Sarkozy
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Der Westen soll die Beziehungen zu Russland anbahnen, wenn er den Syrien-Konflikt beilegen will, wie der ehemalige Präsident Frankeichs, Nicolas Sarkozy, gegenüber dem TV-Sender France 2 sagte.
„Im Amt des Präsidenten hätte ich nie Sanktionen gegen Russland verhängt. Vor allem deswegen, weil wir Russlands Hilfe benötigen, um das Syrien-Kopfzerbrechen zu lösen. Wir müssen eine einheitliche Koalition für das Vorgehen in Syrien bilden, und dazu brauchen wir Russland“, sagte der Politiker.
Sarkozy hält zudem die Schaffung einer Atmosphäre des Kalten Krieges in den Beziehungen zu Russland für einen groben Fehler.
„Als ich Frankreichs Präsident war, habe ich das sehr komplizierte Problem des bewaffneten Konfliktes in Georgien beilegen müssen. Ich habe es ohne jegliche Sanktionen gegen Russland regeln können, ohne dass sich die französischen Agrarproduzenten unter Bedingungen erwiesen haben, wie es jetzt geschieht, wo sie immense Verluste von einer Milliarde Euro wegen der Exportschrumpfung erleiden“, so Sarkozy.



Die Weltdiplomatie hat ihm zufolge einen sehr großen Fehler gemacht, als sie mit Russlands Präsident Wladimir Putin (nach dem Ausbruch des Ukraine-Konflikts und der Wiedervereinigung der Krim mit Russland- Anm. d. R.) keine Verhandlungen aufgenommen hat.
„Ich gehe in meiner Herangehensweise an die Wirklichkeit davon aus, dass das Schicksal Europas und Russlands eng miteinander verbunden sind und dass sie Hand in Hand arbeiten müssen“, betonte Sarkozy.
Die Beziehungen zwischen Russland und einigen westlichen Ländern sowie den USA hatten sich 2014 angesichts der Ukraine-Krise verschlechtert. Nach der Wiedervereinigung der Krim mit Russland verhängten die USA und die EU-Mitgliedsstaaten Sanktionen gegen Russland, darunter im Bereich Wirtschaft und Finanzen. Als Antwort verbot Russland die Einfuhr von Lebensmitteln aus diesen Ländern.