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Wir haben seit der Großen Rezession 2008 nicht mehr erlebt, dass die globale Wirtschaftstätigkeit so schnell abnimmt. Die Produktionstätigkeit implodiert überall auf der Welt, der globale Handel schwächt sich mit einer extrem alarmierenden Geschwindigkeit ab und der Baltic Dry Index ist gerade auf ein weiteres, brandneues Allzeittief gefallen. Wenn die “Realwirtschaft“ aus Menschen besteht, die Dinge herstellen, verkaufen und versenden, dann ist sie in unfassbar schlechter Verfassung.

Hier in den Vereinigten Staaten versetzen die miserablen Wirtschaftszahlen weiterhin alle Experten in Erstaunen. Am Montag durften wir zum Beispiel erfahren, dass der General Business Activity Index [Geschäftstätigkeits-Index] in Texas gerade auf ein 6-Jahrestief gefallen ist.
Die Wirtschaftstätigkeit in Texas verschlechtert sich weiter.

Der am Montag von der Federal Reserve Dallas für Januar herausgegebene General Business Activity Index stand zuletzt bei -34,6 Punkten, ein 6-Jahrestief und viel schlimmer, als von Experten erwartet.

Die Erwartungen für den monatlichen Index lagen bei -14 Punkten, nach -21,6 (nachgebessert von -20,1) im Dezember, was ebenfalls schlechter als erwartet war.
Man könnte vielleicht argumentieren, dass damit in Texas aufgrund des Ölpreis-Einbruchs zu rechnen war. Aber wie steht es um die sehr ungewöhnlichen Dinge, die wir in anderen Gegenden des Landes sehen?

In Erwin, Tennessee, wurde ein seit 135 Jahren ununterbrochen betriebener Bahn-Terminal endgültig geschlossen und hunderte von Arbeitern finden sich jetzt ohne Arbeitsplatz wieder.
Der letzte Kohlenzug verließ Erwin mit langsamer Fahrt am Donnerstag um kurz nach 15 Uhr, weniger als acht Stunden nachdem die Mitarbeiter von CSX Transportation die Neuigkeit gehört hatten, die ganz Unicoi County erschütterte.

»Es ist eine schwer zu schluckende Pille«, sagte Bürgermeister Greg Lynch. »Natürlich hatten wir Gerüchte gehört, dass irgendwas bevorsteht. Aber ich hätte mir in meinen wildesten Träumen nicht vorstellen können, dass sie einfach dicht machen und die Stadt verlassen.«

Zu Beginn der morgentlichen Schicht verkündete CSX seine Entscheidung, Erwins fast 71 Hektar großes Bahnbetriebswerk mit sofortiger Wirkung zu schließen und die Anstellung der 300 Arbeiter der Einrichtung in einer Reihe von Einzelgesprächen zu beenden.
Es heißt, wenn man wissen möchte, was wirklich mit der US-Wirtschaft geschieht, dann solle man den Bahn-Frachtverkehr im Auge behalten. Und im Moment fällt der Bahn-Frachtverkehr landesweit auf deprimierend niedrige Niveaus.

Einer von Steve Quayles Lesern sagt, dass der Bahn-Frachtverkehr in Colorado so weit zurückgegangen ist, dass hunderte Loks einfach auf den Gleisen herumstehen.
Bezüglich des Artikels über den Bahn-Frachtverkehr von heute morgen; in Grand Junction, Colorado, stehen buchstäblich hunderte Triebwagen auf den Gleisen herum. An manchen Stellen stehen sie in drei Reihen nebeneinander und es sind locker über 250. Ich habe noch nie zuvor so viele Loks auf den Gleisen gesehen und für mich fühlt sich das an, wie ein weiterer Indikator für den Einbruch im Frachtverkehr.
Falls Sie versucht sind zu denken, dass dies ein Einzelfall ist, führen Sie sich bitte vor Augen, was bei dem größten Bahn-Unternehmen der Vereinigten Staaten abläuft. Laut Wolf Richter sind die Betriebserträge bei Union Pacific im vergangenen Jahr um 15 Prozent gesunken.
Union Pacific, das größte Eisenbahn-Unternehmen der USA, meldete am Donnerstagabend furchtbare Zahlen für das vierte Quartal. Die Betriebserträge sind im Jahresvergleich um 15 % eingebrochen und der Nettogewinn ist um 22 % gefallen.

Die einzige Kategorie, in der die Umsätze gestiegen sind, war der Automobilbereich (+ 1%). Alle anderen sind gefallen: Chemikalien (- 7 %), Landwirtschaftliche Produkte (- 12 %), ISO-Container (-14 %), Industrieprodukte (-23 %) und Kohle (- 31 %). Rohöl-Transporte brachen um 42 % ein.

