ErdveränderungenS


Bullseye

Fischsterben in Berlin: Vermutlich Hitze und Dauerregen Ursache

Tote Fische in der Spree: Gewitter und ein veraltetes Kanalsystem sind die Ursachen, sagen Biologen. Regen- und Abwasser strömten ungeklärt aus den überfüllten Auffangbecken in Fluss und Kanäle. Besonders Flussbarsche, Plötzen und Bleie waren betroffen.

Infolge der Unwetter zu Wochenbeginn ist es in Berlin an mehreren Stellen zu einem Fischsterben gekommen. Vor allem im Spandauer Schifffahrtskanal zwischen West- und Nordhafen, aber auch zwischen Spreekreuz und Gotzkowskybrücke sowie am Teltowkanal trieben tausende Fische leblos im Wasser. „Ursache ist der Starkregen vom Montag und das Überlaufen der Mischwasserkanalisation“, sagt Biologe Jens Puchmüller vom Fischereiamt am Donnerstag.

Regen- und Kanalwasser strömten ungeklärt aus den überfüllten Auffangbecken in die Spree und die Kanäle. Die mitgeschwemmten Nährstoffe wurden von hochaktiven Mikroorganismen im derzeit 25 Grad warmen Wasser abgebaut. Der dazu benötigte Sauerstoff fehlte dann den Fischen.

Better Earth

Hunderte Unterwasservulkane bei Norwegen gefunden

Am Grund des Nordatlantiks haben Wissenschaftler der Universität im norwegischen Bergen eine 1.500 Kilometer lange, bisher unbekannte vulkanische Gebirgskette entdeckt. Laut Angaben der Zeitung "Bergens Tidende" könnte die Vulkanlandschaft zu einem submarinen Nationalpark erklärt werden - oder aber ein Eldorado für die Rohstoff-Industrie sein.
vulkane
Senter for Geobiologi, Universitetet i Bergen
Die Forschungsergebnisse wurden am Donnerstag dem norwegischen Umweltminister Baard Vegar Solhjell präsentiert. Der zeigte sich laut Angaben des Blattes begeistert und verglich die Entdeckung mit dem Atlantis-Mythos. Universitätsrektor Dag Rune Olsen sprach von einer "Mondlandung am Meeresboden" und "Bergens Tidende" machte die Entdeckung in ihrem Titel unter Verweis auf den legendären US-Nationalpark gleich zu "Norwegens Yellowstone".

Attention

Große Ernteausfälle drohen für Österreich - Wenn es nicht bald regnet

vertrockneter mais
© APA/ROLAND SCHLAGER
Kommt kein Regen, drohen Ausfälle bei Mais, Zuckerrüben, Erdäpfel und Sonnenblumen. Wetterprognosen freuen Urlauber, nicht aber die Bauern.

Der für Badbetreiber und Eisverkäufer ideale Sommer hat auch eine andere Seite. Bauern fürchten um ihre Ernten, Händer um ihre Lieferanten. Den Preis dafür könnten letzten Endes die Kunden zahlen, die dann auf Importware aus dem Ausland zurückgreifen müssten. Hält die Trockenheit nämlich noch länger an - und danach sieht es aus - drohen große Ernteausfälle.

Im Burgenland etwa sind im Bezirk Neusiedl am See Mais, Sonnenblumen und Soja bedroht. Bei Mais seien teilweise Totalausfälle zu befürchten, sagten Landwirte bei einem Treffen mit Bundeskanzler Werner Faymann. Der tröstete die Anwesenden mit einem geplanten "Maßnahmenpaket", das allerdings frühestens am 13. August bei einer Ministerratssitzung behandelt werden wird.

Radar

Kräftiger Preisanstieg bei Nahrungsmitteln

Getrieben von teureren Nahrungsmitteln zieht die Inflation in Deutschland weiter an. Im Juli kletterte die jährliche Teuerungsrate von 1,8 Prozent im Vormonat auf 1,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag in einer ersten Schätzung mitteilte.

Wiesbaden - Mit der höchsten Rate des Jahres nähert sich der Wert inzwischen wieder der Warnschwelle von 2,0 Prozent an, bis zu der die Europäische Zentralbank (EZB) ein stabiles Preisniveau gewahrt sieht.

