(Übersetzung vom SOTT-Team) In den Achtzigern wurde es für mich, einem Studenten der klinischen Psychologie, offensichtlich, dass es im Beruf der Psychologie zunehmend um die Befriedigung der Bedürfnisse der „Machtstruktur“ ging und darum, den Status quo aufrechtzuerhalten, um soziale Position, Prestige und andere Auszeichnungen für Psychologen zu erlangen.
Die akademische Psychologie in den Siebzigern war längst nicht perfekt. Es herrschte Macht der manipulativen behavioristischen Kontrollfreaks, die ihren Spaß daran zu haben schienen, andere Menschen wie Laborraten zu konditionieren. Dennoch übten solche Menschen wie Erich Fromm, der davon überzeugt war, dass eine autoritäre und undemokratische Gesellschaft Entfremdung zur Folge hat und, dass das die Quelle von emotionalen Problemen war, einen signifikanten Einfluss aus.
Erich Fromm war besorgt um die geistige Gesundheit der Fachleute, die Menschen halfen sich der Gesellschaft anzupassen ohne sich darüber klar zu sein, wie entmenschlichend diese Gesellschaft geworden war. Damals war Fromm keine marginalisierte Person; seine Ideen wurden ernst genommen. Er hatte Bestseller geschrieben und erschien im nationalen Fernsehen.
Dennoch, als ich 1985 meinen Doktortitel bekommen habe - von einem anerkannten Programm der klinischen Psychologie der American Psychological Association - fanden Menschen mit Ideen, die denen von Fromm ähnelten, am fernen Ende wieder. Bis dahin befand sich der Wettstreit darum, welche Behandlung Menschen am schnellsten zurück zum Fließband bringen würde, im Mittelpunkt. Als Gewinner - mehr der Werbung als der Wissenschaft zu verdanken - ist die kognitive Verhaltenstherapie in der Psychologie und die biochemische Psychiatrie hervorgetreten. Mitte der Achtziger hat die
Psychiatrie begonnen, durch Pharmakonzerne annektiert zu werden und gründete das was wir heute haben - einen „psychiatrisch-pharmazeutischen Komplex". Was immer mehr ins Abseits gedrängt wurde war die Idee, dass
eine Behandlung darin bestand entfremdete Menschen zu manipulieren und medikamentös zu behandeln, damit sie sich diesem verrückten Rattenrennen anpassen und somit den Status quo aufrecht erhalten, und folglich ein politischer Akt war - dies war problematisch für Menschen, die sich um die Demokratie sorgten.
Kommentar: Die Erkenntnisse, die Psychiater aus ihren Experimenten mit Soldaten gewonnen haben, werden auch auf die Allgemeinbevölkerung angewandt, d.h. besonders dann wenn es um Systemkritiker geht. Wiederholt sich da etwa die Geschichte?
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