Kuala Lumpur (Reuters) - Ein Korruptionsskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB weitet sich zur politischen Krise aus.
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Am Samstag forderten Zehntausende Demonstranten in der Hauptstadt Kuala Lumpur den Rücktritt von Ministerpräsident Najib Razak. Sie skandierten "Raus, Najib, raus" und riefen "Bersih", das malaysische Wort für sauber, nach dem sich auch die Organisatoren der zweitägigen Kundgebung benannt haben. Laut dem Nachrichtenportal Malaysiakini beteiligten sich bis zum Mittag 50.000 Menschen an den von einem großen Polizeiaufgebot begleiteten Protesten. Die Polizei schätzte die Zahl auf etwa die Hälfte.

Regierungschef Najib steht seit Wochen in der Kritik. Ermittler haben bei Überprüfungen des hoch verschuldeten Staatsfonds 1MDB eine Überweisung von mehr als 600 Millionen Dollar aus dem Jahr 2013 über ein Konto entdeckt, welches auf Najibs Namen lief.

Die Demonstranten hoffen, Auslöser einer Bewegung zu sein, die den Rücktritt Najibs provoziert. Politische Beobachter halten dies angesichts fehlender Führungspersonen für unwahrscheinlich. Die Stadt hatte die Demonstration nicht genehmigt. Die Regierung wiederum blockierte den Zugang zur Internetseite der "Bersih"-Gruppe und verbot das Tragen deren gelber T-Shirts, die zum Symbol der Gegner geworden sind. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International rief die Regierung auf, den Demonstranten zuzuhören, statt sie zu unterdrücken.


Kommentar: Interessant ist, dass in Thailand Regierungskritiker rote Hemden tragen und in Malaysia gelbe Hemden. Ist das ein Indiz einer von außen (z.B. CIA) gesteuerten Farbrevolution? Zum Beispiel erst neulich in Thailand: Denn, es kann für alle Anschläge weltweit gesagt werden:

Najib ist seit 2009 an der Macht. Seine Gegner leben zumeist in den Städten, während die Unterstützung für den 62-Jährigen auf dem Land weiterhin hoch ist. Er weist die Vermutungen zurück, dass es sich bei der Überweisung um Bestechungsgelder handelte. Um seine politische Macht zu stärken, tauschte Najib erst kürzlich kritische Minister und den mit den Ermittlungen beauftragten Generalstaatsanwalt aus.