Menschen braten sich Garnelen in Pfannen direkt auf der Straße, aus in Läden gelagerten Eiern schlüpfen plötzlich Küken: In China herrschen seit Tagen Temperaturen von mehr als 40 Grad. Das Land ist im Ausnahmezustand.
© dpaSommer in China: Auf dem Asphalt kann man Eier braten
Die Pfanne liegt auf einer Gullyplatte. Darin brutzeln ein Spiegelei und vier Garnelen, die ein Junge mit einem Essstäbchen wendet. Unbeeindruckt ist er auf dem Asphalt in die Hocke gegangen, als sei es ganz normal, mitten in Jinan, Hauptstadt der Provinz Shandong, ein Ei zu braten. Ohne Herd, ohne Strom. Doch das Bild zeigt: In China ist in diesen Tagen nichts mehr normal. Es ist heiß, in Teilen des Landes so heiß wie seit 140 Jahren nicht mehr.
Vor allem im Süden und Osten des Landes haben die Menschen mit der Hitze zu kämpfen. Hier haben die Temperaturen die 40-Grad-Marke überschritten. Chinas Wetterbehörde (CMA) verhängte zum ersten Mal seit Einführung des Warnsystems 2009 die höchste Gefahrenabwehrstufe über sieben Provinzen sowie die beiden Metropolen Chongqing und Shanghai. Die Bewohner wurden vor Hitzschlag und Brandgefahr gewarnt. Sie sollten möglichst ihre Häuser nicht verlassen.