Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat sich gegen weitere schuldenbasierte Konjunkturprogramme ausgesprochen. Diese seinen wirkungslos und lenkten von den wahren Herausforderungen ab, viel wichtiger seien echte Strukturreformen. Damit widersprach er indirekt den USA, die kürzlich ein internationales Konjunkturprogramm durch die G 20-Staaten forderten.
© dpaBundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am 26. Februar in Schanghai.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat die großen Industrie- und Schwellenländer aufgefordert, mit Strukturreformen und nicht mit neuen Konjunkturprogrammen für mehr Wachstum in der Welt zu sorgen. Damit widersprach er indirekt den USA, die kürzlich ein
internationales Konjunkturprogramm durch die G 20-Staaten forderten (siehe Video am Anfang des Artikels). „Über weitere Stimulierungsmaßnahmen zu sprechen, lenkt nur von den wirklichen Aufgaben ab, die sich uns stellen“, sagte er kurz vor einer G20-Finanzministerkonferenz in Schanghai.
Das Modell schuldenfinanzierter Ausgabenprogramme habe sich erledigt. Die Geld- und Finanzpolitik seien an ihren Grenzen angelangt. IWF-Chefin Christine Lagarde und der G20-Gastgeber China stimmten in den Ruf nach beschleunigten Reformen ein, um so dauerhaft mehr Wachstum zu schaffen. Lagarde hält es für möglich, dass die Welt-Wachstumaussichten sich noch verdüstern.
Deutschland halte nichts von einem Schulden finanzierten G20-Ausgabenprogramm, wie es manche für den Fall forderten, dass die aktuellen Wachstumsrisiken Realität würden. „Es gibt bereits genügend Stimulus im System“, sagte Schäuble. Er verwies auf die extrem konjunkturstützende Geldpolitik mit ihren Niedrigzinsen, die inzwischen in der Gefahr stehe, kontraproduktiv zu wirken und insbesondere den Banken das Leben schwermache.
Das Modell eines Schulden finanzierten Wachstums hat nach Schäubles Worten ausgedient. Ein solcher Kurs schaffe nur neue Probleme, wie mehr Verschuldung, Preisblasen und exzessiv riskante Praktiken im Finanzbereich. „Ganz klar, die Verschuldung des privaten und des öffentlichen Sektors, einschließlich der hohen Kreditstände bei Banken und Haushalten, sowie mangelnde Strukturreformen stellen Hindernisse für ein nachhaltiges Wachstum dar.“ Deutschland habe gezeigt, wie man mit einer soliden Haushaltspolitik und Reformen vorankomme.
Kommentar: "Das Modell eines Schulden finanzierten Wachstums hat ausgedient". Hört sich für den unbedarften Bürger doch erst einmal vernünftig an oder? Nun kann man von einem Finanzminister annehmen, dass er weiß, wie die Wirtschaft funktioniert und dann bekommt diese Aussage gleichen einen ganz anderen Geschmack.
Das gesamte Wirtschaftssystem ist von Beginn an ein auf Schulden basierendes System. Jedwedes Wachstum benötigt eine Vorfinazierung, sprich einen Kredit. Ohne Kredite aufzunehmen (oder Schulden zu machen), kann kein Unternehmen wachsen und investieren. Kredite sind der Treibstoff des Kapitalismus, nach dem Motto: "Ich brauch die Summe X um im Zeitraum Y dann die Summe Z an Gewinne damit zu erwirtschaften." Während die Umsätze mit Hilfe des Kredits erwirtschaftet werden, wird der Kredit dann mit Zinsen Stück für Stück zurück gezahlt. So profitiert der Kreditgeber und der Kreditnehmer.
Da nun aber des Zinses wegen mehr zurück gezahlt werden muss als aufgenommen wurde und der Unternehmer auch noch etwas verdienen will, braucht es neues Geld, sprich irgendwo jemanden, der wiederum einen Kredit aufnimmt und so weiter. Das ist ein eisernes Gesetz vom kleinsten Unternehmer bis hin zum größten Staat.
In Wirklichkeit geht es nur darum, neue Nachschuldner (sprich Kreditnehmer) zu finden, um die Schuldenwelle am Leben zu halten. Die Geldmenge wächst und das System muss immer schneller laufen um nicht von ihren eigenen offenen Forderungen (Kredite) in die Pleite gezogen zu werden.
Wie gesagt, es wäre interessant zu hören, wie Wolfgang Schäuble sich seine Ansicht im Detail vorstellt, ohne die gesamte Welt in den Bankrott zu treiben. Vielleicht ist er ja clever und hat bereits im Hinterkopf, was als nächstes kommt:
Zur gleichen Zeit hält sich die Wirtschaft scheinbar noch über Wasser. Dies könnte sich jedoch in nächster Zukunft spürbar verschlechtern:
Wir können uns auf sehr interessante Zeiten gefasst machen.
Kommentar: "Das Modell eines Schulden finanzierten Wachstums hat ausgedient". Hört sich für den unbedarften Bürger doch erst einmal vernünftig an oder? Nun kann man von einem Finanzminister annehmen, dass er weiß, wie die Wirtschaft funktioniert und dann bekommt diese Aussage gleichen einen ganz anderen Geschmack.
Das gesamte Wirtschaftssystem ist von Beginn an ein auf Schulden basierendes System. Jedwedes Wachstum benötigt eine Vorfinazierung, sprich einen Kredit. Ohne Kredite aufzunehmen (oder Schulden zu machen), kann kein Unternehmen wachsen und investieren. Kredite sind der Treibstoff des Kapitalismus, nach dem Motto: "Ich brauch die Summe X um im Zeitraum Y dann die Summe Z an Gewinne damit zu erwirtschaften." Während die Umsätze mit Hilfe des Kredits erwirtschaftet werden, wird der Kredit dann mit Zinsen Stück für Stück zurück gezahlt. So profitiert der Kreditgeber und der Kreditnehmer.
Da nun aber des Zinses wegen mehr zurück gezahlt werden muss als aufgenommen wurde und der Unternehmer auch noch etwas verdienen will, braucht es neues Geld, sprich irgendwo jemanden, der wiederum einen Kredit aufnimmt und so weiter. Das ist ein eisernes Gesetz vom kleinsten Unternehmer bis hin zum größten Staat.
In Wirklichkeit geht es nur darum, neue Nachschuldner (sprich Kreditnehmer) zu finden, um die Schuldenwelle am Leben zu halten. Die Geldmenge wächst und das System muss immer schneller laufen um nicht von ihren eigenen offenen Forderungen (Kredite) in die Pleite gezogen zu werden.
Wie gesagt, es wäre interessant zu hören, wie Wolfgang Schäuble sich seine Ansicht im Detail vorstellt, ohne die gesamte Welt in den Bankrott zu treiben. Vielleicht ist er ja clever und hat bereits im Hinterkopf, was als nächstes kommt: