Ein durch den direkten Eingriff der Vereinigten Staaten verursachter Regimewechsel in Syrien und das darauffolgende politische Vakuum werden zu verheerenden Folgen in der ganzen Region führen, wie die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa äußerte.
syrien, soldat syrier
© AFP 2016/ BULENT KILIC
„Zu meinen Aufgaben gehört es zu erklären, wie wichtig es ist, im Einklang mit den Vereinbarungen zu bleiben. Eine direkte Aggression der USA gegen Damaskus und die syrische Armee wird zu katastrophalen tektonischen Verschiebungen nicht nur in diesem Land, sondern in der ganzen Region führen“, sagte Sacharowa in einem Fernsehinterview am Sonntag.


Kommentar: Andere Beispiele sind der Irak und Libyen, wo die USA katastrophale Zustände unter dem Deckmantel der Demokratie herbeiführte.


Ein Regimewechsel in Syrien werde ein politisches Vakuum entstehen lassen, das allerdings sofort von sogenannten „gemäßigten“ Kräften gefüllt werde. „In Wirklichkeit sind dies aber Terroristen aller Schattierungen, mit denen dann nichts getan werden kann“, betonte die Sprecherin.

Im Falle eines Staatsumsturzes werde sich alles nach dem Irak-Szenario entwickeln. Es sei wohlbekannt, dass die Wurzeln des Islamischen Staates, der nun von der Koalition und Russland bekämpft werde, im Zerfall der staatlichen Einheit des Irak lägen, fügte sie hinzu.

Zuvor hatte Russlands Außenminister Sergej Lawrow seinen US-Amtskollegen John Kerry in einem Telefonat darauf aufmerksam gemacht, dass die USA Waffen an das Terrornetzwerk Dschebhat an-Nusra (Fatah al-Scham) liefern.


Unser Glaube wird immer stärker, dass die USA von Anfang an darauf hinarbeiten, die Gruppierung Dschebhat an-Nusra vor Schlägen zu schonen und sie bei der Realisierung des Plans ‚B‘ einzusetzen, sollte es aus ihrer Sicht an der Zeit sein, das Regime (in Syrien) zu wechseln“, betonte Lawrow. Für die erfolgreiche Umsetzung des Syrien-Abkommens zwischen Russland und den USA sei eine Abgrenzung der moderaten Opposition von den Terroristen nötig, fügte er hinzu.

Am 17. September hatten Kampfjets der US-geführten Koalition die syrische Regierungsarmee im Raum Deir ez-Zor angegriffen und 62 syrische Soldaten getötet, rund 100 weitere wurden verletzt. Die syrische Armee erklärte daraufhin die von Russland und den USA ausgehandelte Waffenruhe für beendet — schließlich hatten sich die Rebellen nicht daran gehalten.