Die ständigen Staubteufel auf dem Mars dürfte es eigentlich gar nicht geben. Welche verborgenen Kräfte wirken hier? Ein Experiment im Bremer Fallturm liefert Antworten.© NASA, JPL / Caltech / University of Arizona (Ausschnitt)Die NASA-Sonde Mars Reconnaissance Orbiter schoss dieses Bild eines gewaltigen Staubteufels an einem Frühlingsnachmittag auf dem Mars. Die insgesamt 20 Kilometer lange Windhose wirbelte Staub vom Boden in der Ebene Amazonis Planitia auf; ihr Durchmesser beträgt 70 Meter.
In der dünnen Atmosphäre des Mars wären die kleinen Windhosen aus Staub, die Staubteufel, eigentlich nur bei ungewöhnlich hohen Windgeschwindigkeiten stabil. Warum sie dennoch ein gängiges Phänomen sind und bereits bei schwachem Wind auftreten, stellt die Wissenschaft vor ein Rätsel. Einen möglichen Stabilisierungsmechanismus schlagen nun zwei Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen vor: Die Staubteufel könnten durch ihren eigenen Schatten mit Sandnachschub beliefert werden.
In einer dünnen Atmosphäre hätten Temperaturgefälle nämlich eigenartige Auswirkungen,
schreiben Markus Küpper und Gerhard Wurm. Die Abschattung kühlt die Oberfläche ab und verstärkt dadurch das Temperaturgefälle in den obersten Bodenschichten. Dadurch entsteht ein Überdruck unter der Oberfläche, der die Sandkörner in die Luft treibt. Die Folge: Dank seines eigenen Schattens erhält ein Staubteufel immer neues Material.
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