Der Environmental Defense Fund (EDF), eine amerikanische nicht-staatliche Organisation zum Schutz der Umwelt, hat im Rahmen eines 30-monatigen Projektes Hunderte von Methangas-Lecks in den USA entdeckt und ihre Folge für den Treibhauseffekt untersucht. Das EDF veröffentlichte am Donnerstag eine Karte von Dallas (Texas) mit Informationen über die unterirdischen Gaslecks.
Methangas-Leaks USA
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Für ihre Recherchen hat das EDF zusammen mit Google Earth Outreach und Atmos Energy Corporation, einem der größten amerikanischen Erdgas Vertreiber, kooperiert. An Autos, die für Google Street View durch Dallas gefahren sind, wurden Gassensoren angehängt. Damit wurden über mehr als ein Jahr Daten in 17 Stadtvierteln von Dallas gesammelt.
„Kleinere oder abgelegene Lecks können für eine lange Zeit unentdeckt und unrepariert bleiben“, sagte ein EDF-Sprecher.
Die Gase aus diesen Lecks schädigen die Gesundheit der Menschen nicht sofort, aber sie sind absolut schädlich für die Umwelt. Methan ist 84 Prozent stärker als Kohlendioxid und macht in etwa 25 Prozent aller Emissionen aus. Neben der hohen Explosionsgefahr durch das Gas ist es vor allem ein hochwirksames Treibhausgas.

„Das ist absolut keine Sicherheitsfrage“, sagte Jennifer Altieri, eine Atmos-Sprecherin den Dallas Morning News gegenüber. „Wir wollen die Öffentlichkeit nicht erschrecken.“

Atmos Energy Corporation gab an, mehr als eine Milliarde Dollar pro Jahr in Sicherheitsprojekte zu investieren. Davon gehen über 80 Prozent direkt in die Verbesserung der Sicherheit und Zuverlässigkeit von Maßnahmen zur Reduzierung von Methangasemissionen. Atmos plant, all seine Eisen- und Stahlpipelines, die besonders anfällig für undichte Stellen sind, bis in das Jahr 2021 zu ersetzen. Teile des Pipelinenetzwerkes sind inzwischen über 50 Jahre alt.

Laut Jennifer Altieri werden die Ergebnisse der EDF-Studie genau betrachtet und alle undichten Stellen repariert. Die genaue Anzahl der festgestellten undichten Stellen war ihr nicht bekannt, sie ging aber davon aus, dass es nur eine kleine Anzahl an Lecks gewesen sein könnte.

Im Jahr 2012 begann EDF das Forschungsprojekt, um ein besseres Verständnis dafür zu gewinnen, wieviel und von wo Methan entweicht. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Öl- und Gasproduktion und Berücksichtigung der wenigen Vorschriften zur Einhaltung und Regulierung des Schadstoffausstoßes in die Luft.

Das Programm wurde zusammen mit den Wissenschaftlern der Colorado State University entwickelt. Neben Dallas gehören auch Boston, Los Angeles, Chicago, Jacksonville und Florida zu den teilnehmenden Städten.

Es war EDF, das durch Infrarotaufnahmen auf eine riesige Methangaswolke über dem San Fernando Valley aufmerksam machte. Das Methan entwich der SoCalGas Company und hing für mehr als zwei Monate über der Stadt. Es führte dazu, dass die Bewohner durch die Dämpfe krank wurden und sogar ihre Häuser verlassen mussten.