In einer europaweiten Polizeiaktion sind in 28 Ländern insgesamt 75 Verdächtige festgenommen worden. Sie alle sollen im Internet kinderpornografische Bilder und Videos angeboten haben. Bei der Auswertung zeichne sich laut Europol ein besorgniserregender Trend ab.
Kinderpornographie
© dpaIn der europaweiten Aktion gegen Kinderpornografie wurden 75 Verdächtige festgenommen. – Quelle: http://www.mopo.de/24637498 2016
Die Aktion mit dem Namen „Operation Daylight“ habe alle EU-Mitgliedsländer außer Malta und die Tschechische Republik betroffen, sagte eine Sprecherin. In welchem Umfang Deutschland betroffen war, erklärte sie jedoch nicht.

Europol habe Informationen über 611 Verdachtsfälle an die Sicherheitsbehörden in den Staaten weitergeleitet, in 207 Fällen wurde ermittelt. Es habe 75 Festnahmen oder Verurteilungen gegeben.

„Die Operation hat ein umfangreiches Pädophilen-Netzwerk aufgedeckt“, hieß es in einer Mitteilung der italienischen Polizei.

Wie der Focus unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP berichtet, hätten die Ermittlungen fast über ein Jahr gedauert. Die Verdächtigen hätten sich hauptsächlich im sogenannten Darknet ausgetauscht und verschiedene Verschlüsselungstechniken genutzt.

Wie die italienische Polizei erklärte, seien die Festgenommen zuvor nicht polizeibekannt gewesen. Die meisten Verdächtigen seien älter als 50 Jahre alt. Sie hätten „insgeheim zwischen den vier Wänden ihres Hauses dazu beigetragen, das abstoßende Tauschnetzwerk zu versorgen, mit einem maximalen Augenmerk darauf, immer das neueste Material zu haben“.

Europol sagte, dass das Internet noch immer die wichtigste Quelle für diejenigen sei, die ein sexuelles Interesse an Kindern hätten. Ein Trend sei derzeit besonders besorgniserregend: Immer mehr Kleinkinder im Alter von unter 18 Monaten würden Opfer von Missbrauch werden.

Auch nach dem europaweiten Schlag sollen die Ermittlungen fortgesetzt werden. Es wird mit weiteren Festnahmen gerechnet.

(Mit Material der dpa)