
Start der chinesischen Rakete vom Typ "Langer Marsch 2F" (Jiuquan / China, 5. Juni 2022)
Etwa sechs Stunden nach dem Start war die Ankunft der Taikonauten (chinesische Bezeichnung für Raumfahrer) an der Station geplant. Die "Shenzhou 14" sollte dann in einem automatisierten Manöver an das Kernmodul "Tianhe" andocken.
Die Astronauten Chen Dong, Liu Yang und Cai Xuzhe bilden bereits die dritte Crew, die nun mehrere Monate im All verbringen und Arbeiten an der Station durchführen soll. Anfang Mai hatte ein Frachtflug weitere Ausrüstung und Nachschub zur Vorbereitung der Mission ins All gebracht.

Die chinesischen Raumfahrer Cai Xuzhe, Chen Dong und Liu Yang (v.l.n.r.), Jiuquan, China, 5. Juni 2022
Die "Tiangong" (Himmelspalast) genannte Raumstation ist ein chinesisches Prestigeprojekt. Sie untermauert Chinas Anspruch, zu einer Weltraummacht aufzusteigen und zu den großen Raumfahrernationen USA und Russland aufzuschließen. Die Volksrepublik hat Milliardensummen in sein Raumfahrtprogramm gesteckt und konnte bereits einige Erfolge vorweisen. So war China das erste Land, das ein Raumschiff samt Erkundungs-Rover auf der dunklen Rückseite des Mondes landete. Vergangenes Jahr landete zudem der Rover "Zhurong" auf dem Mars, der die Oberfläche des Planeten erkunden soll.
Da China von der Internationalen Raumstation (ISS) ausgeschlossen ist - insbesondere auf Druck der USA -, verfolgt die Volksrepublik beharrlich ihre eigenen Projekte. Es geht dabei auch um die globale technologische Vorreiterrolle. Mittelfristig sind weitere Missionen zum Mond und zum Mars geplant.