Eingang Hoosac-Tunnel
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Der Hoosac-Tunnel (auch Hoosic- oder Hoosick-Tunnel genannt) ist ein 7,64 km langer Eisenbahntunnel, der durch die Hoosac Range führt, einer bis zu 910 m hohen Verlängerung der Green Mountains im US-Bundesstaat Vermont. Seit seinem Bau werden immer wieder ungewöhnliche Dinge gemeldet, die von dieser Bergpassage ausgehen.

Schon bevor überhaupt mit seiner Errichtung im Jahre 1856 begonnen wurde, zeigte sich der Tunnel als ein ziemlich problembehaftetes Projekt. Mal waren es Schwierigkeiten bei seiner Finanzierung, dann wieder politische Interessen oder Probleme mit konkurrierenden Bahngesellschaften, die seinen Bau behinderten. Aber auch während der Tunnelarbeiten selbst kam es zu großen Schicksalsschlägen, die ihm den gruseligen Spitznamen »Der blutige Schacht« (The Bloody Pit) bescherte. 195 Arbeiter starben insgesamt während des Tunnelbaues, überwiegend an den Folgen der Sprengungen, die mit dem schwer zu handhabenden Nitroglyzerin durchgeführt wurden. Der schlimmste Unfall erfolgte am 17. Oktober 1867 während des Baus des 313 m langen zentralen Abluftschachtes. In dem Aufzugsgebäude entzündete sich eine brennende Kerze an den Benzindämpfen einer Lampe und löste eine gewaltige Explosion aus. Das gesamte Gebäude brannte daraufhin lichterloh und stürzte in den Schacht. Allein bei diesem Unglück verloren 13 Menschen ihr Leben, als sie in 164 m Tiefe von den herabstürzenden Brocken eingeschlossen wurden.

Nach einigen tödlichen Unfällen während der Bauphase machten unter den Bautrupps schnell Gerüchte die Runde, dass die Geister der Toten in der stickigen Dunkelheit des Tunnels lauern würden. Die Arbeiter berichteten oft, dass sie rätselhaftes Stöhnen, Flüstern oder Schreie hörten, das aus dem dunklen Tunnelschacht kam und die Situation spitzte sich zu, als sie sich weigerten, den Tunnel nach Einbruch der Dunkelheit zu betreten. Darüber hinaus wurden am Eingang des Tunnels und der angrenzenden Wüste oft mysteriöse Erscheinungen beobachtet sowie rätselhafte Lichter, die zwischen den Bäumen gleiten.

Eine besonders gruselige Geschichte soll sich im Jahre 1865 zugetragen haben, als ein Mann namens Ringo Kelley und seine zwei Kollegen Brinkman und Nash im Tunnel arbeiteten. Kelley hatte versehentlich eine Ladung Sprengstoff zu früh gezündet, was zum Herabstürzen der Gesteinsmassen führte und seine beiden Kameraden keine Zeit mehr ließ, Schutz zu suchen. Sie wurden unter Tonnen von Trümmern zerschlagen. Nicht lange nach diesem tragischen Unglück wurde Kelley als vermisst gemeldet und später im Tunnel tot aufgefunden, offenbar stranguliert. Die Bauarbeiter behaupteten damals, dass es die verärgerten, rachsüchtigen Geister von Kelleys toten Arbeitskollegen waren, die ihn getötet hätten.


Kommentar: Eine weitere Möglichkeit ist, dass Kelly sich selbst das Leben genommen haben könnte, weil er mit der Last seines Versehens, das den Tod seiner beiden Kollegen verursacht hat, nicht mehr leben konnte ...


Als der der Hoosac-Tunnel schließlich nach langer Bauzeit, viel Geld und zahlreichen Menschenleben im Jahre 1875 fertiggestellt wurde, war er der längste Tunnel Nordamerikas und der zweitlängste der Welt. Doch auch nachdem der Tunnelbau vollendet war, blieb die Umgebung des Hoosac-Tunnels ein Hotspot für paranormale Aktivitäten. Immer wieder meldeten sich Personen, die über ihre Erlebnisse dort mit rätselhaften Lichtern, geisterhaften Entitäten oder Poltergeister berichteten. Ein Jäger schilderte einmal, wie ihm eine unsichtbare Kraft das Gewehr von den Händen gerissen hatte und ihm damit auf den Kopf schlug. Andere behaupteten, dass sie sich in der Nähe des Tunnels leicht benommen fühlten, ohnmächtig wurden, Anfälle bekamen oder Zeitanomalien erlebten. Es wird sogar gemunkelt, dass einige Menschen rund um den Tunnel spurlos verschwanden.

Interessant an der Geschichte ist, dass offenbar nicht alle dieser angeblichen Geister böse sind. Einige Bergarbeiter behaupteten nämlich, dass mysteriöse Stimmen aus dem Nichts sie vor drohenden Gefahren wie Explosionen oder Stolleneinbrüche gewarnt hätten.