Wissenschaft und TechnologieS


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Sehr suspekt: Forscher arbeiten fieberhaft an einer Technik fürs Gedankenlesen

Jüngste Fortschritte beim Brain-Computer-Interface (BCI) könnten schon sehr bald die Gehirn-Gehirn-Kommunikation Wirklichkeit werden lassen.
Gehirn-Computer-Schnittstelle,Technik für GEdankenlesen
© University of Washington
BCI ist eine spezielle Gehirn-Computer-Schnittstelle, die ohne Aktivierung des peripheren Nervensystems, wie z. B. die Nutzung der Extremitäten, eine Verbindung zwischen dem Gehirn und einem Computer ermöglicht, um menschliche Denkmuster zu lesen und zu interpretieren. Doch eines der größten Hürden dabei ist, zu verstehen, wie die individuellen Gedanken über verschiedene Muster in der Gehirnaktivität dargestellt werden. Denn diese Muster sind nicht bei allen Menschen gleich - wie wir über etwas denken, hängt nämlich von unseren eigenen Erfahrungen und Erinnerungen ab. Um eine echte Brain-to-Brain-Kommunikation, also von Gehirn zu Gehirn, zu schaffen, ist es notwendig, die Gedanken einer Person individuell zu interpretieren und diese dann über einen Computer bei der Empfängerperson im Gehirn auszulösen.

Kommentar: Dass telepathische bzw. telepathisch erscheinende Erlebnisse häufig unter sich nahe stehenden Menschen vorkommt, ist oft berichtet worden. Doch dass an einer Technik zum Gedankenlesen gearbeitet wird, hört sich viel eher nach einer weiteren Stufe des Orwell'schen Albtraums an.


Bulb

Genmutation: Warum den Inuit große Kälte weniger ausmacht - Anpassung an Eiszeiten

Die Bewohner Grönlands können unter anderem Körperfett in Wärme umwandeln. Erbgutvergleiche zeigen nun, woher die genetischen Mutationen dafür kommen.
Inuit
© Edward Curtis/Wikimedia
Grönland wird seit mehr als 4000 Jahren von den Vorfahren der heute lebenden Inuit besiedelt. Um das unwirtliche Klima in der Arktis zu überleben, sind einige besondere Anpassungen nötig, vor allem eine besondere Kälteresistenz. Dafür wieder sorgt ein besonderer Fettstoffwechsel: Inuit können fettreiche rohe Fischkost gut verwerten, und vor allem: Körperfett in Wärme umwandeln.

Die genetischen Grundlagen für diese besonderen Fähigkeiten identifizierten Forscher um Rasmus Nielsen (University of California, Berkeley) bereits 2015 im Fachjournal Science. Das internationale Forscherteam verglich damals die Genome von 191 Inuit aus Grönland, 60 Europäern und 44 Han-Chinesen und stieß rund um die Gene TBX15 und WARS2 auf signifikante Abweichungen.

Camera

Bizarre Kreaturen aus der Tiefsee: Russischer Fischer fotografiert unbekannte Wasserwesen

Der russische Tiefseefischer Roman Fedortsow hat seit acht Monaten einen Twitter-Account und postet dort seine interessantesten Beifänge
Tiefsee-Kreatur
© Roman Fedortsov / Twitter
In schöner Regelmäßigkeit liest man, wie unerforscht und fremdartig doch die Ozeane seien. Dies wird gerne mit der Behauptung illustriert, dass erst 5 Prozent der Meeresböden kartografisch einigermaßen detailgenau erfasst wurden und wir die Mond- oder Marsoberfläche daher besser kennen würden als die Tiefsee.

Jounalistische Übertreibungen? Ganz im Gegenteil: Die Ozeanböden sind zwar durchaus in ihrer Gesamtheit kartografiert, allerdings mit einer Maximalauflösung, die nichts erkennen lässt, das kleiner ist als fünf Kilometer. Nimmt man alle Regionen zusammen, die bisher genauer erkundet und mit einer höheren Auflösung erfasst wurden, kommt man auf höchstens 0,05 Prozent des Meeresbodens. Mit anderen Worten: Von Mars und Mond gibt es tatsächlich bessere Karten als vom Grund der Ozeane.

