Auch Männer durch Brustkrebsgen gefährdetNicht nur bei Frauen, auch bei Männern gibt es ein Brustkrebsgen. Auch sie sind gefährdet, Brustkrebs zu bekommen. Deshalb raten Ärzte zu Vorsorgemaßnahmen.
Einige hundert Männer pro JahrMit mehr als 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, die statisch gesehen
jede achte Frau betrifft. Wenig bekannt ist Vielen, dass auch Männer Brustkrebs bekommen können. Es sind zwar nur wenige hundert männliche Patienten pro Jahr, bei denen die Diagnose gestellt wird, aber Ärzte warnen: Männer mit dem Brustkrebsgen BRCA2 sind gefährdet. Von ihnen erkranken bis zu 20 Prozent an Brustkrebs, erläuterte Marion Kiechle, Direktorin der Frauenklinik am Uniklinikum Rechts der Isar in München. Außerdem bestehe bei ihnen ein erhöhtes Risiko für Prostata- und Darmkrebs, weshalb sie an entsprechenden Vorsorgeprogrammen teilnehmen sollten. „Man wird bei diesen Männern auch die Brust anschauen und sie zur regelmäßigen Brustuntersuchung schicken.“ Auf eine Krebsdiagnose folgt auch bei Männern eine Therapie, eine vorsorgliche Brustamputation, wie manchmal bei Frauen, komme aber nicht in Frage.
Verunsicherung unter FrauenDie US-Schauspielerin Angelina Jolie hatte vor einiger Zeit das Thema Brustamputation in die Schlagzeilen gebracht, als sie sich wegen Brustkrebsfällen in der Familie vorsorglich beide Brüste entfernen lies. Viele Frauen in Deutschland sind seit dem besorgt und mehr und mehr suchen Rat bei Medizinern. So haben sich bundesweit an vielen Unikliniken und Brustzentren die Anfragen in jüngster Zeit verdoppelt bis vervierfacht. Pauline Wimberger, Leiterin des Dresdner Brustzentrums, meinte, in Dresden hätten sich die Zahlen „im Schnitt um das Fünffache erhöht, an Spitzentagen sogar um das Zehnfache.“ Noch bis zum heutigen Samstag befassen sich in München rund 2.500 Teilnehmer auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) mit therapeutischen und diagnostischen Fortschritten. Auch wenn genetisch vorbelastete Frauen ein besonders hohes Risiko haben, warnen Ärzte trotzdem vor Hysterie. Nur für fünf bis zehn Prozent aller Fälle seien mutierte Gene verantwortlich. Andreas Schneeweiss vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen des Uniklinikums Heidelberg und DGS-Vorstandsmitglied sagte: „Das Ziel muss sein, dass sich Frauen genau informieren, am besten in einem von der Deutschen Krebsgesellschaft und der DGS zertifizierten Zentrum."
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