Wissenschaft und TechnologieS


Jupiter

Hobbyastronom filmt unerwarteten Einschlag auf Jupiter

Mödling (Österreich) - Immer mehr Hobby-Astronomen veröffentlichen ihre Aufnahmen eines hellen Aufblitzens in der Jupiteratmosphäre am 17. März 2016. Die bislang wahrscheinlichste Erklärung ist der Einschlag eines großen Objekts - eines Asteroiden oder Kometen in den Planeten. Jetzt beginnt die Suche nach weiteren Belegen für den Vorfall.
Einschlag auf Jupiter
© Gerrit Kernbauer (Bearb.: grewi.de) 17. März 2016: Einschlag auf Jupiter?
Als erster Hobby-Astronom veröffentlichte Gerrit Kernbauer aus dem österreichischen Mödling das von ihm aufgenommene Teleskop-Video des Vorfalls von 00:16:43 UTC: „Ich war gerade dabei Jupiter mit meinem Skywatcher Newton 200/1000 Teleskop zu beobachten und zu filmen. Die Sicht war nicht die beste, weshalb ich die Aufnahmen zunächst nicht weiter verarbeitet hatte. 10 Tage später nahm ich sie mir dann doch vor und entdeckte dabei diesen merkwürdigen Lichtfleck, der weniger als eine Sekunde lang am Rand der Planetenscheibe erschien. Wenn ich an (den Einschlag des Kometen) Shoemaker-Levy 9 (1994) denke, so ist meine einzige Erklärung hierfür ein Asteroid oder Komet, der die die Hochatmosphäre des Jupiters eintritt und hier sehr schnell verbrennt oder explodiert.“

Kommentar: Auch unsere Erde wird immer häufiger zum Ziel von Meteoren und einschlagenden Meteoriten. Hier Video-Dokus und Artikel zum Thema:


Beaker

Forscher stellen künstliches Bakterium her, das nur absolut lebensnotwendige Gene enthält

Synthetische Biologie: Bakterium mit nur 473 Genen erschaffen
künstliches Bakterium mit Minimal-Genom,Labor
© blobbotronic/fotolia.comUS-amerikanische Forscher haben ein Bakterium mit Minimal-Genom geschaffen, das nur absolut lebenswichtige Gene enthält.
Vor rund sechs Jahren stellten US-amerikanische Forscher ein Bakterium mit komplett künstlich synthetisiertem Erbgut vor. Die Rede war gar von „künstlichem Leben“. Den Wissenschaftlern ist nun ein weiterer Schritt gelungen: Sie stellten ein Bakterium her, das nur absolut lebensnotwendige Gene enthält.

Wie viele Gene ein Lebewesen wirklich braucht

Insgesamt 473 Gene braucht ein Lebewesen mindestens. Zumindest gilt dies für Bakterien, wie US-amerikanische Forscher um Craig Venter herausgefunden haben. Die Wissenschaftler des „J. Craig Venter Institute“ und Kollegen der „University of California - San Diego“, von „Synthetic Genomics“ sowie des „National Institute of Standards and Technology“ berichten im Fachmagazin Science, dass diese Gene unter optimalen Umgebungsbedingungen alle lebenswichtigen Prozesse steuern und die Bakterien wachsen lassen.

Kommentar:


Moon

Weiteren Beweis für neunten Planeten unseres Sonnensystems entdeckt

Washington (USA) - Seit die beiden US-Astronomen Batygin und Brown im vergangenen Januar anhand der Umlaufbahn-Übereinstimmungen großer Objekte im Kuiper-Gürtel den mathematischen Nachweis eines bislang unentdeckten Planeten von der bis zu 10-fachen Erdmasse erbracht haben (...GreWi berichtete), ist das Wettlauf um einem direkten Nachweis für diesen neunten Planeten entbrannt (...GreWi berichtete). Jetzt haben Astronomen ein weiteres transneptunisches Objekt entdeckt, dessen Umlaufbahn ebenfalls durch die Existenz des sogenannten „Planet Nine“ vorhergesagt und beschrieben wird.
planet neun
© OSSOS / Mark Brown, twitter.com/plutokillerOrbitaldiagramm von sieben Objekten im sog. Kuiper-Gürtel, deren stark exzentrische und gleichartige ausgerichtete Umlaufbahnen auf einen noch unbekannten, großen Felsplaneten im äußersten Sonnensystem hindeuten.
Wie Mike Brown vom California Institute of Technology (Caltech) am 24. März 2016 via Twitter berichtete, weist auch das KBO (Kuiper-Belt-Object) mit der Bezeichnung „uo3L91“ die gleiche stark exzentrische Umlaufbahn wie sechs bereits bekannte Objekte im Kuiper-Gürtel auf, die derart von den zu erwarteten Orbits abweicht, dass die beiden Astronomen darin das Ergebnis eines noch unbekannten, ebenso großen wie weit entfernten Planeten - wahrscheinlich einer Super-Erde - sehen, dessen Gravitation diese Objekte derart beeinflusst (...GreWi berichtete).

