Der Coronawahnsinn hat uns seit einiger Zeit fest im Griff und wir sind alle immer noch mehr oder weniger eingesperrt und das in einer legitimen Demokratie. George Santayana sagte einst: "Wer sich nicht seiner Vergangenheit erinnert, ist verurteilt, sie zu wiederholen". Deshalb befassen wir uns in dieser Radiosendung mit einem Buch von Sebastian Haffner: Geschichte eines Deutschen: Die Erinnerungen von 1914 - 1933, in welchem er aus der Zeit von 1914 bis zu dem Jahr, als Hitler an die Macht kam, berichtet - und was er damals erlebte und sah. Dabei können wir erstaunliche Parallelen zwischen der Machtübernahme Hitlers und unserer heutigen Zeit ziehen. Vielleicht beantwortet es die Frage, die wir oft im Geschichtsunterricht gestellt bekommen haben: Wie konnten Millionen Menschen Blindwegs Hitler folgen?

corona-wahnsinn, #63 coronalockdown
Ein Zitat aus Haffners Buch:
Was mich davor schützte, war-meine Nase. Ich besitze einen ziemlich ausgebildeten geistigen Geruchssinn, oder, anders ausgedrückt, ein Gefühl für die ästhetischen Valeurs (und Non-valeurs!) einer menschlichen, moralischen, politischen Haltung oder Gesinnung. Den meisten Deutschen fehlt leider das gerade vollständig. Die Klügsten unter ihnen sind imstande, sich mit lauter Abstraktionen und Deduktionen vollständig dumm zu diskutieren über den Wert einer Sache, von der man einfach mittels seiner Nase feststellen kann, daß sie übelriechend ist. Ich meinerseits hatte schon damals die Gewohnheit, meine wenigen feststehenden Überzeugungen vermittels meiner Nase zu bilden. Was die Nazis betraf, so entschied meine Nase ganz eindeutig. Es war einfach ermüdend, darüber zu reden, was unter ihren vorgeblichen Zielen und Absichten etwa doch diskutabel oder wenigstens »historisch gerechtfertigt« sei, da das Ganze so roch, wie es roch. Daß die Nazis Feinde seien-Feinde für mich und für alles, was mir teuer war-darüber täuschte ich mich keinen Augenblick. Worüber ich mich freilich vollkommen täuschte, war, wie furchtbare Feinde sie sein würden. Ich neigte damals noch dazu, sie nicht ganz ernstzunehmen-eine verbreitete Haltung unter ihren unerfahrenen Gegnern, die ihnen viel geholfen hat und heute noch hilft. Es gibt wenig so Komisches, wie die unbeteiligt-überlegene Ruhe, mit der wir, ich und meinesgleichen, den Anfängen der Nazi-Revolution in Deutschland wie von einer Theaterloge aus zusahen-einem Vorgang, der immerhin exakt darauf abzielte, uns aus der Welt zu schaffen. Noch komischer ist es vielleicht nur, daß noch Jahre später, mit unserm Beispiel vor Augen, ganz Europa sich dieselbe überlegen-amüsierte, tatenlose Zuschauerhaltung leistete, während die Nazis schon längst dabei waren, es an allen vier Ecken anzuzünden.

...

Die Gründe, aus denen sie es taten, waren verschieden, und oft war es ein ganzer Knäuel von Gründen. Aber wie lange man auch sucht, man wird nicht einen starken, stichfesten, haltbaren und positiven darunter finden-nicht einen, der sich sehen lassen kann. Der Vorgang trug, in jedem Einzelfall, unverkennbar alle Merkmale eines Nervenzusammenbruchs. Der einfachste Grund, und fast überall, wenn man bohrte, der innerste, war: Angst.

- Sebastian Haffner, Geschichte eines Deutschen


Laufzeit:
01:25:32

Download: MP3 — 50 MB



Weitere Informationen zu dem Wahn um Corona und was man tun kann: Artikel und Bücher zu weiteren in der Radioshow genannten Infos: