Einen ungewöhnlichen Fund haben Archäologen in Großbritannien gemacht: Sie haben ein rund 3000 Jahre altes, gut erhaltenes Garnknäuel aus der Bronzezeit ausgegraben. An der Fundstelle Must Farm in der Nähe der englischen Stadt Peterborough stand einst ein Dorf aus Pfahlbauten über einem Fluss, das während eines Feuers zerstört wurde und in das sumpfige Flussbett stürzte.

Must Farm Archaeology, Bronzezeit Fadenknäuel
© Must Farm Archaeology
Die Forscher nehmen an, dass die Bewohner der Siedlung möglicherweise alles stehen und liegen lassen mussten, als ihre Behausungen in Flammen aufging. Unklar ist, ob ein Unfall die Brandursache war oder ob die Siedler selbst oder Feinde das Feuer legten, die die Häuser zerstörten.

Auch Spule mit Faden gefunden

Es habe einiger Arbeit bedurft, das Garnknäuel von Sedimenten zu befreien, berichteten die Forscher. Sie fanden am Grabungsort zudem eine kleine Spule, auf der sich noch ein aufgewickelter Faden befand. Es sei unglaublich, dass dieses zerbrechliche Artefakt, das seit über 3000 Jahren im Sediment steckte, fast wie neu aussehe, schrieben die Wissenschaftler auf Facebook.

Ancient thread and bobbin, Bronzezeit Faden und Spule
© Cambridge Archaeological UnitDer um eine Spule gewundene Faden war außergewöhnlich gut erhalten. Die Archäologen beschrieben ihn als "fast wie neu".
Sumpf konservierte die Fundstücke

Dass die Fundstücke in Must Farm derart gut erhalten sind, hängt damit zusammen, dass sie im sumpfig-nassen Flussbett unter Luftabschluss Jahrtausende überstehen können. Die Ausgrabungen auf dem 1100 Quadratmeter großen Gelände im Osten Englands sind laut Angaben der Universität Cambridge schon fast abgeschlossen.

In Must Farm hatten die Forscher erst im Februar ein hölzernes Rad mit einem Durchmesser von rund einem Meter gefunden, das aus den Jahren 1100 bis 800 vor Christus stammt.

wed, krone.at