Eine Mitarbeiterin einer Madrider Klinik, in der zuvor zwei Patienten an Ebola gestorben sind, infiziert sich mit dem hoch ansteckenden Virus. Beide Tests bei der Krankenpflegerin fallen "positiv" aus. Damit infiziert sich erstmals ein Mensch in Europa mit Ebola.
Ebola
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Eine Krankenschwester in einem Madrider Krankenhaus, die einen Ebola-Patienten gepflegt hatte, hat sich mit dem Virus infiziert. Beide Proben habe einen positiven Befund ergeben, teilte das spanische Gesundheitsministerium mit.

Das ist der erste Fall einer Ebola-Ansteckung innerhalb Spaniens - und auch ganz Europas. Die spanischen Gesundheitsbehörden beriefen einen Krisenstab ein. Die Epidemie in Westafrika hatte Ende vergangenen Jahres begonnen, inzwischen sind weit über 3000 Tote erfasst.

Die Krankenschwester hatte den spanischen Geistlichen Manuel García Viejo gepflegt, der sich in Sierra Leona mit Ebola infiziert hatte und mit einem Flugzeug der spanischen Luftwaffe ausgeflogen worden war. Der 69-Jährige starb am 25. September in Madrid. Zuvor war bereits ein anderer spanischer Missionar in Madrid an Ebola gestorben, der sich in Liberia infiziert hatte und der ebenfalls ausgeflogen worden war.

"ZMapp" ist aufgebraucht

Derweil wird ein Ebola-Patient in den USA ab sofort mit einem experimentellen Medikament behandelt. Der Mann bekomme das von der US-Firma Chimerix entwickelte Präparat "brincidofovir", das derzeit noch getestet werde, teilte das Texas Health Presbyterian Krankenhaus in Dallas mit. Die US-Gesundheitsbehörde CDC hatte zuvor mitgeteilt, dass der Mann nicht wie andere Patienten in den USA zuvor mit dem experimentellen Medikament "ZMapp" behandelt werde, weil es aufgebraucht sei. Der Mann aus Liberia schwebe in Lebensgefahr.

Erst am Wochenende waren Forschungsergebnisse erschienen, wonach sich die Ebola-Seuche auch nach Frankreich und Großbritannien ausbreiten könnte. Die Wahrscheinlichkeit, dass es in Frankreich in den nächsten drei Wochen einen Fall gebe, liege bei 75 Prozent, teilte die britische Lancaster Universität mit. Für Großbritannien bestehe eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent. Nun ist es Spanien, das die Forscher so und in dieser Geschwindigkeit nicht erwartet hatten.

Die Daten beruhten auf Mustern, wie sich die Krankheit bislang ausgebreitet hat und wie der Flugverkehr organisiert ist. In den von Ebola am stärksten getroffenen Ländern Guinea, Sierra Leone und Liberia werde viel französisch gesprochen und es gebe zahlreiche Reiseverbindungen nach Paris, hieß es in der Studie. Großbritannien sei gefährdet, weil London-Heathrow zu den weltgrößten Flughäfen zähle. Beide Länder haben jeweils einen erkrankten Bürger aus den Krisengebieten heimgeflogen und erfolgreich behandelt.

Quelle: n-tv.de , ppo/dpa/AFP