Heinrich Gross SA
© ORF/3satHeinrich Gross während seiner Mitgliedschaft in der zu der Zeit illegalen SA - vor seiner lebenslangen Karriere als Chefarzt und Gerichtsexperte für Psychopathologie
Der hervorragende Dokumentarfilm Ein ganz normaler Arzt von Filmemacher Andreas Nowak, der sich mit den Verbrechen auseinandersetzt, die während des Zweiten Weltkrieges begangen wurden, gewann den österreichischen Dr. Karl Renner-Preis für Journalismus im Jahr 2000. Wir machen diese Dokumentation für ein breiteres Publikum zugänglich, komplett mit englischen Untertiteln, weil sie so deutlich einige der wichtigsten Konzepte veranschaulicht, die von Andzej M. Lobaczewski in seiner bahnbrechenden Arbeit über Psychopathie und Psychopathen an der Macht hervorgebracht wurde, Politische Ponerologie.

Ein ganz normaler Arzt (Audio Deutsch, Untertitel Englisch)


Nowaks Film entblößt die systematische Ausübung der Euthanasie - der sogenannten "Sterbehilfe" - die während des Zweiten Weltkriegs an behinderten Babys und Kindern begangen wurde. Zwar gab es zweifellos viele Ärzte und Krankenschwestern die an solchen Verbrechen zur Zeit des Dritten Reiches beteiligt waren, jedoch konzentriert sich Ein ganz normales Arzt auf Nazi-Arzt und Psychologe Heinrich Gross. Während seiner Leitung des österreichischen Krankenhauses am Spiegelgrund wurden dort 800 Kinder getötet. Nur zwei Mal wurde gegen Gross ermittelt: das erste Mal ein paar Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, was zu einer Verurteilung wegen Tötungsbeihilfe führte, dann jedoch später auf Grund eines Formfehlers vom Obersten Gerischtshof aufgehoben wurde; und das zweite Mal im Jahr 2005, sechs Monate vor seinem Tod. Auch hier wurde die Anklage fallen gelassen mit der Begründung, dass Gross an fortschreitendem Gedächtnisverlust leide. Nach seinen Verbrechen genoss Gross eine hochkarätige, 50 Jahre andauernde Karriere als gerichtlicher Sachverständiger der Psychopathologie.

Was diese Dokumentation besonders wichtig macht ist, dass sie nicht nur die pathologische Natur des NS-Regimes offenlegt, sondern auch die "westliche liberale Demokratie ', die danach kam, die es "Ex-Nazis" wie Gross erlaubte, Positionen der Macht über andere zu behalten oder sogar weiter in diesen Positionen aufzusteigen. 

Heinrich Gross Television
© ORF/3satNazi-Arzt Heinrich Gross in einer Fernseh-Diskussion in der Nachkriegszeit als Psychopathologie-"Experte"
Es ist schwer die unglaublichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit während jener Zeit zu verstehen oder in Worte zu fassen, wenn man nur mit dem ausgestattet ist, was Lobaczewski als "naturalistische begriffliche Erkenntnis" bezeichnete. Die Alltagssprache, auch wenn sie Begriffe aus den Sozialwissenschaften und der Psychologie verwendet, hat die Tendenz darin zu versagen, die verübten Untaten von Menschen in verantwortungsvollen Positionen - die mit der Fürsorge für andere und nicht mit der Schädigung dieser Menschen betraut sind - zu beschreiben.

Tatsächlich wären wir ohne den alles entscheidenden Input von psychologischem Wissen, welches den Menschen ermöglicht, das zu erwerben, was Lobaczewski eine "objektive psychologische Weltanschauung" nannte, nicht in der Lage gewesen, die Quelle dieser Verdorbenheit zu verstehen, geschweige denn darüber zu schreiben und unser Verständnis mit den Lesern zu teilen.

Euthanasie wurde in europäischen Krankenhäusern lange bevor Konzentrationslager geschaffen wurden praktiziert. Die pathologische Begründung für die Ermordung geistig und körperlich behinderter "Unter-Menschen" bestand nicht nur in der Pflege und Reinhaltung einer "starken Herrenrasse", sondern war auch das Ergebnis einer kalten Kosten-Nutzen-Analyse in der Gesundheitsökonomie während einer Zeit, in dem öffentliche Finanzierungen in Richtung der Nazi-Kriegsmaschine ausgelegt waren. Aber die Nazis waren nicht die ersten, die entschieden, dass Euthanasie und "Eugenik" positiv für ihre Ansicht einer perfekten Gesellschaft waren. In den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts führten 50 amerikanische Staaten die Zwangssterilisation von invaliden oder "behinderten" Individuen durch. Und diese amerikanischen Euthanasie-Gesetze und Praktiken beeinflussten direkt das Nazi-Sterilisationsprogramm.

