© David Sasaki/Flickr.comRichard Aoki
Richard Aoki kämpfte an vorderster Front bei den Black Panthers für Gleichberechtigung und gegen Rassendiskriminierung. Was jedoch selbst die härtesten Verschwörungstheoretiker nicht ahnten: Aoki spionierte bei den Black Panthers für das FBI.Ehe sich der schwer kranke College-Lehrer Richard Aoki im Alter von 70 Jahren den Revolver an die Stirn drückte, um seinem Leben ein Ende zu setzen, hatte er noch die gebügelten Uniformen zurechtgelegt, in denen er seine frühen Jahre erlebt hatte: die blaugrüne der US Army und die schwarze der Black Panthers.
Der 1938 geborene Sohn japanischer Einwanderer hatte einen wesentlichen Teil seiner Jugend mit Einbruch und Diebstahl zugebracht. Bei der Army lernte er nicht nur das Schießen, sie vergab ihm auch großzügig sein umfangreiches Vorstrafenregister. Als er dann aufs College ging, sprach ihn ein interessierter Herr vom FBI an, fragte nach seinen politischen Neigungen und forderte ihn auf, die Kommunisten in seiner Nähe auszuhorchen. So begann Aokis Karriere als FBI-Spitzel.
Ein Dokumentarfilm von 2009 erzählt das farbige Leben eines Japaners, der sich vom Kleinkriminellen zum politischen Aktivisten wandelt, sich den
Black Panthers anschließt, mit ihnen für Gleichberechtigung und gegen Rassendiskriminierung kämpft, und schließlich ein allseits geachteter Bürger wird.
Was der Film nicht zeigte, was niemand für möglich hielt, hat jetzt der preisgekrönte Journalist Seth Rosenfeld herausgefunden: Richard Aoki diente in den Jahren der Kubakrise dem FBI nicht bloß als Horcher bei kommunistischen Splittergruppen, er half mit, die Black Panthers zu bewaffnen und sie im Schießen zu unterrichten.
Aoki gab den Black Panthers ihr militärisches AuftretenUnter der Führung von Bobby Seale und Huey Newton verkündete die Black Panther Party 1965 ihr Manifest, in dem sie Freiheit und Selbstbestimmung für die schwarze Minderheit der USA forderte. Die Panthers verstanden sich als maoistische Sozialrevolutionäre, die faire Prozesse, menschenwürdige Wohnungen und eine den Weißen gleichwertige Ausbildung erreichen wollten, und Waffen sollten ihnen dabei helfen.
Im Mai 1967 stürmte ein schwarzgekleideter Trupp das Capitol in der kalifornischen Hauptstadt Sacramento. Der Jurist Newton hatte in den Gesetzbüchern entdeckt, dass es nach kalifornischem Recht erlaubt war, offen mit einem geladenen Gewehr aufzutreten, solange man damit niemanden bedrohte. Die Panthers posierten fortan mit ihren Knarren und bedrohten zunächst nur mit ihren markigen Sprüchen die weiße Mehrheit. Aoki war es laut Rosenfeld, der der Kampftruppe ihr militärisches Aussehen gab und durch sein schneidiges Gebaren auffiel.
Rosenfeld hat nach dem amerikanischen Informationsfreiheitsgesetz Unterlagen über den Spezialagenten T-2 (Aokis Tarnbezeichnung) erhalten und sich von altgedienten FBI-Kräften bestätigen lassen, was sich selbst die härtesten Verschwörungstheoretiker nicht hätten albträumen lassen: "Er war eine unserer besten Quellen." Aoki starb vor drei Jahren als Held der Schwarzen-Befreiung. Dass er dazu eine Waffe benutzte, war fast unvermeidlich.
Kommentar:
Auszug
Wikipedia:
Richard Aoki (* 20. November 1938 in San Leandro, Kalifornien; † 15. März 2009 in Berkeley) war ein US-amerikanischer Bürgerrechtler. Er war eines der ersten Mitglieder der Black Panther Party, in der er Field Marshall wurde und der einzige Parteiführer aus einer asiatisch-amerikanischen Familie[1][2].
Hier also ein Beispiel davon, wie eine Gruppierung, sei es eine politische, menschenrechtliche, bürgerrechtliche, etc., aktiv von Geheimdiensten infiltriert oder sogar initiiert wird.
Man beachte, dass es laut diesem Artikel Maoki selbst war, der der Black Panther Party ihr militärisches Auftreten gab. Aus Sicht von COINTELPRO-Manövern macht es Sinn, einen Agenten einzuschleusen, der das Element der Gewalt in eine Gruppierung bringt. Auf diese Weise wird einerseits für eine 'Rechtfertigung' gesorgt, diverse Freiheitsbewegungen wiederum mit Gewalt zu bekämpfen und 'unschädlich' zu machen. Andererseits werden so die Mitglieder einer solchen Gruppierung, sowie auch die Gruppierung selbst, durch gezielte Manöver in der öffentlichen Meinung dämonisiert, und durch eben diese Einmischung der Kräfte an der Macht unter Kontrolle gehalten.
Wie Laura Knight-Jadczyk in
Anleitung zum Enttarnen von COINTELPRO-Agenten schreibt:
Geheimdienste, Polizei und andere Organisationen können und werden jede Gruppe infiltrieren, die eine Bedrohung für das etablierte System darstellt. Zu diesem Zweck haben sie bereits Scheinorganisationen eingerichtet. Der Zweck solcher Organisationen ist, jede echte Volksbewegung zu verhindern, die für Gerechtigkeit, Frieden oder den Freien Willen eintritt.
Agenten können in kleinem, mittlerem oder großem Ausmaß eingesetzt werden; sie können männlich, weiblich und von jedem beliebigen ethnischen Urspung stammen.
Die tatsächliche Größe der zu infiltrierenden Gruppe oder Bewegung ist irrelevant. Es ist die lediglich das Potenzial der Bewegung auschlaggebend, das Spione und Saboteure anzieht.
Diese Anleitung zählt einige von Agenten verwendete Taktiken auf, die Vorgänge verlangsamen, einschlafen lassen, oder Aktivisten kontrollieren. Die Aufgabe eines Agenten ist, den Aktivisten in den vom etablierten System eingerichteten Organisationen zu halten, damit er unter Kontrolle bleibt.
Weitere Artikel zum Thema:
Aufstieg und COINTELPRO
New Age COINTELPRO und die Optimismus-Gestapo
Kommentar:
Auszug Wikipedia: Hier also ein Beispiel davon, wie eine Gruppierung, sei es eine politische, menschenrechtliche, bürgerrechtliche, etc., aktiv von Geheimdiensten infiltriert oder sogar initiiert wird.
Man beachte, dass es laut diesem Artikel Maoki selbst war, der der Black Panther Party ihr militärisches Auftreten gab. Aus Sicht von COINTELPRO-Manövern macht es Sinn, einen Agenten einzuschleusen, der das Element der Gewalt in eine Gruppierung bringt. Auf diese Weise wird einerseits für eine 'Rechtfertigung' gesorgt, diverse Freiheitsbewegungen wiederum mit Gewalt zu bekämpfen und 'unschädlich' zu machen. Andererseits werden so die Mitglieder einer solchen Gruppierung, sowie auch die Gruppierung selbst, durch gezielte Manöver in der öffentlichen Meinung dämonisiert, und durch eben diese Einmischung der Kräfte an der Macht unter Kontrolle gehalten.
Wie Laura Knight-Jadczyk in Anleitung zum Enttarnen von COINTELPRO-Agenten schreibt: Weitere Artikel zum Thema:
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