Fasten und Hungern ... was ja viele vergessen, die denken sie könnten sich durch Fasten abhärten, es gibt da einen gewaltigen Unterschied: Wer fastet hat Hunger, aber er kann es jederzeit abbrechen. Wer wirklich hungert, der weiß nicht wann er die nächste Portion bekommt. Daher hier etwas zum Thema Notküche und Lebensmittelvorräte, was ja auch ein Kernbereich der Krisenvorsorge ist ...
Vorräte, Preppen, Lebensmittelvorräte
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Küche, Nahrungsmittel und Vitamine

Prepping ist teuer - das merkt man schnell wenn man sich die „Angebote“ diverser Hersteller betrachtet. 500 Gramm BP-5 kosten eben mal ca. 5,50€, je nachdem wo man es kauft. Es wird zwar günstiger wenn man gleich hunderter Kartons bestellt, aber wer ist - ausgehend von normalen Einkommensverhältnissen durchschnittlicher Angestellter - schon dazu in der Lage mal eben 500 Euro und mehr locker zu machen? Eher die Wenigsten.

Der Vorteil dieser speziellen Art von Nahrung liegt natürlich in der Ausgewogenheit und den kompakten Abmessungen. Eine kleine Packung enthält tatsächlich das, was ein Mensch bei mäßiger Bewegung am Tag braucht, um zu überleben. Einschließlich Vitamine und Mineralstoffe - aber es geht auch anders, nur ist dies natürlich nicht mehr zeitgemäß. Aber mal ehrlich? Wen interessiert ob man mit der Zeit geht, wenn man in einer Notlage ist?

Konservendosen halten eigentlich ewig und drei Tage - solange die Dinger nicht aufgebläht sind, kann man sie essen. Wenn eine Konserve sich jedoch beginnt zu verformen, dann spricht man von einer „Bombage“. Schuld am Aufblähen der Dosen sind Keime, bzw. Bakterien, die während des Abfüllens in die Konserve gelangten, und die giftige und tödliche Stoffwechselprodukte erzeugen.

Also eine aufgeblähte Konserve, auch solche wo sich der Deckel nach außen wölbt, niemals und unter keinen Umständen essen. Es könnte das letzte Mahl sein ...

Ansonsten kann man sich mit fertigen Konserven schnell und günstig einen guten Vorrat anlegen, der auch relativ lange haltbar ist. Ein Karton im Supermarkt mit 12 Dosen, was zwölf Tagen entspricht und durchaus auch für zwei Personen reichen kann, kostet ca. 20 Euro, was im Vergleich mit spezieller Notnahrung doch wesentlich günstiger ist.

Gleiches gilt für eingekochte, oder eingeweckte Lebensmittel. Wenn man diese mit einem Schraubdeckel versieht (hierzu können extra leere Gläser gekauft werden, oder man nutzt alte Marmeladen-, Obst-, oder Soßengläser), kann man auch hier am Deckel erkennen ob das Lebensmittel noch genießbar ist, oder nicht. Und gerade Dinge wie Marmelade lassen sich sehr leicht herstellen, und bringen - alleine durch den Zuckergehalt - schon sehr hohe Energiewerte mit sich.

Vitamine und Mineralstoffe sind natürlich in den meisten, konservierten Lebensmitteln nicht wirklich übermäßig vorhanden, und man sollte davon ausgehen dass man in einer Phase des Wiederaufbaus mehr körperliche Leistung erbringen wird, als in normalen Zeiten. Vitamin- und Mineralpräparate aus den bekannten Discountern und Supermärkten kosten nicht viel, und eine Tablette sollte für einen erwachsenen Menschen pro Tag langen. 100 Stück gibt es für knapp 4 Euro, was bedeutet dass man für 4 € hundert Tage lang mit diesen lebenswichtigen Dingen versorgt ist. Ich denke auch dies ist eine Anschaffung die sich jeder leisten kann, und sollte.