Kein Wunder also, dass uns die dunklen Tiefen jenseits der Festlandsockel vorkommen, wie fremde Planeten - Welten allerdings, in denen es von bizarren Lebensformen nur so wimmelt. Roman Fedortsow kann davon die eine oder andere Geschichte erzählen. Der russische Tiefseefischer aus Murmansk auf der Halbinsel Kola hat auf seinen Fangfahrten über das Nordpolarmeer und den Atlantik schon so manches "Ungetüm" an Bord gezogen.

Bulb

Neuartige Membran lässt sich mit Licht öffnen und schließen

neue Membran, MOF-Membran
© Abbildung: Alexander Knebel/Universität Hannover und Lars Heinke/KIT (idw)Eine MOF-Membran mit eingebauten Fotoschaltern trennt Moleküle. Über die Lichteinstrahlung lässt sich der Trennfaktor stufenlos einstellen.
Neuartige Membranen, deren Selektivität sich dynamisch mit Licht schalten lässt, haben Forscher am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und an der Universität Hannover entwickelt: In die Membranen aus metall-organischen Gerüsten (MOFs) bauten die Forscher Azobenzol-Moleküle ein. Diese nehmen je nach eingestrahlter Wellenlänge eine gestreckte oder gewinkelte Form an. So lassen sich die Durchlässigkeit der Membran und der Trennfaktor bei der Trennung von Gasen oder Flüssigkeiten stufenlos einstellen. Die Forscher berichten in der Zeitschrift Nature Communications. (DOI:10.1038/ncomms13872)

Bei metall-organischen Gerüsten, kurz MOFs, handelt es sich um hochporöse kristalline Materialien aus metallischen Knotenpunkten und organischen Verbindungselementen. Sie lassen sich für viele verschiedene Anwendungen maßschneidern. Unter anderem besitzen sie ein enormes Potenzial als Membranen zur effizienten Trennung von Molekülen nach unterschiedlichen Parametern. Modifikationen der Porengröße und der chemischen Beschaffenheit der Porenwände erlauben es, die statische Selektivität der Membranen an die jeweiligen Anforderungen anzupassen. Nun präsentieren Wissenschaftler in der Zeitschrift Nature Communications erstmals Membranen, deren Selektivität sich dynamisch anpassen lässt - und zwar ferngesteuert mit Licht.

Better Earth

Der Erdkern hat einen flüssigen Eisen-Jetstream - Der sich immer schneller bewegt

In 3000 Kilometer Tiefe unter Sibirien fließt ein gigantischer Fluss Richtung Europa - und er wird immer schneller. Was geht da vor?
Schalenaufbau des Erdinneren
© SoylentGreen Lizenz: GFDL
Der polare Jetstream hoch über unseren Köpfen hat ein Gegenstück im Erdinneren: Etwa 3000 Kilometer unter der Erdoberfläche, auf halber Strecke zum Mittelpunkt der Erde, reicht ein gigantischer Strom geschmolzenen Eisens von Kanada über Sibirien fast bis nach Europa - und er wird immer schneller. Wie die Gruppe um Philip Livermore von der University of Leeds berichtet, hat sich die Geschwindigkeit der Strömung seit dem Jahr 2000 etwa verdreifacht, auf nun zirka 40 Kilometer pro Jahr. Das sei vermutlich die höchste Geschwindigkeit im Inneren der Erde überhaupt, so die Forscher. Derartige Strömungen geben Aufschluss über die Dynamik des Erdkerns und damit auch des Geodynamos, der das Erdmagnetfeld erzeugt. Womöglich ließe sich auf diesem Weg auch sagen, ob sich das Feld derzeit wirklich umkehrt.

