Im russischen Verteidigungsministerium soll demnächst eine neue Struktur für die materielle bzw. technische Versorgung der Seestreitkräfte entstehen, schreibt die „Nesawissimaja Gaseta“ am Dienstag. Wie Verteidigungsminister Sergej Schoigu gestern in einer erweiterten Sitzung des Kollegiums sagte, geht es um die Förderung der Fähigkeit der Marinekräfte zu längeren autonomen Einsätzen. Das Problem sei mit den großen Entfernungen zwischen den Stützpunkten der verschiedenen Flotten verbunden, betonte er.
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Derzeit werde ein neues Logistiksystem entwickelt; es werden komplexe Maßnahmen zur Vervollkommnung des Zusammenwirkens verschiedener Behörden organisiert, damit einzelne Flottengruppierungen allseitig versorgt werden können, so Schoigu.

In diesem Kontext erwähnte er den Plan zur Entwicklung der Seestreitkräfte bis 2020 entsprechend der von Präsident Wladimir Putin im Mai 2012 unterzeichneten Erlässe sowie mehreren Beratungen. Eine der wichtigsten Aufgaben sei die Bildung einer modernisierten Hilfsflotte und der gesamten komplexen Struktur der Flottenversorgung.


Der Entwicklungsplan sieht unter anderem den Kauf von jeweils zehn Atom-U-Booten des Projekts 955 Borej und Mehrzweck-Atom-U-Booten des Projekts 885 Jasen vor. Darüber hinaus sollen bis 2020 insgesamt 20 nichtatomare U-Boote in die Bewaffnung aufgenommen werden, darunter sechs U-Boote des Projekts 636.3 Warschawjanka. Zudem ist der Bau von insgesamt 20 Fregatten und 35 Korvetten verschiedener Projekte vorgesehen. Auch wird das Verteidigungsministerium sechs kleine Artillerieschiffe des Projekts 21630 Bujan und sechs große Landungsschiffe des Projekts 11711 erhalten.


Ferner legt Schoigu viel Wert auf die Entwicklung eines Mechanismus zur Entgegennahme von Anfragen der Bürger an die militärischen Führungsstrukturen. Nach seinen Worten sollen demnächst diverse Online-Services entwickelt werden. Das Schlüsselelement solle dabei die so genannte Online-Rezeption auf der Webseite des Verteidigungsministeriums werden. „Jetzt ist es nicht mehr nötig, nach Moskau zu reisen, um von der Führung des Verteidigungsministeriums empfangen zu werden. Man kann sich an das Empfangsbüro (des Ministeriums) vor Ort wenden und eine Frage im Videokonferenz-Format stellen“, so der Minister.

Zudem führte Schoigu an, dass die Zahl der Anfragen von Soldaten zur Wohnungs- oder finanziellen Versorgung seit 2013 um zwei Drittel gesunken sei.