Der finanzielle Würgegriff von Politik und Banken gegen Sparer und Steuerzahler erreicht eine neue Eskalationsstufe. Australien steht offenbar kurz vor der Einführung von Steuern auf Bankeinlagen.

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Nach Negativzinsen, nach der fortschreitenden Beschränkung des Bargeldverkehrs und nach der ebenfalls noch laufenden - aber systematischen - Entwertung unseres Geldes wird hier die vierte große Attacke auf unsere Einkommen und Vermögen gestartet. Im Unterschied zu Zypern, wo die Zinsen auf Bankeinlagen in einer schlimmen Finanzkrise durchgesetzt wurden, kommt im Falle Australiens der Vorstoß, ohne dass eine unmittelbare Gefahr für das Finanzsystem besteht.

Das beweist uns einmal mehr, dass es angesichts der eskalierenden Verschuldung überall auf der Welt kein großes Zögern mehr gibt, wenn mit einer solchen Maßnahme erst einmal irgendwo der Damm gebrochen worden ist. Gestern Zypern, heute Australien, morgen überall zwischen Hamburg und Berchtesgaden.

Der zweite Mann in der Hierarchie des australischen Finanzministeriums, Josh Frydenberg, kündigte jetzt an, dass die Einlagensteuer noch vor der Präsentation des neuen Bundeshaushaltes im Mai offiziell bekanntgegeben werden soll.

Die Reaktion der australischen Banken auf diese schockierende Initiative verrät noch weitaus Schlimmeres. Australiens Geldhäuser warnen bereits, dass sie die steigenden Verwaltungskosten, die sich aus der Abführung der Einlagensteuer an den Fiskus ergeben werden, an die Kunden weiterreichen wollen.

Im Klartext: Die Sparer werden gleich zwei Mal abgezockt: mit der Steuer und mit steigenden Gebühren bei den Banken.

Vor diesem Hintergrund kann es europäischen Bankkunden und Sparern nur kalt den Rücken runterlaufen. Denn genau betrachtet haben wir hier ebenfalls schon die Einführung einer Einlagensteuer. - Sie wird nur nicht so genannt.

Doch negative Zinsen, die sich seit ihrer Einführung durch die Europäische Zentralbank im Sommer 2014 wie ein Flächenbrand ausbreiten, wirken wie eine Steuer. Mehr noch: Sie sind außerdem eine Subvention für diejenigen, die Schulden machen.

Und das sind unverantwortliche Finanzminister, Spekulanten, die mit geliehenem Geld Aktienkurse in die Höhe und Anleihezinsen in die Tiefe schrauben - sowie die Teilnehmer im Immobilien-Kasino, die Haus- und Wohnungspreise immer weiter in die Höhe treiben.

Die Mainstream-Medien schildern uns steigende Immobilienpreise als Beweis für einen gesunden Markt und für eine solide Wirtschaft. Doch Millionen von Menschen sehen das ganz anders. Sie sehen sich als mögliche Käufer von einem immer größeren Teil des Marktes ausgegrenzt, weil sie sich eine Immobilie nicht mehr leisten können.

In Teilen Großbritanniens ist - wie wir am Wochenende lesen konnten - die Erschwinglichkeit der Häuser auf das Niveau von 2009 zurückgefallen. Eine finanzielle Apartheid macht sich breit, bei der untere Einkommensschichten und der Mittelstand die Diskriminierten und Ausgegrenzten sind.

Wie schnell das Beispiel Australien in Europa Schule machen wird, wissen wir nicht. Aber wir sehen, dass fleißig an anderen Stellschrauben der finanziellen Repression gedreht wird. Und das gilt nicht nur für Negativzinsen, die unser privates Budget zusätzlich belasten und uns zwingen, entweder Produkte zu kaufen, die wir sonst nicht gekauft hätten, oder in Wertpapiere zu investieren, die wir für überteuert halten.

Vor wenigen Tagen hat Frankreich unter seinem sozialistischen Präsidenten bekanntgegeben, dass die Verwendung von Bargeld drastisch eingeschränkt wird. Ab September wird die Obergrenze bei Barzahlungen von 3000 auf 1000 Euro gesenkt. Ohne Ausweis dürfen auch nur noch 1000 Euro in eine fremde Währung gewechselt werden. Das ist ein Achtel des zuvor erlaubten Betrages.

Begründet wird auch dieser massive Einschnitt mit dem Kampf gegen den wuchernden Terror. Doch es geht in Wirklichkeit darum, unsere Verfügung über das hart erarbeitete Geld weiter einzuschränken.

Die Nebenwirkungen des um sich greifenden Geld-Faschismus, der uns einschränkt und schleichend verarmen lässt, sind längst zu beobachten. Sie kommen aber bisher in so geringer Dosierung, dass noch niemand die Heugabeln herausgeholt hat. Doch die Abwärtsspirale für unsere Ersparnisse wird auf Dauer verheerend sein. Wir werden mit langsam steigender Hitze gekocht, wie der berühmte Frosch.

Die Ersparnisse für unsere Pensionen werden immer schlechter verzinst. Die Lebensversicherungen sind für unsere Familienfinanzen lebensgefährlich geworden. Das Geld wird entwertet. Die Rechnung, die uns später für die öffentlichen Schulden präsentiert wird, steigt unaufhörlich. Es steigen auch die Kosten für Wertpapiere, Immobilien, Nahrungsmittel und - bald wieder - Energie.

Dabei werden die Blüten, die die exzessive Niedrigzinspolitik treibt, immer schriller. Ein Beispiel aus den USA: Dort gibt es bereits Hedgefonds, die auf Kosten der Steuerzahler vor Gericht gehen, um ihre Renditen aufzubessern.

Das geht so: Sie kaufen ein paar Aktien einer Börsenfirma, die vor einer Übernahme durch ein anderes Unternehmen steht oder zumindest einen Teil an einen Investor verkaufen will. Das passiert meist in New Jersey, weil dort viele der 500 größten Aktiengesellschaften ihren Sitz haben.

Dann klagen die Geld-Geier, weil sie jetzt ein paar Aktien besitzen, vor Gericht gegen die Übernahme und behaupten, dass der mit dem Firmenkäufer vereinbarte Übernahmepreis zu niedrig ist. Das anschließende Verfahren kann Jahre dauern. Doch solange es läuft, bekommen die gierigen Kläger in vielen Fällen fast sechs Prozent Zinsen auf die Summe, die der zuständige Richter später als den »fairen« Verkaufspreis festlegen wird.

Egal, wie der Richter entscheidet, die Zinsen werden eingestrichen. Sie sind ein Mehrfaches dessen, was die klagenden Investoren für Staatsanleihen bekommen würden.

Während unsere Lebensversicherungen immer miserabler verzinst werden, halten sich Wegelagerer wie diese dank der manipulierten Zinslandschaft, die die Notenbanken geschaffen haben, an einem weiteren Teil unserer ohnehin schrumpfenden Ersparnisse schadlos. Aber das ist nur EIN Beispiel von vielen in der fortschreitenden Massenenteignung, über die unsere Massenmedien - gemessen an den Ausmaßen und der Skrupellosigkeit - viel zu wenig wütend sind.