Kommentar: In diesem Zusammenhang empfiehlt sich das Buch Erdveränderungen und die Mensch-Kosmos-Verbindung, das zurzeit vom deutschen SOTT-Team übersetzt wird und nächstes Jahr erscheinen wird. Die bereits übersetzten Kapitel finden Sie hier.

Das Elektrische Universum - Teil 20: Einfluss der geringeren Sonnenaktivität auf die Erde


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163 neue Tier- und Pflanzenarten in Südostasien entdeckt

Die Umweltorganisation WWF hat am gestrigen Montag bekanntgegeben, dass dieses Jahr allein in Südostasien 163 bislang unbekannte Tier- und Pflanzenarten entdeckt wurden.
Salamander
© Porrawee Pomchote/WWFDie Region um den Mekong gilt als sehr artenreich.
Der WWF-Report »Kurioses Artenkabinett« fasst die Arbeit Hunderter Wissenschaftler zusammen, die in diesem Jahr in Myanmar, Laos, Kambodscha, Vietnam und Thailand unterwegs waren und dazu beigetragen haben, noch unentdeckte Tier- und Pflanzenarten aufzuspüren. Wie die beteiligten Forscher berichteten, fanden sie die neuen Arten hauptsächlich in schwer zugänglichen, entlegenen Gebieten. Abschließend konnten sie insgesamt 126 Pflanzen-, 11 Fisch-, 14 Reptil-, neun Amphibien- sowie drei Säugetierarten neu katalogisieren.


Better Earth

Chinas Raumfahrt setzt auf "unmöglichen" EmDrive und testet ihn bereits im Orbit

Chinesische Raumfahrtingenieure und Wissenschaftler haben Informationen bestätigt, wonach sie schon seit 2010 die Entwicklung und Erforschung der sogenannten EmDrive-Technologie unterstütze. Beim EmDrive handelt es sich um einen revolutionären Antrieb, mit dem alleine durch die Flutung eines Zylinders mit Mikrowellen ein messbarer Schub erzeugt wird ohne, dass hierfür klassische Antriebsmittel benötigt werden. Während Kritiker darauf pochen, dass der EmDrive dem Impulserhaltungsgesetzt (Aktion/Reaktion) widerspreche und deshalb gar nicht funktionieren könne, teste die chinesische Raumfahrtagentur den Antrieb bereits schon jetzt im Erdorbit und wolle sie „möglichst bald“ für Satelliten und Raumschiffe nutzen.
Archivbild
© CNSAArchivbild: Schon bald könnten chinesische Kommunikationssatelliten, hier ein Modell der Dong-Fang-Hong-Reihe, mit dem „unmöglichen Antrieb“ EmDrive ausgestattet werden (Illu.).
Peking (China) - Wie die „International Business Times“ (IBT) unter Berufung auf eine Pressekonferenz der zur Chinese Aerospace Science and Technology Corporation (CASC) gehörenden China Academy of Space Technology (CAST) und damit dem Hersteller der erfolgreichen Dong-Fang-Hong- Satellitenserie berichtet, glaube man an die Bedeutung des EmDrive und wolle die Technologie baldmöglichst vorantreiben und nutzen.

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Vielversprechend für Diabetiker: Schweizer Forscher züchten künstliche Beta-Zellen aus Nieren - Mit Erfolg

Neue Therapie-Option bei Diabetes?

Forscher aus der Schweiz haben aus menschlichen Nierenzellen Beta-Zellen hergestellt. Die künstlichen Beta-Zellen sind dabei - genau wie ihre natürlichen Vorbilder - sowohl Zuckersensoren als auch Insulinproduzenten.
Kidney disease
Zürich. Mit einem einfachen Ansatz hat ein Forscher-Team um Professor Martin Fussenegger vom Departement Biosysteme der Eidgenössischen Technische Hochschule Zürich (ETH) künstliche Beta-Zellen hergestellt. Diese können alles, was die natürlichen Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse auch leisten: Sie ermitteln die Glukosekonzentration im Blut, und sie bilden genügend Insulin, um den Blutzuckerspiegel wirkungsvoll zu senken (Science 2016, online 8. November).