Propaganda against retarded people
© ORF/3satPropaganda gegen behinderte Menschen während des II. Weltkrieg.
Laura Knight-Jadczyk kommentiert mentale Retardierung in ihrem Artikel "A structural theory of narcissism and psychopathy" (Eine strukturelle Theorie des Narzissmus und der Psychopathie) im The Dot Connector Magazine, Ausgabe 1 2012 (15):
Retardierung (Behinderung) ist in der Tat ein sehr nützliches Modell um es mit NPD (narzisstische Persönlichkeitsstörung) und Psychopathie zu vergleichen (und andere damit zusammenhängende und überlappende Persönlichkeitsstörungen), da man sagen könnte, dass das betroffene Individuum sicherlich in einer spezifischen Weise behindert ist [...]
Sie listet die vielen Ursachen von mentalen Behinderungen auf: genetische Vererbung, Schwächen der Schilddrüse, Verletzungen bei der Geburt, Mangel an Nährstoffen in der Nahrung, Krankheit, Krankheitserreger, Gifte, etc.
Wie wir also sehen können, gibt es eine Reihe von ätiologischen Faktoren, die an der Entstehung geistiger Behinderungen beteiligt sind. Aber die Quintessenz ist dennoch, dass das Gehirn nicht in der Lage ist sich in ziemlich spezifischer Art und Weise normal zu entwickeln, und das ist die Definition von Behinderung. Das Gehirn ist behindert.
Und dann erwähnt sie einen entscheidenden Punkt, der in direktem Zusammenhang mit Nowaks Dokumentarfilm steht:
Gibt es einen Schwellenpunkt, an dem man sagen könnte, dass ein behinderter Mensch kategorisch verschieden von einem anderen ist? [...]Es gibt mehr als eine Art von genetischen Behinderungen und es gibt mehr als eine Art von mechanischen Behinderungen, aber in allen Fällen ist die Behinderung noch immer der bestimmender Faktor, und das wird sich auch nie ändern, es ist unheilbar. Das bedeutet jedoch nicht, dass es ist nicht zu handhaben sei oder dass es nicht notwendig sei damit umzugehen, und dass wir es nicht zu erforschen brauchten, um solche Tragödien verhindern zu können. Aber sicherlich sehen wir als menschliche Wesen es nicht für einen Augenblick lang als akzeptabel an, dass Menschen, die geistig behindert sind, oder durch mechanische Mittel geistig beschädigt worden sind, beseitigt werden, genauso wie es nicht akzeptabel ist, Menschen die mit körperlichen Behinderungen geboren worden sind zu beseitigen.
Diese humane Sicht wird offensichtlich nicht von allen geteilt. Nicht nur wurden leicht behinderte Menschen getötet (oder, um es mit dem doppelzüngigen Begriff auzudrücken: "beim Sterben geholfen"), sondern es wurden auch Versuche unternommen, sie mit den schrecklichsten Möglichkeiten die man sich nur vorstellen kann zu "heilen". Selbst bevor die offiziellen Aufträge für die "Sterbehilfe" von den Nazi-Amtsärzten in Berlin kam, starben Kinder an Unterernährung, Vergiftungen, und Dingen wie der "Umstimmungstherapie" und anderen Formen des Missbrauchs.

