Eine kleine klinische Phase-I-Studie in den USA hat ergeben, dass intravenös gespritztes Vitamin C, das zusätzlich zu den normalen Chemo-Medikamenten gegeben wird, die Überlebenszeit von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs auf zwölf Monate verlängern kann.
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Die normale Überlebenszeit solcher Patienten liegt bei 5,65 Monaten. Noch beeindruckender ist, dass am Ende der Studie drei der Patienten noch am Leben waren (bei zweien betrug die Überlebenszeit 15, bei einem 29 Monate). Die Überlebenszeit könnte also durchaus noch weiter steigen.

Phase-I-Studie untersucht Vitamin C in Verbindung mit Standard-Chemo

In Amerika erkranken jedes Jahr 44.000 Menschen an Bauchspeicheldrüsenkrebs, in der Häufigkeit der Todesfälle nach Krebs steht er an vierter Stelle. Trotz größter Anstrengungen der Schulmedizin bleibt die Sterblichkeitsrate nach Pankreaskrebs mit 80 Prozent im ersten Jahr nach Diagnosestellung erschreckend hoch. Deshalb suchen Ärzte nach begleitenden natürlichen Behandlungsmethoden, um die Prognose der Patienten zu verbessern. Vitamin C hat jetzt genau das getan, und zwar mit erstaunlichen, klinisch belegten Resultaten.

Ärzte des "University of Iowa College of Medicine" führten eine Phase-I-Studie durch, bei der Patienten einmal wöchentlich 50 bis 125 Gramm Vitamin C infundiert wurden. Die Standard-Chemo wurde ihnen ebenfalls wie gewohnt einmal wöchentlich verabreicht. Die Behandlungsdauer lag bei durchschnittlich sechs Monaten (Umfang: 60 bis 556 Tage), während derer die Patienten im Durchschnitt lediglich zehn Pfund abnahmen, weit weniger als erwartet.

Die Nebenwirkungen der intravenösen Vitamin-C-Gabe waren im Allgemeinen milde; berichtet wurde unter anderem über Durchfall und Mundtrockenheit. Zusätzlich dazu, dass die Überlebenszeit auf zwölf Monate stieg, erhöhte die Vitamin-C-Behandlung auch die progressionsfreie Überlebenszeit auf 26 Wochen (aus anderen Studien werden 12,7 Wochen gemeldet). Die Wissenschaftler machten keine Angaben darüber, wie sich die Größe des Tumors entwickelte, nur von einem Patienten wurde berichtet, dass sich der Primärtumor nach viermonatiger Behandlung um das Neunfache verringert hatte.

Mehr als je zuvor spricht für Vitamin C

Diese Anwendung von Vitamin C ist nicht neu. Bei Laborversuchen hat sich hoch dosiertes Vitamin C nicht nur als zytotoxisch für zahlreiche Krebsarten erwiesen, sondern es hat auch die Zytotoxizität verschiedener herkömmlicher Chemotherapie-Medikamente verstärkt. Das wurde bei Tierstudien untermauert, bei denen IV-Vitamin-C die Wachstumsrate von Leber-, Eierstock-, Bauchspeicheldrüsen- und Glioblastomtumoren bremste, und das in Dosierungen, die ohne Weiteres beim Menschen erreicht werden können.

Bei Studien an Menschen bewirkte diese Therapie eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität bei Brustkrebspatientinnen und bei Patienten mit vielen anderen Krebserkrankungen. Erst vor einigen Wochen ergab eine Studie, dass intravenös gespritztes Vitamin C bei 76 Prozent der untersuchten Krebspatienten die Entzündungsmarker senkte. Das ist für eine bessere Prognose von großer Bedeutung. Ebenso eindrucksvoll war ein anderes Ergebnis derselben Studie: Intravenös gespritztes Vitamin C senkte bei 76 Prozent von Patienten mit Prostatakrebs und bei 72 Prozent von Brustkrebspatientinnen das Tumorwachstum deutlich.

Wichtige Lektionen aus früheren Studien

Wer über eine Therapie mit IV-Vitamin-C gegen eine Krebserkrankung nachdenkt, sollte wichtige Lektionen aus früheren Studien berücksichtigen. Nämlich die, dass Patienten, die früh mit dieser Therapie beginnen, in der Regel besser darauf reagieren. Das Gleiche gilt für Patienten, die sich häufiger Vitamin C infundieren lassen.

Die Ärzte, die diese Studie über Bauchspeicheldrüsenkrebs durchführten, fordern jetzt eine Phase-II-Studie, um die Ergebnisse bei einer größeren Zahl von Patienten zu verifizieren. Da eine IV-Vitamin-C-Therapie aber schon von vielen Kliniken in den USA angeboten wird, und da sie nur wenig Nebenwirkungen gezeigt hat (auch in dieser Studie), sollten Bauchspeicheldrüsenkrebs-Patienten und ihre Onkologen dringend die Option von IV-Vitamin-C zusätzlich zur Standardtherapie erwägen, um die Überlebenszeit zu erhöhen.