© dapdNach den Absatzproblemen mit dem neuen Biosprit E10 hat der Mineralölwirtschaftsvernband die bundesweite Einfuehrung vorläufig gestoppt.
Landwirte haben die Wahl zwischen Teller oder Tank - und letzteres wird subventioniert. So wird aus Weizen, Mais und Zucker Benzin.
Berlin. Der neue Biosprit E10 erweist sich immer mehr als Flop - und könnte sogar die Lebensmittelpreise in die Höhe treiben. „Wir haben die Sorge, dass die Konkurrenz auf den Anbauflächen weiter zunimmt und sich das auf die
Preise auswirkt", sagte Sabine Eichner, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie.
Landwirte können sich beim Verkauf von Weizen, Mais oder Zuckerrüben entscheiden, ob sie ihre angebauten Produkte an die Ernährungsindustrie oder aber als Rohstoffe an Biogas- oder Biokraftstoffproduzenten verkaufen. Da dies hoch subventioniert wird, ist ein solcher Weg für viele Bauern attraktiver. Inzwischen wird sogar befürchtet, dass sich einige Landstriche in Deutschland - etwa in Niedersachsen - deswegen in Mais-Monokulturen entwickeln.
Zwangsläufig steigende Preise wegen der Einführung des Biosprits erwartet auch der Hamburger Feinkosthersteller Carl Kühne. „Alkohol, den wir für die Herstellung von Essig benötigen, ist deutlich teurer geworden", sagte Kühne-Chef Andreas Schubert der Online-Ausgabe des „manager magazin". Das liege vor allem daran, dass Alkohol dem Benzin beigemischt werde.
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