Euthanasia retarded baby child
© ORF/3satWährend des Zweiten Weltkriegs wurden unzählige behinderte Babys und Kinder Opfer der Euthanasie-Behandlung unter der Leitung von Nazi-Ärzten.
Angesichts dessen was wir jetzt über Psychopathen wissen, scheint es vielmehr, dass diejenigen, die am heftigsten diese "selektive Euthanasie" unterstützten, selbst behindert waren - obwohl auf eine ganz bestimmte Weise. Laura Knight-Jadczyk führt Lobaczewskis Konzept des 'instinktiven Substrates", das teilweise von unseren tierischen Vorfahren vererbt wurde, weiter aus indem sie sagt:
Als Folge einer solchen primitiven Kernstruktur, gekoppelt mit einem komplexen - und in einigen Fällen, brillianten - Gehirn, werden Psychopathen Meister der projektiven Identifikation. Das heißt, sie projizieren auf und in andere Menschen alles, was schlecht ist, [...] und streben mit manipulativen Mitteln danach, das von ihnen Projizierte in dieser anderen Person zu induzieren und versuchen dann diesen anderen Menschen, der als Manifestation dieser "schlechten" Charakteristika wahrgenommen wird, zu kontrollieren.
Diese Eigenschaft machte es vielen Nazi-Ärzten möglich, entsetzliche Dinge durchzuführen ohne auch mit der Wimper zu zucken. Der Dokumentarfilm enthält ein Interview mit Gross etwa zur Zeit seines Prozesses im Jahr 2005, wo er über einen Teil seiner Taten berichtet, manchmal sogar mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Als der Interviewer ihn fragt, ob es irgendetwas gibt, das er in seinem Leben bereut, antwortete Gross, dass er nur bedauerte, erwischt worden zu sein. Also können psychopathische Individuen wirklich Mitleid empfinden! ... aber nur für sich selbst.

In Anbetracht der Tatsache, dass Psychopathen Meister der Projektion sind, ist die Geschichte die in diesem Dokumentarfilm erzählt wird besonders ironisch, da Heinrich Gross als Psychologe arbeitete, und nach dem Zweiten Weltkrieg sein eigenes von der Regierung finanziertes Forschungsinstitut bekam, um geistige Behinderungen zu erforschen. Er half nicht nur dabei behinderte Kinder während des Krieges zu töten; sondern nutzte später über 300 konservierte Gehirne dieser "international einzigartigen Sammlung" - um Gehirnschäden zu untersuchen; eine Forschungsarbeit, die ihn für mehr als vier Jahrzehnten nach dem Zusammenbruch des dritten Reiches zu einer hohen Autorität der Psychopathologie in Österreich machte.

Während der Nachkriegszeit war Gross auch als hoch dekorierter und produktiver Gerichtspsychologe tätig. Seine "Expertise" wurde von dem österreichischen Rechtssytem verwendet, um psychologische Profile von kriminellen Angeklagten anzufertigen. Nicht nur wurde diesem Monster erlaubt Rechtsgutachten über die Verhandlungsfähigkeit von Angeklagten zu verfassen. Ihm wurde auch die Verantwortung übergeben, Menschen als Psychopathen zu diagnostizieren, was zur Folge hatte, dass diese Menschen in der Regel zu einem Leben hinter Gittern verurteilt wurden. Gross war während dieser Zeit mit Abstand der meist beschäftigte gerichtliche Sachverständige in Österreich und verfasste ungefähr 12.000 juristische Gutachten.

Heinrich Gross laughing
© ORF/3satDer verstorbene Heinrich Gross, der über die Frage amüsiert ist, was er in seinem Leben bedauere.
Der Dokumentarfilm zeigt eindeutig, dass auch nach dem Ende des Krieges und sogar nachdem seine Verbrechen bekannt geworden waren, Gross noch immer viel Unterstützung von innerhalb der Regierung, der politischen Parteien und der wissenschaftlichen Gemeinschaft bekommen hatte. Das führt natürlich unweigerlich dazu, dass ein forschender Geist sich über die Natur des Systems selbst und diejenigen die es kontrollieren, Gedanken zu machen beginnt. Es bietet auch eine plausible Erklärung dafür, warum Gross nie verurteilt und für seine Verbrechen inhaftiert wurde.

In diesem Sinne kann man nicht umhin und an Lobaczewskis Beschreibungen der makrosozialen Krankheit zu denken, die er "Pathokratie" nannte: Ein Netzwerk von psychologisch Abartigen, die allmählich die Herrschaft über die Gesellschaft übernimmt, und die wirtschaftlichen, politischen, administrativen und kulturellen Systeme bis zu dem Punkt infiltriert, an dem alle wichtigen Funktionen der Regierung in Richtung eines Zieles unterwandert werden, das im Gegensatz zu menschlichem Fortschritt, Freiheit und Zufriedenheit steht: die vollständige Versklavung, Erniedrigung und Dominanz über normale Menschen. Anstatt eine bewusst gelenkt Verschwörung gegen das Volk zu sein, ist "Pathokratie" als ein "Kollektiv von pathologischen Menschen" vielmehr instinktiv daran interessiert alles zu unterdrücken, was Licht auf ihren tatsächlichen Zustand werfen könnte. Lobaczewski schrieb:
Man muss die Frage stellen: Warum konnte diese Arbeit [die Erforschung von Psychopathen an der Macht], die von hervorragenden Forschern und dem Autor für einen einzigen Zweck erarbeitet wurde -- nämlich die Verbreitung der Krankheit des makrosozialen Bösen zu verhindern -- ihr Ziel nicht erreichen?

