In Ägypten ist es zu einem tragischen Zwischenfall gekommen. Wegen einer angeblichen Verwechslung mit Terroristen erschossen Sicherheitskräfte mindestens zwölf Touristen und verletzten weitere zehn.
Egypte sinai
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Mexiko-Stadt - Sicherheitskräfte haben im Südwesten Ägyptens versehentlich mindestens zwölf Touristen erschossen und zehn weitere verletzt. Die Opfer stammten aus Mexiko und Ägypten, teilte das ägyptische Innenministerium mit. Polizisten und bewaffnete Truppen hätten am Sonntag „terroristische Elemente“ in einer Wüstengegend verfolgt und dabei auf vier Autos gefeuert, deren Insassen sich später als Touristen entpuppt hätten. Das mexikanische Außenministerium teilte mit, zwei der Opfer stammten aus Mexiko.

Eine Sprecherin des ägyptischen Tourismusministeriums, Rascha Asasi, sagte der Nachrichtenagentur AP, die Reisegesellschaft habe keine Genehmigungen gehabt und die Behörden nicht informiert. Alle Reisen in der Gegend von Farafra müssten von Behörden freigegeben werden. Die Touristen hätten nicht dort sein sollen.

Die mexikanische Außenministerin Claudia Ruiz Massieu forderte eine schnelle Untersuchung des Falls. Sie verlangte zudem die Unterstützung der ägyptischen Behörden für Mexikaner beim Transport von Mexikanern nach Kairo.

Das mexikanische Außenministerium erklärte, Konsulatsvertreter seien im Krankenhaus Dar-el-Fuad in Kairo, um Näheres zum Hergang zu erfahren und fünf Überlebende zu befragen. Über Inhalte des Gesprächs wurde nichts mitgeteilt.

Im Norden der Sinai-Halbinsel kämpfen Regierungstruppen seit Jahren gegen Aufständische. Nach dem Sturz des ersten frei gewählten Präsidenten des Landes, Mohammed Mursi, im Jahr 2013 hatte sich der Konflikt noch einmal intensiviert und auch auf das Festland ausgeweitet. Die am meisten gefürchtete Gruppe ist ein lokaler Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat.

ap