anlass für das Referendum war der Umsturz in Kiew, bei dem die Opposition den Präsidenten Viktor Janukowitsch entmachtet und eine von Nationalisten geprägte Regierung aufgestellt hatte. Die USA und die EU-Staaten erkannten den dubiosen Machtwechsel in Kiew sofort an, jedoch nicht den Volksentscheid auf der Krim. Als Reaktion verhängten sie Sanktionen gegen Russland.