Das ist eine lange Geschichte.

Ich war in Österreich von einem 'freundlichen' Mediziner als Gründer dieser 'gefährlichen' Wissenschaft anerkannt worden. Doch dann stellte sich heraus, dass er ein Agent des kommunistischen Geheimdienstes war. Alle roten Zellen und Netzwerke in New York wurden mobilisiert, um Gegenmaßnahmen gegen die in [Politische Ponerologie] enthaltenen Informationen zu starten, damit sie nicht bekannt und für alle Menschen verfügbar gemacht würden. Es war schrecklich zu erfahren, dass das offene System der Unterdrückung, dem ich erst kurz zuvor entkommen war, nach wie vor aktiv war; nur diesmal verdeckt und in den Vereinigten Staaten von Amerika. Es war demoralisierend zu sehen, wie dieses System mit bewussten und unbewussten Spielfiguren funktionierte; Leute zu beobachten, die ihren "Freunden" blind vertrauten, nicht wissend, dass sie kommunistische Agenten waren. Sie unterstellten mir Aktivitäten und setzten mit patriotischem Eifer Maßnahmen gegen mich. Als Resultat erhielt ich keinerlei Unterstützung mehr und musste, um zu überleben, eine Arbeit als Hilfsarbeiter annehmen, und das obwohl ich bereits im Rentneralter war. [Betonung hinzugefügt]
Brain retardation
© ORF/3satGehirne von getöteten und gefolterten Kindern, welche die Basis von Heinrich Gross' Forschung über Behinderungen waren
In einer seltsamen Wendung des Schicksals kreuzten sich die Wege von Gross und Friedrich Zawrel wieder, einer der (inzwischen erwachsenen) Kinder, die seine "Behandlungen" während des Krieges überlebt hat. Als er erfahren hatte, dass es Überlebende gab, wurde Gross paranoid entdeckt zu werden und nutzte seine Autorität um Zawrel als “hochgradig abartig“ zu erklären und ihn ein weiteres Mal hinter Gittern zu stecken.

In seinem Buch widmete Lobaczewski dem Thema "Psychologie und Psychiatrie unter pathokratischer Herrschaft" sogar ein ganzes Kapitel, was es uns erlaubt das Paradox eines "tötenden Arztes" zu verstehen, speziell eines Chefs der Psychiatrie, der hilflose behinderte Kindern tötet. Hier ist ein wichtiger Auszug:
In einer Pathokratie müssen sämtliche Führungspositionen (bis hin zu Bürgermeistern, Abteilungsleitern in Gemeinden, leitenden Polizisten und dem Personal in Spezialeinheiten der Polizei, sowie Aktivisten der pathokratischen Partei) von Personen ausgeübt werden, die entsprechende psychologische Abweichungen aufweisen, die in der Regel vererbt werden. [...]

[In einem System mit normalen Menschen würden] ernsthaft kranke Patienten in den Genuss fachkundiger Hilfe kommen. In einer pathokratischen Struktur ist jedoch genau das Gegenteil der Fall.
Lobaczewski erklärt dann weiter, auf welche Weise die psychologischen Wissenschaften eine der frühen und primären Ziele für die pathokratische Elite darstellen:
Heinrich Gross court
© ORF/3satNazi-Arzt Heinrich Gross, der vor Gericht Sträflinge als Psychopathen deklariert
[D]as Verhindern [von] einer solchen psychiatrischen Bedrohung [wird] für Pathokratien eine Frage von "sein oder nicht sein". Jeglicher Ansatz einer möglichen Entwicklung einer solchen Situation muss prophylaktisch und geschickt im Keim erstickt werden; sowohl innerhalb als auch außerhalb des Reiches. Gleichzeitig kann das Reich effektive Vorbeugungsmaßnahmen entwickeln, Dank seines Bewusstseins über seine Andersartigkeit und des besonderen psychologischen Wissens der Psychopathen, mit dem wir bereits vertraut sind, das zum Teil durch akademisches Wissen verstärkt wird.

Sowohl innerhalb als auch außerhalb der Grenzen eines von diesem Phänomen befallenen Landes wird so ein zweckdienliches und vorsätzliches System aus Kontrolle, Terror und Ablenkung eingerichtet.

