asteoriden
© unbekannt
"Asteroiden - Gefahr aus dem All" - so lautet das Thema des 17. Rödermärker Hochschultags am 10. März in der Kulturhalle. Referent ist der Astrophysiker Prof. Dr. Andreas Burkert von der Universität München. Veranstalter sind die Oswald-von-Nell-Breuning-Schule und die Stadt Rödermark.

Asteroiden sind Überreste aus der Frühphase unseres Sonnensystems und die Urbausteine der Planeten. Sie sind aus der Asche explodierter Sterne entstanden und vagabundieren noch heute in großer Zahl als Gesteinsbrocken auf teilweise chaotischen und schwer zu berechnenden Bahnen durch unser Sonnensystem. Viele Asteroiden kreuzen die Bahn der Erde und werden möglicherweise irgendwann mit ihr kollidieren.

Jährlich treffen bis zu 50.000 Meteore die Erde. Die meisten verglühen als Sternschnuppen in der Erdatmosphäre. Immer wieder jedoch erreicht ein Meteorit die Erdoberfläche, wie zuletzt am 15. Februar 2013 im russischen Tscheljabinsk. Asteroiden mit nur einigen 100 Metern Durchmesser können hierbei eine weltweite Katastrophe auslösen. So wird am Freitag, dem 13. April 2029, Apophis, ein Asteroid mit einem Durchmesser von gut 300 Metern, in einer Entfernung von nur 31.000 Kilometern die Erde passieren; das ist weniger als ein Zehntel der Entfernung des Mondes zur Erde. Sieben Jahre später kommt Apophis wieder der Erde nahe - zum Glück mit einer sehr geringen Kollisionswahrscheinlichkeit. Die Gefahr ist aufgeschoben, aber nicht aufgehoben, denn Apophis wird auch danach zweimal pro Jahr die Erdbahn kreuzen. Die Energie, die bei einer Kollision von Apophis mit der Erde freigesetzt würde, beträgt ca. 900 Megatonnen TNT-Äquivalent, etwa 70.000-mal mehr als die Hiroshima-Bombe.

Wissenschaftler diskutieren derzeit darüber, wie man die Menschheit vor diesen Gefahren aus dem All schützen kann. Prof. Burkert ist an der theoretischen Entwicklung von Szenarien beteiligt, mit denen gefährliche Objekte von ihrem bedrohlichen Kurs auf die Erde abgelenkt werden können. In der Praxis ist ein effektiver Abwehrschild für Near-Earth-Objects (NEO-shield) noch in weiter Ferne. Bislang fehlt ein ausreichender finanzieller Rahmen für die ernsthafte Planung und Durchführung internationaler Testmissionen.

Prof. Dr. Andreas Burkert, geb. 1959, ist Leiter des Lehrstuhls für Theoretische und Numerische Astrophysik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er forscht an der Universitätssternwarte München und ist stellvertretender Sprecher des Exzellenzclusters „Universe“. Als theoretischer Astrophysiker befasst er sich mit Dunkler Materie, Galaxienentstehung und -entwicklung, der Physik des interstellaren Mediums sowie der Sternentstehung. Professor Burkert ist Fellow des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik und Mitglied der Europäischen Akademie der Künste und Wissenschaften. Seit 2011 ist er Präsident der Deutschen Astronomischen Gesellschaft.