Das KBO „uo3L91“ wurde von der Astronomin Michele Bannister im Rahmen der „Outer Solar System Origins Survey“ (OSSOS) mit dem Canada France Hawaii Telescope entdeckt.

Bulb

Bakterienart gedeiht im All viel besser und schneller: Kommen Bakterien und Viren aus dem All?

Wie die Wissenschaftler der University of California, Davis (UC Davis) in der aktuellen Online-Fachzeitschrift PeerJ berichten, haben sie ihre Studie bezüglich der Auswertung des MERCCURI-Projektes beendet und darin eine Bakterienart ausgemacht, die im All viel schneller und besser wächst, als auf ihrem eigentlichen Heimatplaneten, der Erde.

Bacillus safensis
© Alex Alexiev, UC Davis
Das Projekt MERCCURI war eine Zusammenarbeit zwischen der UC Davis und verschiedener anderer Organisationen und hatte das Ziel, aus diversen Plätzen wie Sportplätzen, mikrobielle Proben zu sammeln. So kamen rund 3.000 Proben zusammen, die man beispielsweise nach einem Spiel von Sportgeräten, dem Spielfeld oder den Spielerkabinen entnommen hatte. Die Mikrobiologen der UC Davis wählten daraus 48 Bakterienarten aus, die zur Internationalen Raumstation (ISS) geschickt wurden. Dort sollte herausgefunden werden, wie sich diese Mikroorganismen, die man sonst auf der Erde in der Nähe von Menschen findet, im Inneren der schwerelosen Raumstation verhalten.

Alle 48 Bakterien gediehen auf der ISS sehr gut, lediglich zwei hatten in der Schwerelosigkeit Probleme. Besonders eines aus der Gattung der Bazillen, der Bacillus safensis, schien sich im All so richtig wohl zu fühlen, denn sein Wachstum wurde um 60 Prozent erhöht. Es machte den Eindruck, als wenn er sich im Weltraum heimischer als auf der Erde fühlte. Bacillus safensis wurde ganz bewusst auf die ISS gebracht, denn er war im Jahr 2004 völlig überraschend an einer Montageeinheit des Mars Exploration Rovers gefunden worden und er hatte das strenge Sterilisationsverfahren damals überlebt.

Warum sich nun Bacillus safensis in der Schwerelosigkeit des Alls anders verhält als auf der Erde und darin besser gedeiht, bleibt für die Forscher ein Rätsel. Die Wissenschaftler hoffen aber, eine Antwort darauf zu erhalten, wenn sie das Genom des Bakte- riums sequenziert haben.

Kommentar: Die Antwort könnte ziemlich einfach sein. Bakterien und Viren gibt es wahrscheinlich haufenweise im "Vakuum" des Universums. Sie werden ständig durch Kometen und andere Himmelskörper, durch die Panspermie, verbreitet.

Diese außerirdischen Viren und Bakterien lösen wahrscheinlich immer wieder Epidemien auf der Erde aus.


Blue Planet

Neue Studien zum Bewusstsein: Pflanzen, die Gefühle haben und Gedanken lesen können

Pflanzen hören Raupen knabbern und Menschen denken. Neueste Studie der Universität Missouri-Columbia stößt alte Gedanken wieder an, haben Pflanzen Gefühle und nehmen sie ihr Umfeld wahr?
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© PHILIPPE HUGUEN/AFP/Getty Images
Blatt für Blatt zupft er den Salat auseinander, schält die Zwiebel und schneidet sie in feine Streifen, die Tomaten werden in grobe Stücke geschnitten...

