Die farbige Karte der USA wirkt auf den ersten Blick unverdächtig: Violette, blaue, grüne und gelbe Flächen verschwimmen ineinander. Doch ein kleiner Punkt sticht leuchtend rot hervor. Die Karte zeigt den durchschnittlichen Methan-Ausstoß in den USA zwischen 2003 und 2009 - und entlarvt das Grenzgebiet zwischen den Bundesstaaten Arizona, New Mexico, Colorado und Utah als wahren Treibhausgas-Hotspot.
Ausgerechnet die Region namens Four Corners (vier Ecken) - eine 6500 Quadratkilometer große, trockene Einöde - stößt nach Angaben der US-Weltraumbehörde Nasa und der University of Michigan fast 600.000 Tonnen Methan pro Jahr aus, so viel wie die gesamte Öl-, Gas- und Kohleindustrie Großbritanniens. Zwar gilt Erdgas gemeinhin als umweltfreundlicher als Kohle oder Öl. Gelangt Methan aber in die Atmosphäre, bevor es verbrannt wird, trägt es dort 20- bis 30-mal stärker zur Erderwärmung bei als Kohlendioxid. Nach Berechnungen der Forscher fängt das in den Four Corners freigesetzte Methan mehr Wärme ein als das gesamte pro Jahr von Schweden ausgestoßene CO2.
Kommentar: Ein weiteres Zeichen, dass wir Menschen nichts mit dem CO2 Anstieg zu tun haben, sondern die Erde selbst riesige Mengen abgibt. Zudem kühlt sich die Erde ab.
Die Four Corners befinden sich in Nordamerikas produktivster Region für den Abbau von Methan aus Kohleflözen. Dieses Gas hängt in Poren und Rissen in der Kohle und stellt deshalb auch eine Gefahr für Bergarbeiter dar. Zuletzt wurde es aber zunehmend als Energiequelle ausgebeutet.
Bisherige Schätzungen viel zu niedrig
"In den Four Corners gibt es so viel Methan, dass es nicht einmal einen besonders starkes Leck braucht, damit es zu den von uns beobachteten Emissionen kommt", sagte Eric Kort von der University of Michigan, dessen Team die Messungen jetzt im Fachblatt Geophysical Research Letters veröffentlicht hat. Verantwortlich sei vermutlich der Abbau fossiler Brennstoffe in der Gegend.
Kommentar: Das ist ein möglicher, jedoch unwahrscheinlicher Erklärungsversuch. Es ist nicht das erste Mal in den letzten Monaten, dass riesige Methan-Mengen abgegeben werden, so zum Beispiel auch im Atlantik, wo es keinen Bergbau gibt:
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Die Satellitendaten deuten darauf hin, dass die US-Umweltbehörde EPA die Erdgas-Lecks stark unterschätzt. Die jetzt beobachtete Methan-Freisetzung in den Four Corners liege 80 Prozent über den bisherigen Schätzungen der EPA. Noch weiter daneben liegt die in der Forschung oft genutzte Emissions-Datenbank der EU: Der Methan-Ausstoß der Four Corners beträgt fast das dreieinhalbfache des Schätzwerts aus der Datenbank.
Auch Kort und seine Kollegen hatten die Four Corners nicht auf der Rechnung. Erst die Messungen aus dem All mit Hilfe des "Sciamachy"-Instruments der Europäischen Weltraumbehörde Esa haben sie auf die Spur der Methanschleuder gebracht. "Wir haben damit gezeigt, dass Satellitenmessungen anomale Methan-Emissionen identifizieren, orten und quantifizieren können", erklärt Kort.
Die umstrittene Fracking-Technik zur Förderung von Erdgas sei aber wohl nicht verantwortlich für die hohen Methanwerte, denn sie tauchten bereits seit 2003 konsistent in den Satellitenmessungen auf. "Damals gab es in dieser Region noch kein Fracking", so Kort. Statt sich zu sehr aufs Fracking zu konzentrieren, müsse man die Energieindustrie als Ganzes hinterfragen.
mbe
Kommentar: Wie bereits im letzten Kommentar genannt, ist es unwahrscheinlich, dass wir Menschen damit etwas zu tun haben. Scheinbar öffnet sich die Erde in Form von Erdfällen und Methan-Gasen.