Illegal gebrannter Schnaps hat im Osten Indiens mindestens 102 Menschen das Leben gekostet. Dutzende weitere werden noch mit Vergiftungserscheinungen in Krankenhäusern behandelt. Die giftigen Spirituosen wurden zu einem Drittel des Normalpreises verkauft.

Bauarbeiter, Rikschafahrer, Straßenhändler - die Katastrophe um gepanschten Alkohol im Osten Indiens trifft vor allem die Ärmsten. Mindestens 102 Menschen sind bislang im etwa 30 Kilometer südlich von Kolkata gelegenen Ort Sangrampur an illegal gebranntem Schnaps gestorben.
Vergiftungstode durch gepanschten Alkohol
© dpaDutzende Menschen mussten im Osten Indiens nach dem Konsum von gepanschtem Alkohol mit Vergiftungserschienungen ins Krankenhaus gebracht werden. Manchen Opfern konnten die Ärzte im Diamond Harbour Hospital in Kolkata jedoch nicht mehr helfen.

Dutzende weitere Personen seien zur Behandlung in Krankenhäusern, teilte ein Sprecher der Behörden mit. Ein indischer TV-Sender berichtete aus einer Klinik, die Menschen litten an schweren Krämpfen.

Die giftigen Spirituosen sollen zu einem Drittel des üblichen Preises für hochprozentigen Alkohol angeboten worden sein. Die ersten Opfer seien in der Nacht zum Mittwoch krank geworden, teilte der Behördensprecher weiter mit. Bei den Toten handle es sich überwiegend um Tagelöhner und andere arme Menschen.

Die Polizei erklärte, sie habe wegen der Herstellung und Verbreitung der verunreinigten Alkoholmischung vier Verdächtige festgenommen. Die Regierungschefin von Westbengalen, Mamata Banerjee, forderte "strenge Maßnahmen gegen diejenigen, die illegal Alkohol produzieren und verkaufen".

Nach Angaben der indischen Nachrichtenagentur PTI boten die Behörden an, die Angehörigen der Todesopfer finanziell zu unterstützen. Durch das Trinken von billigem, selbstgebranntem Alkohol kommen in Indien jedes Jahr viele Menschen ums Leben. Im Jahr 2009 forderte ein Fall im Westen des Landes 112 Todesopfer.