Was für uns nach einer leckeren Beilage klingt, ist für eine Pflanze womöglich das reinste Horror Szenario. Das lassen zumindest die Forschungsergebnisse der Universität Missouri-Columbia (MU) vermuten. Diese haben die Vibrationen einer Raupe beim Fressen von Blättern mit einem Lasermikrofon aufgezeichnet und eine Acker-Schmalwand, auch Schotenkresse genannt, mit diesen Schallwellen bestrahlt, noch bevor eine Raupe in den Raum gebracht wurde. Die Pflanze reagierte mit Ausscheidungen, welche für die Raupe giftig sind. Diese Erkenntnisse eröffnen ganz neue Welten für die Schädlingsbekämpfung und führen uns auf unbekannte Wege des Verständnisses der Welt, in der wir leben.

Kommentar:


Question

Horizontaler Gentransfer: Mensch hat über 100 Gene, die nicht von Urmenschen abstammen

Bei Untersuchungen der DNS des Menschen wurden über hundert Gene gefunden, die nicht von Urmenschen abstammen. Ein führender Mitarbeiter des Fachbereiches für Chemieingenieurswesen und Biotechnologie der Universität von Cambridge sagte: “Dies ist die erste Studie, die zeigt, wie weit der Horizontale Gentransfer unter Tieren und Menschen verbreitet ist."
DNA,DNS Strang
Bei den Untersuchungen der Universität Cambridge fanden die Forscher heraus, der Mensch hat Gene, die nicht von unseren Vorfahren stammen. Es ist bewiesen, dass der horizontale Gentransfer, ein Austausch von Genen bei Lebewesen in derselben Umgebung ohne die Zeugung von Nachfahren, ebenso wie bei Einzellern auch bei großen Lebewesen ein Fakt ist.

Bei der Studie wurden 12 Arten der Fruchtfliege, vier der Nematoden und zehn von Primaten, einschließlich des Menschen, untersucht. Bei allen genannten Lebensformen wurde nachgewiesen, dass Abschnitte der DNS nicht über gewöhnliche Fortpflanzung vererbt wurden, sondern durch horizontalen Gentransfer (HGT) von anderen Gattungen stammen.

Kommentar: Tatsächlich gibt es viele Hinweise darauf, dass unsere Evolution "von außen" beeinflusst wurde:



Beaker

"Gene Drive": Forscher wollen das Erbgut ganzer Arten verändern, um Krankheiten auszurotten

Eine neue biochemische Methode namens «Gene Drive» kann das Erbgut ganzer Arten verändern. Forscher wollen damit Krankheiten wie Malaria oder Dengue ausrotten. Doch ist das ethisch vertretbar?
asiatische Tigermücke
© Valery Hache (AFP)Die asiatische Tigermücke ist ein heimtückischer Krankheitsüberträger. Mit neuem Erbgut könnte sie zur harmlosen Nervensäge werden.
Was wäre, wenn es in fünf Jahren die Möglichkeit gäbe, Malaria ein für alle Mal auszurotten? Wenn es gelänge, Krankheiten wie Dengue-, Zika- oder Gelbfieber dramatisch einzudämmen? Was wäre, wenn die Menschen in nur fünf Jahren anfangen könnten, auf Pestizide zu verzichten und viele vom Aussterben bedrohte Arten zu retten?

Das sind keine fantastischen Träume, sondern ernst gemeinte Prognosen des Biochemikers Kevin Esvelt, der an den amerikanischen Elite-Universitäten Harvard und MIT arbeitet. Esvelt ist Mitentdecker einer Technologie, die all dies möglich machen soll: des «Gene Drive», zu Deutsch etwa «genetischer Antrieb» oder «Schwung». «Es unterscheidet sich fundamental von allen Methoden, über die wir heute verfügen. Gene Drives können Ökosysteme neu gestalten», sagt Esvelt. «Unsere Gesellschaft war noch nie mit einer Technologie konfrontiert, die in so einem Masse alle und jeden betrifft.» Es sei eine Methode, mit der Menschen sogar die Evolution steuern könnten - indem sie die aus dem Biologieunterricht bekannten mendelschen Vererbungsgesetze aushebeln.

