Vor einer Woche eroberte die irakische Armee die Stadt Falludscha vom IS zurück. Nun ist Bagdad von Anschlägen erschüttert worden. Zu einem Attentat bekannte sich der IS.
explosion bagdad
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Bei zwei Bombenanschlägen in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind in der Nacht mindestens 23 Menschen getötet und 61 weitere verletzt worden. Das berichteten Krankenhausmitarbeiter und Polizeivertreter. Die Angriffe treffen den Irak kurz vor dem Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan. Zu mindestens einem der Anschläge bekannte sich die Terrormiliz "Islamischer Staat".


Bei der ersten Attacke explodierte eine Autobombe im geschäftigen Viertel Karrada im Zentrum von Bagdad. Dabei starben den Angaben zufolge 18 Menschen, 45 wurden verletzt. Kurz darauf detonierte ein selbst gebauter Sprengsatz im Osten der Stadt; dabei wurden fünf weitere Menschen getötet und 16 verletzt.

Der IS übernahm in einem online verbreiteten Bekenntnis die Verantwortung für den ersten Anschlag. Ein Selbstmordattentäter habe Schiiten ins Visier genommen, hieß es darin. Die islamistische Miliz hat in der Vergangenheit häufiger Angriffe auf Zivilisten in überwiegend schiitischen Vierteln Bagdads verübt. Zu der zweiten Tat bekannte sich zunächst niemand.

Erst vor rund einer Woche hatten irakische Streitkräfte die Stadt Falludscha vom IS befreit. Zuvor hatten sie bereits die Großstadt Ramadi und die Orte Hit und Rutba zurückerobert. Gleichzeitig verübte der IS aber immer wieder Anschläge fern der Frontlinien.

Die Extremisten kontrollieren nach wie vor Mossul, die zweitgrößte Stadt des Irak, sowie wichtige Landstriche im Norden und Westen des Landes. Während die Miliz zu Spitzenzeiten 2014 fast ein Drittel des Irak erobert hatte, kontrolliert sie nach Regierungsangaben derzeit noch rund 14 Prozent des Staatsgebietes.

ZEIT ONLINE, AP, sue