Will der Westen zusammen mit Russland gegen den radikalen Islamismus kämpfen, müssen die Handelssanktionen unverzüglich aufgehoben werden, so französische Massenmedien. Dabei soll Frankreich den ersten Schritt machen.
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© AFP 2015/ Ian Langsdon
Frankreich soll die Sanktionen aufheben, ohne nach der Erlaubnis der USA zu fragen, so die Zeitung.

Der Westen brauche Russland bei der Bekämpfung des radikalen Islamismus, schreibt der Kolumnist der französischen Zeitung Le Figaro Renaud Gerard.


Kommentar: Ein Kolumnist wird leider nicht den politischen Ton angeben, dennoch ist es interessant, so eine offene Meinung aus Frankreichs Medien zu hören.


Russland sei kein Kind, dem man Süßigkeiten wegen einer Grobheit beim Familiensonntag entziehen kann. Staaten seien keine Halbwüchsigen, die man auf den richtigen Weg bringen könne, schreibt der Journalist und betont, das einzige Kriterium der Handelssanktionen sei ihre Wirksamkeit für das Erreichen von Frieden.

Girard ist überzeugt, Frankreich müsse den politischen Beziehungen mit Russland dringend große Aufmerksamkeit widmen.

„Man sollte die Russen nicht in die Arme der Chinesen treiben. Wer auch immer auf dem Moskauer Thron gesessen hat, eine Allianz mit Russland hat Frankreich noch niemals geschadet“, so der Journalist.

Seiner Ansicht nach muss Frankreich einer Politik seiner Interessen nachgehen und die Handelssanktionen gegen Russland aufheben.

„Tun wir das ohne nach der Erlaubnis der Amerikaner zu fragen. Wollen wir genauso pragmatisch agieren, wie sie“, ruft der Journalist auf.

Paris müsse nur die Früchte des so ernsten Schrittes wie die einseitige Aufhebung der Sanktionen abwarten.