Trockene Lebensmittel wie Nudel, Reis, Mehl sowie Salz und Zucker lassen sich in leeren und gereinigten PET Flaschen wunderbar lagern, und in entsprechenden Portionen entnehmen. Kleine Säckchen mit Silika-Gel, oder auch Salz, in die Flaschen gegeben, verhindern auch dass Feuchtigkeit eindringt und die Haltbarkeit dieser Waren herabsetzt.

Es sollte auch bedacht werden dass nach einer Krisensituation nicht sofort die bekannte Infrastruktur wieder steht, weswegen es auch Sinn macht Grundzutaten wie Mehl und Co. Vorrätig zu haben - aus diesen kann man Brot machen, und wie wertvoll ein Brot sein kann, merkt man leider erst wenn man es einige Tage nicht hatte.


Kommentar: Wenn man in einer Notsituation ist und es gar nicht anders geht, müssen Dinge wie Brot eben herhalten. Hat man aber eine Alternative zur Wahl, sollte man glutenhaltige "Nahrung" besser völlig vermeiden. Zudem ist Fett als Energiequelle sehr viel ergiebiger als Kohlenhydrate.

Was ebenfalls mit der Infrastruktur wegbrechen dürfte, wenn vielleicht auch nur für kurze Zeit, ist die Versorgung mit Energie!

Zubereitung & Wärmen

Wir sind es gewohnt unsere Lebensmittel auf den Herd zu stellen, diesen einzuschalten und ein paar Minuten später haben wir dann warme, genussfertige Speisen. Es geht nicht einmal darum sich Fähigkeiten anzueignen wie Schlachten, Häuten Ausnehmen und Zerteilen von Tieren - es geht um das Grundlegende: Das Erwärmen von Speisen, denn dafür brauchen wir entweder Strom, Kohle oder Gas - und diese Dinge sind abhängig von der Infrastruktur. Einem funktionierendem Handel und dem Vorhandensein entsprechender Angebote und Lieferwege.

Viele Dinge kann man zwar auch kalt genießen, aber gesünder ist es eben doch auch warme Speisen zu haben. Hier lohnt sich die Anschaffung von Gaskochern. Diese gibt es, als Einfeld-Version, bereits ab 20 Euro. Mit fünf Gasflaschen kann man eine Woche lang kochen, Kosten dafür liegen bei 4 Euro - die Kosten für ein halbes Jahr lang eine warme Speise am Tag im Krisenfall belaufen sich dadurch auf 104 Euro. Und wie gesagt, man muss nicht jeden Tag warm essen, kann also die Versorgungsdauer bei vernünftiger Rationierung durch Gasreserven in Form von passenden Kartuschen ohne weiteres auf ein Jahr ausdehnen!

Bei meinen Ausflügen greife ich gerne auf einen Spiritusbrenner zurück - diesen würde ich für den heimischen Gebrauch allerdings nicht wirklich empfehlen. Zum einen weil Spiritus im Vergleich zu Gas relativ teuer ist, und zum anderen weil die Heizleistung von Gas wesentlich höher liegt, und man damit schneller, und vor allem auch sauberer kochen kann! Gut, wenn man einen hat kann man diesen als Backup nutzen, sollte der Gaskocher - warum auch immer - einen Defekt erleiden.

Eine weitere Methode Lebensmittel zu erwärmen, ist das nutzen chemischer Reaktionen. Diese machen insbesondere dort Sinn, wo wenig Sauerstoff zur Verfügung steht, oder offenes Feuer durch Gas oder andere Stoffe ein Gefahrenpotential bildert. Ungelöschter Kalk, den es in verschiedenen Verkaufsgrößen sehr günstig gibt, erzeugt bei Kontakt mit Wasser durch exotherme Reakion relativ hohe Temperaturen. Natürlich nicht so hohe wie eine offene Flamme, aber ausreichend um Wasser verdampfen zu lassen, und durch diesen Wasserdampf Nahrung zu erwärmen, was einen entsprechend temperaturbeständigen, geschlossenen Behälter vorraussetzt.