Bisherige Ansätze zur Herstellung solcher Zellen beruhten auf Stammzellen, die Forscher zu Beta-Zellen ausreifen ließen, berichtet die ETH in einer Mitteilung. Dies geschah entweder durch Zugabe von Wachstumsfaktoren oder durch den Einbau von komplexen genetischen Netzwerken.

Für ihren neuen Ansatz verwendeten die ETH-Forscher eine Zelllinie, die auf menschlichen Nierenzellen beruht, sogenannte HEK-Zellen. Die Wissenschaftler nutzten die natürlichen Glukose-Transportproteine und Kalium-Kanäle in der Membran der HEK-Zellen. Diese erweiterten sie um einen spannungsabhängigen Kalziumkanal sowie um Gene zur Produktion von Insulin und dem Hormon Glucagon-like Peptide 1 (GLP-1), das ebenfalls an der Regulierung des Blutzuckerspiegels beteiligt ist.

Bulb

Astronomen entdecken mysteriösen "Todesstern", der Planeten verschlingt

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© NASA
Ein Forscherteam der Universität Chicago hat nach zahlreichen Studien einen Stern entdeckt, der seinerzeit seine Planeten verschluckt haben soll, berichten US-Medien.

Den Wissenschaftlern zufolge wird der „Todesstern“ jetzt nur noch von zwei Planeten umkreist. Es wurde herausgestellt, dass sich die beiden Planeten früher in einer größeren Entfernung zu ihrer Sonne befunden hatten und später von dem Gestirn angezogen wurden. Die übrigen Planeten dieses Sonnensystems wurden offenbar auf gleiche Weise von ihrem Heimatstern angezogen und dann „verschlungen“.

Die US-Forscher stellten fest, dass der „Todesstern“ eine Riesenmenge an Metall enthält, das sich dort möglicherweise beim Schlucken von mehreren Planeten durch den Stern angesammelt hatte. Die Masse jedes dieser Planeten soll die der Erde um ein Mehrfaches überstiegen haben.

Laut den Wissenschaftlern befindet sich der „böse“ Stern in einer Entfernung von 300 Lichtjahren zu unserem Planeten und ist in vielerlei Hinsicht unserer Sonne ähnlich.

Kommentar: Unser Kosmos enthüllt immer mehr Rätsel, die erschreckend und zugleich auch faszinierend sind. Ausführlichere Informationen gibt u.a. das bald auf Deutsch erscheinende Buch "Erdveränderungen und die Mensch-Kosmos-Verbindung", das derzeit auf de.sott.net übersetzt wird.


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2017: Russland schickt vier bemannte Raumschiffe ins All

Russland will im kommenden Jahr vier bemannte Sojus-MS-Raumschiffe zur Internationalen Raumstation (ISS) schicken, berichten russische Medien unter Verweis auf eine in Fachkreisen bekannte Quelle. Die Starts sind für den 27. März, 29. Mai, 12. September und 26. Oktober angesetzt.
ISS
© NASA
Trotz des Absturzes des Raumfrachters Progress MS-04 im Dezember sind keine Änderungen im Programm zum Einsatz unbemannter Raumschiffe geplant. Die Raumfrachter sollen am 2. Februar, 14. Juni und 12. Oktober in Richtung ISS starten.

Progress MS-04 war am 1. Dezember mit einer Sojus-U-Trägerrakete vom Raumbahnhof Baikonur gestartet. Der Transporter sollte 2,5 Tonnen Nachschub zur Raumstation bringen, stürzte jedoch sechs Minuten nach dem Abheben ab. Es wurde festgestellt, dass die Panne wegen Beschädigung der Triebwerksanlage durch die unplanmäßige Loslösung der dritten Antriebsstufe entstanden war.