Der Studienplan eines Psychologen enthält [in einem solchen System] weder das Basiswissen aus allgemeiner, Entwicklungs- und klinischer Psychologie, noch vermittelt er grundlegende Fähigkeiten zur Psychotherapie. Aufgrund dieses Zustandes werden die unbedeutendsten oder auch privilegiertesten Ärzte nach einem einwöchigen Kurs zu Psychiatern. Das ebnet für Personen, die durch ihr Wesen geneigt sind, der pathokratischen Autorität zu dienen, den Weg zu einer Karriere als Psychiater. Natürlich hat dies verhängnisvolle Auswirkungen auf die Behandlungsmethoden. Damit wird die Psychiatrie in Folge zu Zwecken missbraucht, zu welchen sie niemals angewandt werden sollte.

Solch eine Haltung hat zur Folge, dass in Lebensbereichen, die absolut nichts mit Politik zu tun haben, großer Schaden und menschliche Ungerechtigkeit entsteht. Leider ist eine solche Haltung jedoch vom Standpunkt des Pathokraten aus eine Notwendigkeit, um zu verhindern, dass diese gefährlichen Wissenschaften die Existenz eines Systems, das sie als die Beste aller möglichen Welten betrachten, gefährden.
Und hier erklärt uns Lobaczewski, warum Gross vom Rechtssystem so sehr für seine "verlässliche" psychologische Gerichts-Expertise geschätzt wurde:
Jeder Mensch, der im Inneren gegen ein Regierungssystem rebelliert, das ihm immer fremd und schwer verständlich erscheint, und der nicht fähig ist, sich gut genug zu verstecken, kann deshalb mit Leichtigkeit von besagtem Regierungssystem als 'geistig abnorm' abgestempelt werden, als jemand, der eine psychiatrische Behandlung benötigt. Ein wissenschaftlich und moralisch degenerierter Psychiater wird für diesen Zweck ein leichtes Werkzeug. Auf diese Weise wird eine Methode des Terrors und der Tortur geboren, wie sie nicht einmal die Geheimpolizei von Zar Alexander II kannte.
Friedrich Zawrel
© ORF/3satFriedrich Zawrel, ein Opfer von Gross' Behandlungen, ringt mit seinen entsetzlichen Erfahrungen
Die beunruhigende 'Kameradschaft", die in Nowak's Dokumentarfilm zwischen Ärzten, Politikern und anderen hochkarätigen Mitgliedern der österreichischen Gesellschaft beschrieben wird, wurde von Lobaczewski als "verzweigte Netzwerke gegenseitig pathologischer Verschwörungen, die dürftig mit den wichtigsten sozialen Strukturen verbunden sind"identifiziert und die Psychopathen wie Heinrich Gross "leicht durchdringen" können. Ein Teil des Grundes, warum Dr. Gross weiterhin Förderungen erhielt, trotz der schrecklichen Missbräuche die er gegen Kinder begangen hatte, und sogar nachdem seine Beteiligung an grausamsten Verbrechen entblößt wurde, liegt zweifellos in der Tatsache, dass die Interessen anderer psychologisch abweichender "Menschen" wie Gross in diesen verzweigten Netzwerken mit Aufdeckung bedroht waren.

Der Vorgänger der CIA, das OSS, lud als Teil der "Operation Paperclip" hunderte von Ex-Nazi-Wissenschaftler in die USA ein. Viele von ihnen hatten Straftaten begangen, die mindestens so schlimm oder sogar noch schlimmer waren als Dr. Gross' Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Nun umgezogen in einen "sicherer Hafen" wurden diese Wissenschaftler nur selten strafrechtlich verfolgt wenn einige ihrer Taten aufgedeckt wurden. Stattdessen wurden sie in hohe Ränge innerhalb "verzweigter Netzwerke" in den USA befördert, von wo aus ihr kombinierter und konzentrierter psychopathologischer Einfluss unter dem Deckmantel der "Globalisierung" weltweit exportiert wurde.

Dr. Lobaczewski schrieb, dass Psychopathen an der Macht in solchen Dingen immer "ideologisch wachsam" sind, indem sie ihre wahre Natur und das psychopathische System selbst verschleiern. Ob sie dies bewusst tun oder nicht, wir vermuten zumindest, dass dieses Muster der "ständigen Verschwörung" (von Psychopathen gegen normale Menschen) - Lobaczewskis "Pathokratie" - sich über Raum und Zeit wiederholt und eine natürliche Funktion ihres abnormalen Zustandes ist.