Allerdings sollte man beim Umgang mit ungelöschtem Kalk sehr vorsichtig sein, da es Hautreizungen und Atemwegsprobleme mit sich bringen kann. Es ist jetzt trotzdem kein besonders gefährlicher Stoff, aber damit rumschmeißen sollte man eben nicht.

Die Sauberkeit spielt eine große Rolle, denn in einer Krisensituation wäre es ziemlich dumm nach draußen zu gehen, und vor den Augen aller zu kochen, oder zu zulassen dass der Duft frisch erwärmter Nahrung nach draußen gelangt. Insbesondere in urbanen Gebieten. Das hat nichts mit Geiz zu tun, nur was nutzt es wenn man Vorsorge trifft, und am Ende von gewalttätigen Leuten, die nicht vorsorgten, alles weggenommen bekommt? Deswegen sollte man tunlichst nicht öffentlich zeigen was man hat. Auch im Vorfeld nicht, oder man macht es so dass man sich seine Vorräte eben in Verstecken anlegt, und sich so vor Plünderern schützt, was in jedem Fall auch eine sinnvolle Maßnahme darstellt!

Trink- und Nutzwasser

Wasser ist eigentlich das Wichtigste was wir lagern können - wir können mehrere Wochen ohne Nahrung existieren, aber nur sehr kurze Zeit ohne Wasser. Ich erwähne es dennoch erst zum Schluss dieses Artikels, da Wasser derzeit das am günstigsten zu erhaltende Gut ist.

Diverse Discounter bieten Mineralwasser in 1,5 Ltr. PET Flaschen ab 19 Cent an - diese sind sehr lange haltbar und gut verschlossen. Eine Investition die sich eher lohnt, als sein Geld in Hundert-Liter Tanks zu versenken. Warum das so ist?


Kommentar: Solange wir noch die Wahl haben, ist es ratsamer, kein fluoridhaltiges Wasser zu kaufen. Alternativ bietet sich z.B. ein Umkehr-Osmose-Filter oder ein Destilliergerät an, mit dem man sein Wasser selbst filtern und abfüllen kann.


Füllt man einen großen Tank bis zum Rand mit Wasser auf, muss man auch dafür sorgen dass dieses Wasser nicht schlecht wird. Denn auch Wasser kann faulen, und eignet sich danach nicht mehr als Trinkwasser. Man kann es noch als Nutzwasser nehmen, aber trinken sollte man es nicht mehr. Hier gibt es zwar auch Produkte die dabei helfen dieses Wasser haltbar zu machen - die meisten basieren auf Chlor - aber sie erzeugen oft auch einen unangenehmen Beigeschmack.

Ich will nicht abstreiten dass ein großer Wassertank, oder mehrere - relativ - große Tanks Sinn machen, aber wenn es um Trinkwasser geht, sollte man sich auf Mineralwasserflaschen konzentrieren, und die Wassertanks für Nutz- und Brauchwasser verwenden. Warum auf mehrere Tanks zurückgreifen, wenn doch ein großer reichen würde?

Wie oben erwähnt kann Wasser faulen. Fault Wasser in einem großen Tank, ist das gesamte Wasser kontaminiert. Hat man mehrere kleine Tanks, so um die fünf oder zehn Liter, so verdirbt nur ein Teil der Marge, und nicht alles auf einmal!

Im Rahmen einer Krisenvorsorge sollte man auch Wasserfilter sein eigen nennen. Allerdings sollten diese dann tatsächlich nur für den absoluten Notfall gedacht sein. Im Falle eines Krieges hat man leider nicht die Garantie dass nicht auch chemische Waffen eingesetzt werden, weshalb es kurz nach einer Krisensituation auch nicht ratsam wäre sofort mit dem Wasserfilter - der physikalisch arbeitet - aus offenen Wasserquellen zu trinken. Auch bei Verwendung von Aktivkohle hat man keine Garantie dass diese alle Gefahrenpotentiale vermindert.

Deswegen ist ein Lokaler, oder eben auch ein versteckt gelagerter Wasservorrat auch immens wichtig.