Vor allem Nahrungsmittel verteuerten sich im Juli binnen Jahresfrist mit 5,7 Prozent kräftig. „Neben der Witterung in Deutschland dürften dafür auch schlechte Ernten in anderen Ländern verantwortlich sein“, schrieb Commerzbank-Ökonomin Ulrike Rondorf. In den kommenden Monaten dürfte die Inflationsrate ihrer Einschätzung zufolge leicht zurückgehen.

Im Vergleich zum Juni 2013 stiegen die Verbraucherpreise voraussichtlich um 0,5 Prozent. Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg um 0,3 Prozent prognostiziert. Das Statistische Bundesamt gibt Details zur Preisentwicklung erst mit den endgültigen Zahlen am 13. August bekannt.

Bacon n Eggs

Ausnahmezustand in China durch Hitzewelle

Menschen braten sich Garnelen in Pfannen direkt auf der Straße, aus in Läden gelagerten Eiern schlüpfen plötzlich Küken: In China herrschen seit Tagen Temperaturen von mehr als 40 Grad. Das Land ist im Ausnahmezustand.
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© dpaSommer in China: Auf dem Asphalt kann man Eier braten
Die Pfanne liegt auf einer Gullyplatte. Darin brutzeln ein Spiegelei und vier Garnelen, die ein Junge mit einem Essstäbchen wendet. Unbeeindruckt ist er auf dem Asphalt in die Hocke gegangen, als sei es ganz normal, mitten in Jinan, Hauptstadt der Provinz Shandong, ein Ei zu braten. Ohne Herd, ohne Strom. Doch das Bild zeigt: In China ist in diesen Tagen nichts mehr normal. Es ist heiß, in Teilen des Landes so heiß wie seit 140 Jahren nicht mehr.

Vor allem im Süden und Osten des Landes haben die Menschen mit der Hitze zu kämpfen. Hier haben die Temperaturen die 40-Grad-Marke überschritten. Chinas Wetterbehörde (CMA) verhängte zum ersten Mal seit Einführung des Warnsystems 2009 die höchste Gefahrenabwehrstufe über sieben Provinzen sowie die beiden Metropolen Chongqing und Shanghai. Die Bewohner wurden vor Hitzschlag und Brandgefahr gewarnt. Sie sollten möglichst ihre Häuser nicht verlassen.

Question

Affen starren seit Tagen in eine Richtung - Grund unklar

Emmen. Raubtier? Erdbeben? Ufo? Eine Massenhysterie bei Pavianen in einem niederländischem Zoo gibt Rätsel auf. 112 Tiere starren seit Tagen wie traumatisiert in eine Richtung. Das Verhalten wurde noch nirgends beobachtet, weder in Freiheit noch in Gefangenschaft. Nur in Emmen - da kam das schon öfter vor.
paviane
© AFPSeit Tagen starren 112 Paviane im Zoo von Emmen wie gebannt in eine Richtung. Den Besuchern kehren sie den Rücken zu.
Das seltsame Verhalten einer Schar von Pavianen in einem niederländischen Zoo sorgt bei Besuchern und Tierpflegern für Kopfzerbrechen. Seit Tagen sitzen die 112 Affen im Gehege des Zoos von Emmen wie gebannt fest, geben sich verschlossen und zurückgezogen und starren in eine Richtung. Offenbar haben sie Angst vor einer unsichtbaren Bedrohung, sagte Zoosprecher Wijbren Landman am Freitag.

Nach Angaben des Biologen gerieten die ostafrikanischen Paviane am späten Montag in Panik. "Sie waren völlig hysterisch, verhielten sich sehr seltsam", sagt Landman. "Am Dienstag und Mittwoch dann saßen sie einfach nur auf den Bäumen oder am Boden, bewegten sich kaum und aßen fast nichts".

Cloud Precipitation

Erneuter Erdrutsch am Thunersee, Schweiz

Auf die Hitze folgte das Gewitter: Im Kanton Bern gingen über 70 Unwettermeldungen bei der Polizei ein. Ein Erdrutsch am Thunersee sorgte für die vorübergehende Sperrung der Hauptstrasse zwischen Merligen und Gunten. Auch im Wallis gab es Strassensperrungen.

Beim Erdrutsch am Thunersee seien etwa 10 bis 15 Kubikmeter Material auf die Strasse gestürzt, sagte der stellvertretende Strasseninspektor der Region Oberland Nord, Daniel Uhlmann.

