Wiederum musste der Flug einer Boeing-Passagiermaschine abgebrochen werden. Das Flugzeug verlor Teile eines Triebwerks. Wegen ähnlicher Vorfälle steht Boeing bereits unter Aufsicht. Im März war ein ehemaliger Manager tot in seiner Wohnung gefunden worden. Er hatte vor Sicherheitsmängeln gewarnt.


boeing maschine
© Ntsb/National TransportationBereits im Januar verlor eine Maschine des Flugzeugbauers Boeing während des Fluges Teile der Außenwand.
Boeing sorgt weiterhin für Negativschlagzeilen. Erneut verlor eine Boeing-Passagiermaschine Teile beim Flug und musste umkehren. Das Flugzeug der Southwest Airlines vom Typ Boeing 737-800 musste die Reise von Denver nach Houston bereits kurz nach dem Start abbrechen, da sich Teile eines Triebwerks gelöst hatten. Die Maschine kehrte nach Denver zurück. Die 135 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder blieben unbeschadet. Die Fluggesellschaft teilte mit, der Beförderungsauftrag sei später durch eine Ersatzmaschine erfüllt worden. Für die entstandene Verspätung von drei Stunden entschuldigten sich die Southwest Airlines. Die Fluggesellschaft informierte zudem darüber, dass der Vorfall untersucht werde.

Wegen zahlreicher Vorfälle ähnlicher Art steht Boeing inzwischen unter verstärkter Kontrolle der US-Transportsicherheitsbehörde NTSB, die auch für Flugsicherheit zuständig ist. Vor wenigen Tagen musste der Flug einer Boeing-Maschine wegen eines Triebwerksbrandes abgebrochen werden. Im März hat sich ein Rad des Fahrwerks einer Boeing-Maschine beim Start gelöst. Bereits Anfang Januar brachen im Flug Teile aus einer Kabinenwand. Beim Absturz zweier Maschinen vom Typ Boeing 737 MAX im Jahr 2018 und 2019 starben insgesamt 346 Menschen.

Die Arbeitsbedingungen bei Boeing gelten als schlecht, der Druck auf die Beschäftigten ist hoch. Geschuldet ist dies vor allem dem Preiskampf. Einzelne Mitarbeiter des Flugzeugbauers sagten gegenüber Medien, sie würden sich aus Sicherheitserwägungen selbst nicht in ein Flugzeug der Marke Boeing setzen.

Im März wurde der ehemalige Boeing-Mitarbeiter John Barnett, einst Qualitätsmanagerkontrolle im Boeing-Werk in North Charleston, der wiederholt vor Qualitätsmängeln gewarnt hatte, tot in seiner Wohnung aufgefunden. Barnett wurde zwangsweise pensioniert, nachdem er wegen gravierender Sicherheitsmängel beim Modell Boeing 787 Dreamliner Alarm geschlagen hatte. Die Untersuchungsbehörden geben Selbstmord als Todesursache an. Der US-Sender Fox News berichtet, Barnett sei von Boeing wegen seiner Offenbarung mit Gerichtsverfahren überzogen worden. Zudem wurde er im Auftrag des Flugzeugbauers ausspioniert.