Der Fernsehsender RT hat seine Empörung über die skandalösen Erklärungen des Redakteurs des britischen Magazins „The Economist“, Edward Lucas, zum Ausdruck gebracht. Dieser hatte Außenminister und ranghohe Beamte bei der Münchner Sicherheitskonferenz aufgerufen, die RT-Journalisten zu boykottieren.
edward lucas
Ein Heuchler?
In der Sitzung, die den Ereignissen in der Ukraine galt („Who is Ready For Hybrid Warfare?“) erklärte Edward Lucas, "senior editor" im Magazin The Economist: „Die Wahrheit kann nicht triumphieren, wenn man es mit solchen sogenannten Medien wie der Fernsehsender RT, ehemals Russia Today, oder Sputnik zu tun hat, die direkt an die Kreml-Lügenmaschine angeschlossen sind.“


Kommentar: Es ist anders: The Economist ist an eine Propaganda-Maschine angeschlossen.


Die Journalisten des TV-Senders sollten „an den Rand des Medienraums verdrängt werden, damit man sie nicht als echte Journalisten betrachtet und lediglich als Käuze und Propagandisten ansieht“. Lukas versprach, seinen gesamten Einfluss einzusetzen, um einen Karriere-Aufstieg von Journalisten mit RT-Erfahrung zu verhindern.


Kommentar: Höchstwahrscheinlich sind Journalisten von RT auch nicht daran interessiert, wo anders zu arbeiten, wenn man solche Aussagen des Redakteurs liest.


Zugleich räumte er ein, dass „Menschen sich RT-Sendungen gierig anschauen“, weil sie der Meinung sind, dass „die Mainstream-Medien ihnen nicht die Wahrheit sagen“.


Der Sender RT ist äußerst darüber empört, dass Edward Lucas das Forum, das globalen Sicherheitsproblemen gewidmet ist, zum Behandeln persönlicher Vorwürfe an den Sender missbraucht hat. „Dies ist die höchste Stufe von Heuchelei: Zu einem Event zu erscheinen, das einer gemeinsamen Lösung der vor der heutigen Welt stehenden zahlreichen ernsthaften Sicherheitsprobleme gewidmet ist, und dieses zur feindseligen Kritik und Kriegsschürung zu missbrauchen“, heißt es in der Erklärung des Senders. „Während Herr Lucas RT-Journalisten brandmarkte und dabei den Komfort der Konferenzsäle genoss, arbeiteten unsere Journalisten im Kugelhagel bei Donezk.“

„RT-Korrespondenten riskieren täglich ihr Leben, wenn sie über Ereignisse berichten, über die niemand mehr zu berichten wagt. Sie tun das, um den Menschen weltweit die Seite der Wirklichkeit zu zeigen, die die meisten anderen Medien - ob ohne Absicht oder absichtlich - von ihnen verheimlichen. Die unwürdigen Äußerungen über unsere Reporter bringen sowohl Herrn Lucas, als auch die von ihm vertretenen journalistischen Institutionen und die Münchner Sicherheitskonferenz in Verruf.“

Am 6. Februar war ein RT-Drehteam an einem Kontrollposten bei der Ausfahrt aus Uglegorsk im Gebiet Donezk unter Beschuss von Scharfschützen geraten. Die Journalisten mussten im blockierten Uglegorsk ausharren und auf eine Evakuierungsmöglichkeit warten. Die Krise in der Ukraine gehörte diesmal zu den Hauptthemen der Konferenz.

Zur 51. Münchner Sicherheitskonferenz sind Politiker, Unternehmer, Wissenschaftler und namhafte Persönlichkeiten aus mehr als 51 Ländern gekommen.