Robot

Künstlicher Bot von Microsoft auf Twitter: Vom netten Bot zum Nazi-Bot

Microsoft ließ auf die Twitter-Gemeinde einen intelligenten Bot los, er sollte vom Menschen lernen. Das Ergebnis ist erschreckend vorhersehbar.
tayandyou, taytweets
© @tayandyou/Twitter
„Hallooooooo Welt!“ Mit diesen Worten startete am Mittwoch der weibliche Teenie-Bot namens „Tay“ auf Twitter. Ein Bot ist ein Computerprogramm, das weitgehend selbstständig arbeitet und auf bestimmte Befehle reagieren kann. In die Welt gesetzt hatte ihn der Computer-Konzern Microsoft. Das erklärte Ziel: Die künstliche Intelligenz hinter dem Bot sollte von den Menschen lernen, den Charakter, den Umgang und - schaut man die Tweets und die Verwendung zahlreicher Emoticons genauer an - auch die Sprache.

Microsoft hatte Tay entwickelt, um zu testen, wie künstliche Intelligenz im Alltag lernen kann. „Tay wurde entworfen, um Menschen zu beschäftigen und zu unterhalten“, schreibt Microsoft auf der Webseite von Tay. Dort erklärt Microsoft auch, dass Tay in der Lage sei, Profile von Nutzern zu erstellen und die Kommunikation so zu personalisieren. Die hierzu notwendigen Daten würden anonymisiert auf den Servern des Unternehmens gespeichert.

Bereits zu Beginn des Projektes hatte Tay einige Fähigkeiten. Auf der Webseite schlägt Microsoft vor, man könne Tay auffordern, einen Witz zu erzählen, Online-Spiele zu spielen oder sie Geschichten erzählen lassen. Besonders hervorgehoben wird die Tatsache, dass auch Tay eine Nachteule sei und zudem ein Faible für Horoskope habe. Selbst Fotos könnten die Nutzer ihr schicken. Sie antworte dann mit einem lustigen, aber ehrlichen Kommentar. Die Kommunikation sollte laut Microsoft auf Nutzer zwischen 18 und 24 Jahren ausgelegt sein.

Kommentar: Die Entwicklung des Bots ist nicht verwunderlich.


Ambulance

Kaputte Wirbel? Australier ersetzen Wirbel aus 3D-Drucker

In einer zwölfstündigen Operation gelang es australischen Ärzten, einem Patienten zwei Halswirbel zu entfernen und durch neue aus dem 3D-Drucker zu ersetzen. Die entfernten Halswirbel waren vom Krebs zerstört worden.
ralph mobbs
© ABC News
Wie weit die Forschung in Sachen 3D-Druck ist, zeigte sich erst kürzlich in Australien. Hier kamen bei einer äußerst schwierigen Operation Knochen aus dem 3D-Drucker zum Einsatz und retteten einem Patienten das Leben. 15 Stunden operierten die Ärzte des Prince of Wales Krankenhaus in Sydney ihren Patienten. Dabei wurden dem Patienten zwei Halswirbel entfernt, die von Tumoren zerstört worden waren. Doch statt Knochenmasse aus anderen Teilen des Körpers als Ersatz zu nutzen, griffen die Ärzte zum 3D-Drucker.

Die Firma Anatomics hatte eigens für den Patienten die zwei künstlichen Halswirbel hergestellt. Im Gegensatz zu Knochen aus anderen Teilen des Körpers, passen diese perfekt. Die Ersatzwirbel aus Knochen anderer Körperteile passen oftmals nicht gut genug, was zu Komplikationen führen kann. Über den Mund des Patienten wurden zuerst die Tumore entfernt und anschließend die neuen Wirbel eingesetzt.

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Video: Bizarres Wasserloch in Portugal

Dieses bizarre Wasserloch gibt es wirklich. Es liegt in der Serra da Estrela in Portugal und ist ein Teil eines größeren Wassersystems.
Wasserloch Portugal
© Screenshot
Seit 1955 dient es als Ablauf, um den richtigen Wasserstand eines nahegelegenen Stausee zu halten und überschüssiges Wasser aus dem See abzuleiten.