Folglich hat Union Pacific das getan, was amerikanische Unternehmen am besten können: im vergangenen Jahr wurden 3.900 Mitarbeiter entlassen.
Natürlich sehen wir die Anzeichen eines sich abzeichnenden wirtschaftlichen Abschwungs so ziemlich überall um uns herum. Sprint hat gerade 8 Prozent seiner Belegschaft entlassen, GoPro setzt 7 Prozent seiner Mitarbeiter vor die Tür und Wal-Mart hat gerade die Schließung von 269 Filialen bekanntgegeben.

Anstatt sich aber mit der Realität auseinandersetzen, gibt es eine Menge irrationale Optimisten, die daran festhalten, dass sich jeden Moment alles wieder zum Guten wenden wird. CNBC berichtet zum Beispiel, dass Goldman Sachs für den S&P 500 einen Jahresabschluss von 2.100 Punkten prognostiziert.


Kommentar: Unsere "pychopatischen Eliten" interessieren sich nur für ihre eigenen Interessenund denken kurzfristig. Sie kennen auch kein Mitgefühl für andere. Das führt dazu, dass sie sich auch selber "in den Fuß schießen". Sie sind Meister darin nach außen den Eindruck erwecken, dass alles in Ordnung ist - auch wenn alles um sie herum schon am Zusammenbrechen ist.

Um eine Vorstellung der Denkweise von solchen Leuten zu bekommen, empfehlen wir das Buch von Dr. Andrzej Łobaczewski. Verstärkt wird die schädliche Wirkung von jenen durch diejenigen, welche Ihnen folgen - die Mitläufer. Zu dieser Gruppe der autoritären Gefolgsleute gehören laut Forschungen von Bob Altemeyer mindestens 50% der Weltbevölkerung. Lesen Sie sein Buch The Authoritarians, um darüber mehr zu erfahren. Lesen Sie darüber, wie viele normale Menschen bei Milgrams Experiment reagierten - als gehorsame Mitläufer. Informieren Sie sich und lernen Sie nein sagen zu können - denn "wer aus der Vergangenheit nicht lernt ist dazu verdammt sie zu wiederholen."

Goldman hält jedoch an seiner Prognose fest, dass der S&P 500 sich erholen und das Jahr bei 2.100 Punkten beenden wird - ein Anstieg von etwa 11 % vom derzeitigen Niveau, jedoch aufs Jahr gesehen kein Netto-Zuwachs.
So etwas in den Raum zu stellen ist einfach, aber die Aktionen der großen Banken sprechen eine deutlichere Sprache. Die meisten Menschen erkennen das nicht, aber mehrere der “Too-Big-To-Fail“-Banken haben im Jahr 2015 tausende von Mitarbeitern entlassen.
Gemäß der Berichte des vierten Quartals haben Bank of America und Citigroup ihre Belegschaft, mit zusammengenommen etwa 20.000 Angestellten, am stärksten reduziert. Dies entspricht einer Verringerung der Belegschaft dieser Banken um 4,6 und 4 Prozent. J.P. Morgan Chase meldete, dass man 6.700 Angestellte weniger als vor einem Jahr beschäftigt.
Und wissen Sie was? Die “Too-Big-To-Fail“-Banken haben kurz vor dem großen Aktienmarkt-Crash 2008 genau das Gleiche gemacht. Wann fangen die Leute endlich an zu begreifen, dass wir es mit einer großen Krise zu tun haben?

Seit Juni 2015 wurden bereits geschätzte 15 Billionen Dollar an globalem Aktienmarkt-Vermögen vernichtet. Nach einer kurzen Ruhepause Ende vergangener Woche, scheint die globale Finanzkrise wieder an Fahrt aufzunehmen.

Am Montag fiel der Ölpreis zurück auf unter 30 Dollar, der DOW fiel um weitere 208 Punkte und der Nikkei-Index ist aktuell um weitere 389 Punkte nach Handelsbeginn gefallen. Größenordnungen um etwa ein Fünftel allen globalen Aktienmarkt-Vermögens wurde bereits vernichtet. Wir haben nur noch vier Fünftel übrig.

Letztlich kann ich über diese Zahlen reden, bis ich blau anlaufe und einige Leute werden sich trotzdem nicht vorbereiten. Manche haben so viel Vertrauen in Barack Obama, die Federal Reserve und die Leitmedien, dass sie ihnen buchstäblich über die Klippe folgen würden.

Inzwischen haben sich die meisten Menschen, die glauben, dass sie sich auf die kommende Krise vorbereiten sollten, bereits vorbereitet und der Großteil jener, die glauben wollen, dass am Ende alles irgendwie gut ausgehen wird, wird sich sowieso nicht vorbereiten.

Was passieren wird, wird passieren und Zig-Millionen werden am Ende bitterlich bereuen, dass sie nicht auf die Warnungen gehört haben, als sie noch die Chance hatten.

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>>> zum englischsprachigen Original-Beitrag

Übersetzung aus dem Englischen vom Nachtwächter