Inzwischen haben Experten die Erde und den Schutt weggeräumt sowie eine Felsreinigung durchgeführt. Am morgigen Dienstag soll die betroffene Stelle mit Netzen gesichert werden. Die Hauptstrasse ist am frühen Nachmittag wieder für den Verkehr freigegeben werden, vorerst allerdings nur einspurig. Am Dienstag um 17.00 Uhr wird die Strasse wieder normal zweispurig befahrbar sein, wie Uhlmann weiter sagte.

Entlang des rechten Ufers des Thunersees gehen immer wieder Erdrutsche auf die Strasse nieder. Letztmals stürzten am 1. Juni nach einem starken Regenfall Schlamm und Steine auf die Kantonsstrasse.

Bad Guys

Berlin versinkt im Wasser: Hochwasser durch Starkregen in einigen Stadtteilen

Bild
© Schroeder/BMPManche Berliner nahmen es gelassen. Diese Frauen waren mit Regenschirmen wenigstens gegen das Wasser von oben geschützt.
Bis in den Morgen war die Berliner Feuerwehr damit beschäftigt, vollgelaufene Keller auszupumpen. Auch auf den Straßen sammelte sich das Regenwasser. Besonders betroffen: Charlottenburg-Wilmersdorf.

Heftige Regenfälle setzten in Berlin-Wilmersdorf mehrere Straßen unter Wasser. Geparkte Autos liefen voll, ein Bus blieb auf einer überschwemmten Straße stecken.

Der Platzregen prasselt mit dicken Tropfen, binnen kurzer Zeit laufen in Wilmersdorf mehrere Straßen voll. Die Kanalisation kann die Wassermassen nicht mehr fassen, Gullys laufen über. Zahlreiche geparkte Autos laufen in der Nacht voll, die Feuerwehr muss immer wieder ausrücken, um Keller auszupumpen. Nach der Gluthitze gab es am Montagabend und in der Nacht zu Dienstag Unwetter mit heftigen Regenfällen über Berlin. Vor allem Wilmersdorf war betroffen. Knapp 30 Mal war die Feuerwehr in der Nacht zu Dienstag im Einsatz.

Am schlimmsten traf es offenbar den Rüdesheimer Platz in Wilmersdorf. "Hier mussten wir innerhalb kurzer Zeit achtmal ran", sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Verletzte habe es aber nicht gegeben. In der Laubacher Straße nebenan stand eine Unterführung der Stadtautobahn unter Wasser. Dort standen geparkte Autos im knietiefen Wasser und liefen voll. Ein Auto musste von der Feuerwehr geborgen werden.

Blue Planet

Starkregen in Wildeshausen: Krankenhaus teilweise bis 2 Meter unter Wasser gesetzt

In Wildeshausen fielen 56 Liter Niederschlag in knapp zwei Stunden

Wildeshausen - Das starke Unwetter am Montagabend über der Wildeshauser Innenstadt (Landkreis Oldenburg) hat erhebliche Schäden im örtlichen Krankenhaus Johanneum angerichtet. Rund 56 Liter Wasser pro Quadratmeter waren in zwei Stunden auf die Kreisstadt heruntergeprasselt. In das Untergeschoss der Klink ergoss sich ein Sturzbach. In Teilbereichen der Klinik war das Wasser in kürzester Frist auf bis zu zwei Meter Höhe angestiegen.

Weit mehr als 100 Feuerwehrleute und Mitarbeiter der Klinik kämpften mit Pumpen und Eimern gegen die Flut. Es kam auch zu Wassereinbrüchen im Bereich der Technik. Lüftungsanlage und Serverraum fielen aus. Der OP-Trakt werde über Tage nicht zu benutzen sein, teilte das Johanneum mit, die Notfallversorgung werde aber gewährleistet. Für die Patienten habe keine Gefahr bestanden. Die Höhe des Schadens ist bisher unklar, man geht aber mindestens von einer sechsstelligen Summe aus.

Cloud Grey

Schwere Unwetter über Kroatien

Heftige Stürme haben Teile Kroatiens verwüstet. Vor allem der Norden, die Mitte des Landes und die istrische Halbinsel waren betroffen. Dort wurden zwei Iatliener auf einer Yacht verletzt.

Auch in der Hauptstadt Zagreb gab es Regengüsse und starke Winde, die Dächer abdeckten sowie Antennen, Bäume und Verkehrsschilder beschädigten.